Loading AI tools
Siedlung in Polen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gracze (deutsch Graase, auch Grase[2]) ist ein Dorf in der Gmina Niemodlin, im Powiat Opolski, der polnischen Woiwodschaft Oppeln.
Gracze Graase | ||
---|---|---|
? | ||
Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Oppeln | |
Powiat: | Opolski | |
Gmina: | Niemodlin | |
Geographische Lage: | 50° 42′ N, 17° 33′ O | |
Einwohner: | 1548 (31. März 2011[1]) | |
Postleitzahl: | 49-100 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | |
Kfz-Kennzeichen: | OPO | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Breslau | |
Das Dorf liegt in der Region Oberschlesien in der Schlesischen Tiefebene innerhalb der Falkenberger Ebene, etwa zehn Kilometer nordwestlich von Niemodlin (Falkenberg) und etwa 33 Kilometer westlich von Oppeln.
Südlich der Ortschaft befindet sich ein Basalt-Tagebau.
Östlich von Gracze liegt das Dorf Magnuszowice (dt. Groß Mangersdorf). Im Südosten liegt der Ort Molestowice (Mullwitz), im Süden Góra (Guhrau), im Südwesten Rutki (Rautke), im Westen Radoszowice (Raschwitz) und im Norden Sarny Wielkie (Groß Sarne).
Die katholische Kirche in Graase wird erstmals im Jahr 1376 erwähnt.[3] Das Dorf wurde wohl schon im 13. Jahrhundert deutschrechtlich gegründet. 1447 wird die Pfarrei Graase erstmals erwähnt.[4] 1534 erfolgt eine Erwähnung des Ortes als Grasz.[5]
Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf geplündert und teils niedergebrannt.[4]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Graase mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1744 wurden eine hölzerne evangelische Kirche sowie eine evangelische Schule im Ort erbaut. Am 9. Oktober 1793 brannte dieser Holzbau ab. Daraufhin wurde ein neues steinernes protestantisches Gotteshaus erbaut, welches am ersten Adventswochenende 1795 geweiht wurde.[2]
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Graase ab 1816 zum Landkreis Falkenberg O.S. im Regierungsbezirk Oppeln.
1845 bestanden im Ort eine evangelische Kirche, eine evangelische Schule, ein Vorwerk, eine katholische Kapelle, eine katholische Schule, ein Schankhaus sowie 99 Häuser. Im gleichen Jahr lebten 654 Menschen in Graase, davon 80 katholisch.[2]
1855 lebten 310 Menschen im Ort. 1865 zählte das Dorf ein Schulzenhof, 25 Bauern-, 19 Gärtner- und 20 Häuslerstellen. Die zweiklassige Schule wurde im gleichen Jahr von 171 Schülern besucht, die katholische einklassige Schule wiederum von 90 Kindern.[5] 1874 wurde der Amtsbezirk Graase gegründet, welcher aus den Landgemeinden Graase, Groß Mangersdorf, Groß Sarne, Klein Mangersdorf, Raschwitz und Rautke und den Gutsbezirken Graase, Groß Sarne, Klein Mangersdorf, Raschwitz und Rautke bestand. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer Graf Praschma.[6] 1885 zählte Graase 587 Einwohner.[7] 1888 erhielt Graase einen Anschluss an das oberschlesische Eisenbahnnetz entlang der Staatsbahnlinie Schiedlow – Deutsch-Leippe.
1932 wurden in Graase 60 Voll- und Kleinsiedlerstellen gegründet. Hierfür wurden 225 Hektar Waldfläche gerodet. Die Siedler stammten größtenteils aus Westfalen.[4] 1933 lebten in Graase 916 Menschen. Im Jahr 1939 zählte das Dorf 1.022 Einwohner. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Falkenberg O.S.[8]
Am 4. und 5. Februar begann die Flucht der Dorfbevölkerung. Kurz darauf wurde das Dorf von der Roten Armee eingenommen und kurz danach die Region von der Sowjetunion unter polnische Verwaltung gestellt. Graase wurde in Gracze umbenannt und der Gmina Grabin angeschlossen. Es begann die Zuwanderung polnischer Bevölkerung. Nach Kriegsende kehrte ein Teil der geflüchteten deutschen Bevölkerung nach Graase zurück, wurde jedoch am 21. Juni 1946 von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.[4]
Die im Krieg beschädigte evangelische Kirche wurde nach 1945 abgerissen.[9] 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. Auf der Bahnstrecke zwischen Gracze und Szydłów wurde 1996 der Personenverkehr eingestellt. 1999 kam der Ort als Teil der Gmina Niemodlin zum wiedergegründeten Powiat Opolski.
Am Ort verläuft die Landesstraße 46. Nördlich des Dorfs verläuft die Autobahn 4.
Der Ort lag an der heute stillgelegten Bahnstrecke Szydłów–Lipowa Śląska.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.