Großsteingrab Schipborg
Hügelgrab in den Niederlanden Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Großsteingrab Schipborg ist eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Westgruppe der Trichterbecherkultur bei Schipborg, einem Ortsteil von Aa en Hunze in der niederländischen Provinz Drenthe. Das Grab trägt die Van-Giffen-Nummer D7.
Großsteingrab Schipborg Hunebed D7 | ||
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Das Großsteingrab D7 bei Schipborg | ||
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Koordinaten | 53° 3′ 40,2″ N, 6° 41′ 4,3″ O | |
Ort | Aa en Hunze, OT Schipborg, Drenthe, Niederlande | |
Entstehung | 3470 bis 2760 v. Chr.[1] | |
van-Giffen-Nr. | D7 |
Das Grab befindet sich südöstlich von Schipborg im Waldgebiet Kniphorstbos. In der näheren Umgebung gibt es mehrere weitere Großsteingräber: 1 km östlich befindet sich das Großsteingrab Anloo-Noord (D8), 2,1 km östlich das Großsteingrab Annen (D9) und 2,7 km südwestlich das Großsteingrab Gasteren (D10).
Das Grab wurde erstmals auf 1811–13 erstellten französischen Karten erwähnt. Leonhardt Johannes Friedrich Janssen, Kurator der Sammlung niederländischer Altertümer im Rijksmuseum van Oudheden in Leiden, besuchte 1847 einen Großteil der noch erhaltenen Großsteingräber der Niederlande, darunter auch das Grab von Schipborg, und publizierte im folgenden Jahr das erste Überblickswerk mit Baubeschreibungen und schematischen Plänen der Gräber.[2][3] Janssens Nachfolger Willem Pleyte unternahm 1874 zusammen mit dem Fotografen Jan Goedeljee eine Reise durch Drenthe und ließ dort erstmals alle Großsteingräber systematisch fotografieren. Auf Grundlage dieser Fotos fertigte er Lithografien an.[4] Conrad Leemans, Direktor des Rijksmuseums, unternahm 1877 unabhängig von Pleyte eine Reise nach Drenthe. Jan Ernst Henric Hooft van Iddekinge, der zuvor schon mit Pleyte dort gewesen war, fertigte für Leemans Pläne der Großsteingräber an. Leemans’ Bericht blieb allerdings unpubliziert.[5] 1878 erfolgte eine Untersuchung durch William Collings Lukis und Henry Dryden, die auf Anregung von Augustus Wollaston Franks die Provinz Drenthe bereisten und dabei sehr genaue Grundriss- und Schnittzeichnungen von 40 Großsteingräbern anfertigten.[6] Die dabei gemachten Funde befinden sich heute im Drents Museum in Assen und im British Museum.
Zwischen 1904 und 1906 dokumentierte der Mediziner und Amateurarchäologe Willem Johannes de Wilde alle noch erhaltenen Großsteingräber der Niederlande durch genaue Pläne, Fotografien und ausführliche Baubeschreibungen. Seine Aufzeichnungen zum Grab von Schipborg sind allerdings verloren gegangen.[7] 1918 dokumentierte Albert Egges van Giffen die Anlage für seinen Atlas der niederländischen Großsteingräber. 1952 wurde das Grab restauriert. 2017 wurde die Anlage zusammen mit den anderen noch erhaltenen Großsteingräbern der Niederlande in einem Projekt der Provinz Drente und der Reichsuniversität Groningen von der Stiftung Gratama mittels Photogrammetrie in einem 3D-Atlas erfasst.[8]
Bei der Anlage handelt es sich um ein ostnordost-westsüdwestlich orientiertes Ganggrab. Eine steinerne Umfassung konnte nicht festgestellt werden. Die Grabkammer hat eine Länge von 8,8 m und eine Breite von 3,1 m. Sie besitzt vier Wandsteinpaare an den Langseiten, je einen Abschlussstein an den Schmalseiten und vier Decksteine. Von einem Deckstein ist ein großes Stück abgebrochen und liegt nun in der Kammer. An der Mitte der südlichen Langseite befindet sich der Zugang zur Kammer. Diesem ist ein Gang aus zwei Wandsteinen vorgelagert.
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