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österreichischer Chemiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Guido Goldschmiedt (* 29. Mai 1850 in Triest; † 6. August 1915 in Gainfarn) war ein österreichischer Chemiker.
Guido Goldschmiedt wurde im damals zu Österreich gehörenden Triest geboren. Er studierte zunächst an der Handelshochschule in Frankfurt am Main, dann ab 1869 in Wien Naturwissenschaften und ab 1871 an der Universität Heidelberg, wo er 1872 bei Robert Wilhelm Bunsen den Doktortitel erwarb.[1] Er wechselte für zwei Jahre an die Universität Straßburg zu Adolf von Baeyer, bis er 1875 zunächst als Privatdozent am Ersten Chemischen Institut der Universität Wien tätig wurde. 1890 übernahm er einen Lehrstuhl an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, von dort folgte er 1892 einem Ruf an die Prager Karl-Ferdinands-Universität, um schließlich 1911 als ordentlicher Professor an die Universität Wien zurückzukehren. Dieser Umweg wurde offenbar erforderlich, da man aus antisemitischen Gründen seinerzeit nicht beide Chemielehrstühle der Universität durch jüdischstämmige Wissenschaftler besetzt sehen wollte.
Sein Arbeitsgebiet war die Chemie der Naturstoffe und deren Strukturaufklärung. Dabei deckte er den weiten Bereich von Alkaloiden wie Papaverin und Scutellarin über Aromaten wie Pyren bis zur Fettchemie mit der ersten Fetthärtung ab.
Zu Guido Goldschmiedts akademischen Schülern gehörten Walter Fuchs und Otto Hönigschmid. Im Oktober 1901 zählte auch der 18-jährige Franz Kafka zu Goldschmiedts Studenten, der jedoch nach nur drei Wochen zur juristischen Fakultät wechselte.
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