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deutscher Politiker, MdV, Völkerrechtler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gregor Schirmer (* 1. April 1932 in Nürnberg; † 22. Februar 2023 in Berlin)[1] war ein deutscher Politiker (SED) und Professor für Völkerrecht.
Schirmer wurde als Sohn des KPD-Politikers Hermann Schirmer und seiner Frau Anna geboren.[2] Er siedelte 1950 in die DDR über, als es zu einem Verfahren eines amerikanischen Militärgerichts wegen seiner Tätigkeit als FDJ-Kreisvorsitzender in Nürnberg kam. In der DDR war er kurze Zeit im Zentralrat der FDJ tätig, studierte von 1951 bis 1955 Rechtswissenschaften an der Karl-Marx-Universität Leipzig und war 1955/56 zu einem völkerrechtlichen Zusatzstudium an der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften Potsdam-Babelsberg. Dann absolvierte er bis 1959 bei Peter Alfons Steiniger eine Aspirantur an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, die er mit der Promotion zum Dr. jur. abschloss.
Schirmer trat 1949 in Nürnberg in die KPD ein und wurde nach seiner Übersiedlung in die DDR Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Er übte ehrenamtliche Parteifunktionen aus, bis er 1961 hauptamtlich als stellvertretender Sekretär der SED-Parteileitung an der Humboldt-Universität eingesetzt wurde. 1962 wurde Schirmer zum Dozenten für Völkerrecht an die Friedrich-Schiller-Universität Jena berufen und zugleich zum Prorektor ernannt. 1965 habilitierte er sich mit einem völkerrechtlichen Thema und wurde zum Professor für Völkerrecht berufen. 1963 wurde er zum Abgeordneten der Volkskammer für den Kulturbund der DDR gewählt. Er blieb Mitglied der Volkskammer bis 1990 und war Mitglied des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten und Stellvertreter des Vorsitzenden der Kulturbundsfraktion. Von 1963 bis 1990 war er Mitglied des Präsidialrats des Kulturbunds und ab 1972 des Präsidiums. 1965 wurde Schirmer zum Stellvertreter des Staatssekretärs für Hoch- und Fachschulwesen berufen; nach Umwandlung des Staatssekretariats in ein Ministerium war er bis 1976 Stellvertreter des Ministers. Zugleich war er beurlaubter Professor an der Humboldt-Universität.
1976 wurde ihm der Vaterländische Verdienstorden in Silber verliehen.[3]
Schirmer war von 1977 bis 1989 stellvertretender Leiter der Abteilung Wissenschaften des Zentralkomitees (ZK) der SED. Im November 1989 bis zu Rücktritt des ZK der SED am 3. Dezember 1989 war Schirmer Leiter der Kommission für Wissenschaft und Bildung beim Politbüro des ZK. 1990 arbeitete er als Professor an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften bis zu deren Abwicklung. Er wurde Altersübergangsgeldempfänger und 1992 Rentner. Schirmer war Mitarbeiter von Abgeordneten der PDS- bzw. der Linksfraktion im Bundestag, Mitglied des Verbandes für Internationale Politik und Völkerrecht, des Marxistischen Forums und des Ältestenrats der Partei Die Linke. Seit 2021 war Schirmer Mitglied der Kommunistischen Plattform.[4]
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