Gerd Bosbach
deutscher Mathematiker und Statistiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
deutscher Mathematiker und Statistiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gerd Bosbach (* 7. Dezember 1953 in Kuchenheim) ist ein deutscher Statistiker und Hochschullehrer. Von 1999 bis 2002 war er Professor an der Hochschule Ansbach, von 2002 bis 2019 Professor für Statistik und Empirische Wirtschafts- und Sozialforschung am RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz in Remagen. Er gilt als Kritiker einer Dramatisierung und Instrumentalisierung der demographischen Entwicklung der Bevölkerung in Deutschland.
Nach dem Abitur nahm Bosbach an der Universität zu Köln ein Mathematikstudium mit dem Zweitfach Betriebswirtschaftslehre auf, das er mit dem Diplom abschloss. Anschließend wurde er an deren Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät im Bereich Statistik promoviert. Anschließend war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Statistischen Bundesamtes. Dort war er vor allem in der Bonner Beratungsstelle zur Beratung des Finanz- und Wirtschaftsministeriums und der wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages tätig. Danach war Bosbach Ausbilder von Informatik-Assistenten und arbeitet in der Statistikabteilung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung. Von 1999 bis 2002 war er Professor an der Hochschule Ansbach, von 2002 bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2019 am RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz in Remagen.[1]
Bosbach beschäftigt sich insbesondere mit Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Bevölkerungsstatistik, mit Statistiken zur gesundheitlichen Versorgung und mit Statistik-Missbrauch. Als Kritiker der scheinbar statistisch fundierten „Katastrophenszenarien“ zum demographischen Wandel und der These von einer Kostenexplosion im Gesundheitswesen ist er seit 2004 öffentlich hervorgetreten. Obwohl oft zustimmend rezipiert, haben seine Thesen keinen Wandel der öffentlichen Meinung bewirken können.[2][3][4][5][6]
Der These der Überalterung und der dadurch erzwungenen Hinausschiebung der Altersgrenze und der Rentenabsenkung stellte er 2014 folgende Argumente entgegen:[7]
2019 setzte sich Bosbach mit den Thesen zur Lage der gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland auseinander, die der Wirtschaftswissenschaftler Axel Börsch-Supan öffentlich vertrat, als die sogenannte Rentenkommission der Bundesregierung zusammentrat.[8] Bosbach kritisierte den von Börsch-Supan gewählten Indikator „Mehrkosten“, weil „Mehrkosten“ definitionsgemäß immer bei 0 begännen, also sehr schnell dramatisch wirkende Steigerungsraten aufwiesen. Bei der Berechnung des Altersquotienten gehe Börsch-Supan selbst für 2060 von einem Renteneintrittsalter von 65 aus, obwohl die Rente ab 67 schon längst beschlossene Sache sei.
2019 kritisierte Bosbach die „national-soziale“ Rentenpolitik der Alternative für Deutschland und insbesondere des AfD-Politikers Björn Höcke.[9]
Hinsichtlich des Pflegenotstandes warnte er 2021 im Handelsblatt davor, auch hier die Demografie als Erklärung heranzuziehen. Vielmehr seien schlechte Bezahlung, Belastung am Arbeitsplatz und ausufernde Dokumentationspflichten Ursache des Fachkräftemangels in der Pflege.[10]
Bosbach erhielt 2006 den Ehrenpreis Die Goldene Falte des Büros gegen Altersdiskriminierung.[11]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.