Die Georgstraße erstreckt sich vom Steintor über den zentralen Platz Kröpcke bis zum Georgsplatz, der in den Aegidientorplatz übergeht. Die westliche Hälfte zwischen Steintor und Kröpcke ist als Fußgängerzone die wichtigste Einkaufsstraße der Innenstadt, die andere Hälfte mit dem Opernhaus und dem GOP Varieté Theater bildet zusammen mit Geschäften des gehobenen Bedarfs eine elegante Flaniermeile.
Im Bereich zwischen Aegidientorplatz und Kröpcke, insbesondere beim Georgsplatz, finden sich Plastiken, die im Rahmen der 1970 gestarteten Aktion Straßenkunst platziert wurden, aber auch Arbeiten wie „L'air“[1] (in Hannover als „Die Liegende“ bezeichnet) von Aristide Maillol, die die Nord LB im Jahr 1961 stiftete.[2]
In den umsatzstärksten Einkaufsstraßen von Hannover wie der Georg-, der Bahnhof- und der Großen Packhofstraße werden Ladenflächen für den Einzelhandel mit bis zu 180 Euro pro m² (Stand 2010) vermietet.[3] Nach einer Passantenfrequenzzählung im März 2015 liegt die Georgstraße mit 12.525 Fußgängern in der Stunde von 13.00 bis 14:00 Uhr an einem Samstag auf Platz sieben der Einkaufsstraßen in Deutschland.
Schorsenbummel
Seit den 1980er Jahren findet jährlich im Mai, Juni und September jeweils sonntags von 11 bis 14 Uhr auf der Georgstraße als früherer Prachtmeile der Schorsenbummel statt. Die Bezeichnung Schorse als Abwandlung von Georg steht für König Georg III., der 1787 den Bau der Georgstraße mit 500 Talern bezuschusste.[4] Der Schorsenbummel beruht auf einem Ritual aus den 1920er und 1930er Jahren, als wohlhabende Bürger, Angehörige des Adels sowie Gymnasiasten, Studenten und Offizieren auf der Straße zum „Sehen und gesehen werden“ flanierten. Beim heutigen Schorsenbummel handelt es sich um eine Art von Reenactment, bei dem kostümierte „Schorsenbummler“ auf der „Schorsengasse“, wie die Georgstraße auch genannt wurde, flanieren. Weitere Unterhaltung gibt es durch Musikgruppen, Kleinkunst und ein Platzkonzert vor dem Opernhaus.
Die Straße entstand 1787 – unter Beteiligung des Hofsteinhauers und späteren Hof- und Ratsmaurermeister Johann Georg Taentzel[5] – durch die Ausweisung von etwa 40 Baugrundstücken auf einem abgeflachten Wall der Stadtbefestigung Hannover, die ab 1779 geschleift wurde. Die Straße befand sich auf den früheren Festungsanlagen zwischen dem Steintor und der Aegidienneustadt, zu denen Graben, Wall und vier Bastionen gehörten. Die Straße wurde mit Villen als Repräsentationsstraße geplant.
Drachentöterhaus, Georgstraße 10 (denkmalgeschützt), erbaut 1900–1901 nach Plänen von Hermann Schaedtler und Karl Hantelmann, ursprünglich ein Doppelhaus für den Möbelfabrikanten Louis Fuge, von dem nur noch die Eingangsfassade erhalten ist
Geschäftshaus Georgstraße 12 (denkmalgeschützt)
Geschäftshaus Georgstraße 22 (denkmalgeschützt): 1950 erfolgte der Innenausbau des nicht mehr existierenden Ladengeschäfts der Sprengel Schokoladenfabrik nach Plänen von Ernst Zinsser
Geschäftshaus Georgstraße 24 (denkmalgeschützt)
Figuren am Bahlsen-Haus, Georgstraße 27–29, 1950/51 geschaffen von Kurt Lehmann. Das Gebäude wird heute durch das Schuhhaus Gisy genutzt.
Bei Georgstraße 30 sind Wappen zu Hannovers Partnerstädten im Pflaster eingelassen.
Harold Hammer-Schenk, Günther Kokkelink (Hrsg.): Laves und Hannover / Niedersächsische Architektur im neunzehnten Jahrhundert (582 Seiten), revidierte Neuauflage des Kataloges zur Ausstellung „Vom Schloß zum Bahnhof, Bauen in Hannover“…, Hannover: Ed. Libri Artis Schäfer, 1989, ISBN 3-88746-236-X, S. 246–256
Martin Wörner, Ulrich Hägele, Sabine Kirchhof: Architekturführer Hannover (= Architectural guide to Hannover), mit einer Einleitung von Stefan Amt, Berlin: Reimer, 2000, ISBN 3-496-01210-2, passim
Harold Hammer-Schenk: Georgstraße; in Harold Hammer-Schenk, Günther Kokkelink (Hrsg.): Laves und Hannover. Niedersächsische Architektur im neunzehnten Jahrhundert. (revidierte Neuauflage der Publikation Vom Schloss zum Bahnhof...) Ed. Libri Artis Schäfer, 1989, ISBN 3-88746-236-X, hier: S. 246–250, vor allem S. 249.
Helmut Flohr: Das Zimmeramt der Alt- und Neustadt Hannover, in ders.: Bau- und Zimmerhandwerk im Calenberger Land: Umfeld und Struktur eines Handwerkbetriebes in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, Laatzen-Grasdorf, Langer Brink Nr. 16: H. Flohr, 1991, S. 17–22; hier: S. 18f.
52.3759.7361111111111
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