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Der Große Preis des Pazifiks 1994 (offiziell I. Pacific Grand Prix) fand am 17. April auf dem Tanaka International Circuit, Präfektur Okayama, Japan statt und war das zweite Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1994.
Renndaten | ||
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2. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1994 | ||
Name: | Pacific Grand Prix | |
Datum: | 17. April 1994 | |
Ort: | Mimasaka | |
Kurs: | Tanaka International Circuit | |
Länge: | 307,349 km in 83 Runden à 3,703 km | |
Wetter: | sonnig | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | Ayrton Senna | Williams-Renault |
Zeit: | 1:10.218 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | Michael Schumacher | Benetton-Ford |
Zeit: | 1:14.023 min (Runde 10) | |
Podium | ||
Erster: | Michael Schumacher | Benetton-Ford |
Zweiter: | Gerhard Berger | Ferrari |
Dritter: | Rubens Barrichello | Jordan-Hart |
Nach dem Großen Preis von Brasilien führte Michael Schumacher in der Fahrerwertung mit vier Punkten vor Damon Hill und mit sechs Punkten vor Jean Alesi. In der Konstrukteurswertung führte Benetton-Ford mit vier Punkten vor Williams-Renault und mit sechs Punkten vor Ferrari.
Vor dem Rennwochenende gab es zwei Fahrerwechsel: Alesi trat aufgrund einer Verletzung, die er sich bei Testfahrten auf dem Autodromo Internazionale del Mugello zugezogen hatte, nicht für den Grand Prix an – Ersatzfahrer Nicola Larini vertrat ihn. Für Eddie Irvine trat der Japaner Aguri Suzuki im Jordan an, da der Nordire aufgrund einer von ihm durch das Abdrängen eines Konkurrenten verursachten Kollision beim vorangegangenen Großer Preis von Brasilien für drei Rennen gesperrt wurde.
Mehrere Teams, darunter federführend Williams, beklagten, dass die FIA das zur Saison 1994 ausgesprochene Verbot elektronischer Hilfssysteme wie der Traktionskontrolle oder der Aktiven Radaufhängung nicht angemessen überwache. Insbesondere das direkte Konkurrenzteam Benetton wurde nach einem ungewöhnlich schnellen Boxenstopp Schumachers zu Ungunsten Ayrton Sennas beim vorangegangenen Grand Prix in Brasilien der Verwendung illegaler Technik bezichtigt.[1] Nach seinem Ausfall beim Großen Preis des Pazifiks verblieb Senna anstatt in die Boxengasse zurückzukehren am Streckenrand, um im Motorengeräusch sowie im Fahrverhalten von Schumachers Benetton Hinweise auf eine eingebaute Traktionskontrolle zu finden.[2] Larini gab im Laufe des Wochenendes zu, in den nicht gewerteten Trainingseinheiten vor dem Rennen seinen Ferrari mit Traktionskontrolle gefahren zu sein.[3]
Da der Große Preis des Pazifiks erstmals seit 1963 ausgetragen wurde, trat kein ehemaliger Sieger zu diesem Grand Prix an.
Senna im Williams konnte mit 0,2 Sekunden Vorsprung auf Schumachers Benetton die Pole-Position erreichen. Hill im zweiten Williams belegte eine halbe Sekunde hinter Schumacher den dritten Platz; Mika Häkkinen qualifizierte sich im McLaren auf Startplatz 4. Da die zweite Qualifikationseinheit am Samstag auf verregneter Strecke stattfand, konnten nur wenige Fahrer ihre Zeiten aus der Freitagseinheit verbessern; Schumacher, Häkkinen und Martin Brundle, der im zweiten McLaren von Startplatz 6 ins Rennen ging, stellten gar keine zweite Zeit auf. Den beiden Pacific-Fahrern Bertrand Gachot und Paul Belmondo gelang aufgrund der 107-Prozent-Regel die Qualifikation nicht.
Zum Großen Preis des Pazifiks 1994 gingen 26 Fahrzeuge an den Start. Schumacher gewann die Startphase gegen Senna und übernahm noch auf der Geraden die Führung. Bei der Einfahrt in die erste Kurve ging Schumacher leicht vom Gas; Senna tat es ihm gleich, wurde jedoch vom dicht hinter ihm fahrenden Häkkinen, der auf die plötzliche Verlangsamung des Williams nicht mehr reagieren konnte, touchiert und drehte sich von der Strecke. Senna brachte den Wagen zunächst am Streckenrand zum Stillstand, schied jedoch endgültig aus, nachdem weiter hinten im Feld Ferrari-Pilot Larini selbst von der Strecke abkam und dem stehenden Williams nicht ausweichen konnte. Zusätzlich schied Mark Blundell im Tyrrell-Ford nach einer Kollision im hinteren Teil des Feldes in der ersten Kurve aus.
