Loading AI tools
Gattung der Familie Baumstachler (Erethizontidae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Greifstachler (Coendou) sind eine baumbewohnende Gattung stachelschweinverwandter Nagetiere in Lateinamerika.
Greifstachler | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Cuandu (Coendou prehensilis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Coendou | ||||||||||||
Lacépède, 1799 |
Der Schwanz der Greifstachler ist als Greifschwanz ausgebildet. Im Gegensatz zu anderen Säugern mit Greifschwanz rollt der Greifstachler seinen Schwanz nach oben ein. Vordere und hintere Extremitäten sind zu Greiforganen umgewandelt, was das Klettern erleichtert.[1] Der ganze Körper erwachsener Tiere ist von dornenartigen Stacheln bedeckt, nur der Greifschwanz trägt keine.
Heimat sind die Wälder von Südmexiko, Mittelamerika und Südamerika.
Die Greifstachler klettern zwar langsam, aber durch ihre fünf vollwertigen Greiforgane sehr sicher in den Bäumen umher. Ihre Nahrung besteht aus Blättern, Knospen, Früchten, Rinde und Wurzeln der Bäume.[1] Sie sind nachtaktive Einzelgänger. Untereinander sind sie recht aggressiv. Die Weibchen bringen meistens nur ein Junges zur Welt, manchmal Zwillinge. Das Junge ist bei der Geburt schon sehr groß, die Stacheln noch sehr weich und biegsam. Greifstachler erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 30–60 cm sowie eine Schwanzlänge von 33–45 cm. Ein Greifstachler kann bis zu 27 Jahre alt werden.[2]
Ihre Warnrufe erinnern an Kleinkinderrufe.[3] Erwachsene Greifstachler haben aufgrund ihrer Stacheln keine spezifischen natürlichen Fressfeinde, aber vielfältige Bedrohungen bestehen durch den Greifvogel Harpie (Harpia harpyja),[4] Jaguar (Panther onca),[5][6] Puma (Puma concolor),[5][7] Ozelot (Leopardus pardalis),[5] Schlangen[8] und am Boden z. B. durch das Beulenkrokodil (Crocodylus moreletii)[9]. Die Hauptbedrohung geht vom Menschen aus.
Greifstachler können als ernsthafte Schädlinge forst- oder landwirtschaftlicher Plantagen auftreten. In Gefangenschaft werden Greifstachler ihrem Pfleger gegenüber sehr zahm. Greifstachler gehören zu den seltenen Pfleglingen in Zoos. In Deutschland werden sie lediglich in Frankfurt am Main und in Rockenhausen (Tierpark Donnersberg) gehalten.
Es werden 16 Greifstachlerarten unterschieden:[10][11][12][13]
Viele der auch in zoologischen Werken der Gattung der Greifstachler zugeordneten Tiere wurden ursprünglich in der Gattung der Südamerikanischen Baumstachler (Sphiggurus) geführt.[1] Hier ergaben molekulargenetische Studien, dass die Gattung Sphiggurus keine geschlossene Gruppe bildet. Sie wurde daher aufgelöst und in die Baumstachler überführt. Gleiches gilt für den Bergstachler, der in älteren Systematiken die monotypische Gattung Echinoprocta bildet.[10][14] Die Greifstachler stehen in der Familie der Baumstachler (Erethizontidae).
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.