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Krankheit Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Glycin-Enzephalopathie ist eine sehr seltene angeborene Stoffwechselstörung des Aminosäurenstoffwechsels mit Ansammlung von Glycin im Körper, was zu Symptomen einer neurometabolischen Erkrankung führt.[1][2][3]
Klassifikation nach ICD-10 | |
---|---|
E72.5 | Störungen des Glyzinstoffwechsels |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Synonyme sind: Hyperglycinämie, nicht-ketotische; NKA; englisch Glycine synthase deficiency
Die Erstbeschreibung stammt aus dem Jahre 1964 durch die Heidelberger Kinderärzte K. Schreier und W. Müller.[4]
Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv, die Häufigkeit wird mit 1 bis 9 auf 1.000.000 angegeben,[2] bzw. mit 1 zu 55.000 Neugeborenen in Finnland und mit 1 zu 63.000 in British Columbia.[5]
Der Erkrankung liegen verschiedene Mutationen zugrunde, die für mehrere Komponenten des Glycine-Cleavage-Systems verantwortlich sind, so dass es zur Ansammlung von Glycin in Gehirn, Leber, Liquor, Plasma und Urin kommt.[1]:[6]
Folgende Unterteilung nach Alter bei Manifestation der Erkrankung ist gebräuchlich:
Klinische Kriterien sind:[2][1][6]
Anscheinend handelt es sich klinisch um ein breites Spektrum.
Allen Formen gemeinsam ist die Hyperglycinämie im Blut und Liquor. Die Diagnose kann durch Bestimmung der Enzymaktivität aus einer Leberbiopsie, dem 13C-Glycin-Atemtest und dem humangenetischen Nachweis der Mutation erfolgen. Im EEG finden sich Veränderungen wie Suppressions-Bursts und Hypsarrhythmien. Häufige Auffälligkeiten in der Magnetresonanztomographie sind Balkenmangel, abnormale Gyri und Hypoplasie des Kleinhirns bei der neonatalen Form. Hinzu können verzögerte Myelinisierung und Atrophie kommen.[2]
Abzugrenzen sind:[2]
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