Nach dem Ausfall Sennas setzte sich Schumacher schnell vom Rest des Feldes ab. In der dritten Runde drehte sich Hill beim Versuch, Häkkinen zu überholen, fuhr jedoch zwischenzeitlich wieder auf Rang 2 vor, bevor er in Runde 49 mit einem Getriebeschaden ausschied. Als Jos Verstappen im zweiten Benetton in Runde 55 nach einem Dreher aus der Box kam, lag er drei Runden hinter seinem Teamkollegen Schumacher. Brundle überholte Rubens Barrichello im Jordan, als dieser einen Boxenstopp einlegte, und fuhr auf dem dritten Platz, bevor der McLaren-Pilot kurz darauf in Runde 68 mit überhitztem Motor aufgeben musste. Auf den Plätzen 7 und 8 duellierten sich Michele Alboreto und Karl Wendlinger lange Zeit, jedoch schieden beide Fahrer in Runde 69 aus, nachdem Alboreto im Minardi sich bei einem gescheiterten Überholversuch verbremste und seitlich mit dem Sauber Wendlingers kollidierte. Das rechte Vorderrad des Minardi verfehlte dabei Wendlingers Kopf nur knapp.
Schumacher gewann mit über einer Minute Vorsprung souverän vor Berger und Barrichello. In seinem einzigen Rennen – beim Großen Preis von Brasilien konnte er sich nicht qualifizieren – belegte der Österreicher Roland Ratzenberger im Simtek-Ford den 11. und letzten Platz. Das Endergebnis bedeutete darüber hinaus die erste Podiumsplatzierung für Barrichello und Jordan. Zudem konnte Heinz-Harald Frentzen, der auf Platz 5 ins Ziel kam, die erste Punktankunft seiner Karriere feiern.
In der Fahrerwertung blieb Schumacher in Führung. Barrichello war neuer Zweiter, Hill Dritter. In der Konstrukteurswertung blieb Benetton-Ford vorne, nun gefolgt von Ferrari und Jordan-Hart.
Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Runden | Stopps | Zeit | Start | Schnellste Runde |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Michael Schumacher | Benetton-Ford | 83 | 2 | 1:46:01,693 | 2 | 1:14,023 (10.) |
2 | Gerhard Berger | Ferrari | 83 | 2 | + 1:15,300 | 5 | 1:15,931 (24.) |
3 | Rubens Barrichello | Jordan-Hart | 82 | 2 | + 1 Runden | 8 | 1:16,061 (64.) |
4 | Christian Fittipaldi | Footwork-Ford | 82 | 2 | + 1 Runden | 9 | 1:15,884 (26.) |
5 | Heinz-Harald Frentzen | Sauber-Mercedes | 82 | 2 | + 1 Runden | 11 | 1:16,239 (51.) |
6 | Érik Comas | Larrousse-Ford | 80 | 2 | + 3 Runden | 16 | 1:16,120 ( | 3.)
7 | Johnny Herbert | Lotus-Mugen-Honda | 80 | 2 | + 3 Runden | 23 | 1:17,775 (29.) |
8 | Pedro Lamy | Lotus-Mugen-Honda | 79 | 2 | + 4 Runden | 24 | 1:18,527 (12.) |
9 | Olivier Panis | Ligier-Renault | 78 | 3 | + 5 Runden | 22 | 1:16,795 ( | 2.)
10 | Éric Bernard | Ligier-Renault | 78 | 1 | + 5 Runden | 18 | 1:17,390 (45.) |
11 | Roland Ratzenberger | Simtek-Ford | 78 | 2 | + 5 Runden | 26 | 1:19,248 ( | 9.)
– | Gianni Morbidelli | Footwork-Ford | 69 | 2 | DNF | 13 | 1:16,304 (32.) |
– | Karl Wendlinger | Sauber-Mercedes | 69 | 2 | DNF | 19 | 1:16,551 (27.) |
– | Michele Alboreto | Minardi-Ford | 69 | 3 | DNF | 15 | 1:15,994 (44.) |
– | Martin Brundle | McLaren-Peugeot | 67 | 2 | DNF | 6 | 1:14,684 (54.) |
– | Pierluigi Martini | Minardi-Ford | 63 | 2 | DNF | 17 | 1:16,639 (56.) |
– | Jos Verstappen | Benetton-Ford | 54 | 2 | DNF | 10 | 1:15,257 (49.) |
– | Damon Hill | Williams-Renault | 49 | 2 | DNF | 3 | 1:14,348 (45.) |
– | Aguri Suzuki | Jordan-Hart | 44 | 1 | DNF | 20 | 1:17,015 (32.) |
– | Ukyō Katayama | Tyrrell-Yamaha | 42 | 2 | DNF | 14 | 1:16,482 (40.) |
– | Mika Häkkinen | McLaren-Peugeot | 19 | 1 | DNF | 4 | 1:14,697 ( | 8.)
– | Olivier Beretta | Larrousse-Ford | 14 | 0 | DNF | 21 | 1:17,880 ( | 9.)
– | David Brabham | Simtek-Ford | 2 | 0 | DNF | 25 | 1:19,401 ( | 2.)
– | Ayrton Senna | Williams-Renault | 0 | 0 | DNF | 1 | – |
– | Nicola Larini | Ferrari | 0 | 0 | DNF | 7 | – |
– | Mark Blundell | Tyrrell-Yamaha | 0 | 0 | DNF | 12 | – |
Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[4]
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