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Grenzmuseum Schifflersgrund der ehemaligen Ost-West-Grenze zwischen Hessen und Thüringen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Grenzmuseum Schifflersgrund ist ein Museum in der Gemeinde Asbach-Sickenberg in der Gemarkung Schifflersgrund. Es liegt auf dem ehemaligen Grenzstreifen der früheren innerdeutschen Grenze zwischen den Orten Bad Sooden-Allendorf und Sickenberg und erinnert an die deutsche Teilung. Es war das erste Grenzmuseum im wiedervereinigten Deutschland und wurde am 1. Jahrestag der Wiedervereinigung eröffnet. Ziel ist, einige historisch bedeutsame Reste der ehemaligen Grenze zu konservieren, der Nachwelt zugänglich und die Geschichte der deutschen Teilung nachvollziehbar zu machen und darüber hinaus die regionalen Aspekte dieser Teilung aufzuzeigen.
Das Grenzmuseum Schifflersgrund befindet sich an der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen Hessen und Thüringen. Es liegt auf einem Geländestück, das im Jahr 1945 als Teil des Wanfrieder Abkommens der ehemaligen Sowjetischen Besatzungszone (später DDR) zugeschlagen wurde. Deshalb ist der Grund der Dokumentationsstätte heute Teil des thüringischen Landkreises Eichsfeld, historisch betrachtet gehört die Gegend aber weder zu Thüringen noch zur historischen Region Eichsfeld, sondern zu Hessen. Das Museum ist in diversen Gebäuden untergebracht, die zum Teil als Grenzgebäude auf Seiten der DDR in der Region gedient haben.
Das Museum wurde am 3. Oktober 1991 eröffnet und liegt seit dem Beginn der Tätigkeit unter der Trägerschaft des „Arbeitskreises Grenzinformation e. V.“ (Sitz: Bad Sooden-Allendorf). Die Leitung obliegt dem 1. Vorsitzenden des Vereins Wolfgang Ruske, der gleichzeitig Initiator des Arbeitskreises und der Museumsanlage ist. Das Museum ist seitdem Stück für Stück gewachsen und hat über die Jahre Exponate aller Art zu den Themen deutsch-deutsche Grenze, Leben im Sperrgebiet und regionalspezifischen Besonderheiten gesammelt.
Das Museum informiert in sieben Abteilungen über die Themen Kriegsende, Entwicklung der Besatzungszonen, Leben im Sperrgebiet und Entwicklungen in der DDR im Jahr 1989. In zwei Bereichen wird auf regionalspezifische Aspekte wie das Wanfrieder Abkommen und den Tod von Heinz-Josef Große eingegangen. Große wurde bei einem Fluchtversuch am 29. März 1982 von zwei Grenzsoldaten erschossen. Der Tatort liegt auf dem Gelände des heutigen Museums, das so auch als Erinnerungsort dieser Geschichte gilt. Ein Container dient als Kino; hier ist u. a. ein Film über die Mauer zu sehen, auch in Fremdsprachen. Anhand von Einzelbeispielen wird auch über Fluchtversuche berichtet. Im Jahr 2009 hatte das Museum etwa 45.000 Besucher.
Einige Bürger haben Teile der Grenzanlage gesichert, sodass der Beobachtungsturm BT-9 und etwa 1.000 m Grenzzaun mit Kontrollstreifen und Kolonnenweg in ihrem Originalzustand erhalten blieben. Hier wird gezeigt, wie über vier Jahrzehnte eine fast unüberwindbare Grenze als „Eiserner Vorhang“, Deutschland und Europa in West und Ost, von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer trennte. Beobachtungstürme, Stacheldraht, Streckmetall und Minen wurden auf 1.378 km eingesetzt, um Menschen aus der DDR an der Flucht in den Westen zu hindern. Weitere Ausstellungsstücke, wie Original-Grenzkontrollhäuschen von 1990 und eine Vielzahl an Fahrzeugen und Hubschraubern werden gezeigt. Diese Technik wurde zur Grenzsicherung durch Grenztruppen der DDR und Bundesgrenzschutz (heute Bundespolizei) benutzt.[1]
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