Remove ads
Straße in München Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Georgenstraße ist eine Straße in München. Sie verläuft in Ost-West-Richtung nördlich der Innenstadt und trennt die Maxvorstadt im Süden von Schwabing im Norden. Sie führt von der Leopoldstraße im Osten zur Lothstraße im Westen. In der Straße stehen besonders an ihrem Anfang mehrere Prachtbauten, Richtung Westen stehen eher einfache Mietshäuser. Verkehrsmäßig ist die Georgenstraße von geringerer Bedeutung und daher trotz relativer Zentrumsnähe verhältnismäßig ruhig. Vornehmlich finden sich in der Straße Wohnungen, kleinere Läden, Cafés und sonstige Kleingewerbebetriebe.
Georgenstraße | |
---|---|
Straße in München | |
Blick in die Georgenstraße an der Kreuzung mit der Kurfürstenstraße. Um 1900 | |
Basisdaten | |
Landeshauptstadt | München |
Stadtbezirke | Maxvorstadt, Schwabing-Freimann |
Name erhalten | 1856 |
Querstraßen | Leopoldstraße, Friedrichstraße, Türkenstraße, Kürfürstenstraße, Nordendstraße, Schraudolphstraße, Arcisstraße, Isabellastraße, Daimlerstraße, Tengstraße, Adelheidstraße, Hiltenspergerstraße, Schwarzmannstraße, Zentnerstraße, Schleißheimer Straße, Winzererstraße, Lothstraße |
Nummernsystem | Orientierungsnummerierung |
Bauwerke | Piper Verlag, Pacelli-Palais, Palais Bissing, Erzbischöfliche Priesterseminar St. Johannes der Täufer, Obelisk der Oberwiesenfeldkaserne |
U-Bahnhof | U-Bahnhof Giselastraße, U-Bahnhof Josephsplatz |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 1,75 km |
Die geschlossene Bebauung der Maxvorstadt reichte in der Mitte des 19. Jahrhunderts vom Stadtzentrum aus nur bis zur Adalbertstraße, einer südlichen Parallelstraße der Georgenstraße. Die Georgenstraße entstand zwischen Landwirtschaftsflächen und wurde zunächst als „Tambosi-Anger“ bezeichnet. Als 1851 die Grundstücke entlang dieses Feldweges parzelliert wurden, diente der Weg fortan als Abkürzung oder Schleichweg zwischen der bis ins Jahr 1877 noch unter der Bezeichnung Schwabinger Landstraße bekannten Leopoldstraße und der Nordendstraße, vormals unter der Bezeichnung Türkengraben.
Am 13. November 1856 ließ der damalige Bürgermeister Kaspar von Steinsdorf im Polizei-Anzeiger[1] offiziell zur Kenntnis bringen, dass durch ein Reskript des Staatsministeriums des Inneren ab dem 21. November 1856 der Verbindungsweg nun den Namen Georgenstraße erhalten solle. Unklar bleibt dabei die Frage der Namensgebung und -herleitung. Karl von Rambaldi[2] erklärt, dass die Straße in Richtung der ehemaligen Schwimmschule, später Sommerbad am Würmkanal, in der Georgenschwaige im Riesenfeld 2[3] geführt hätte und leitet den Namen von dieser Schwaige ab. Auch Franz Zauner[4] spricht für diese Namensgebung. Dollinger[5] lässt diese Namensherleitung bis heute unverändert.
Die Georgenstraße bildete somit eine geraume Zeit lang die nördlichste Ost-West-Straße auf Münchner Stadtgebiet vor der Burgfriedensgrenze zum damals noch selbständigen Dorf Schwabing. Aus dem Adressbuch für München von 1859 ergibt sich wenig später die Hausnummernfolge 1 bis 17 mit Statusangaben, ob schon bebaut, als Bauplatz freigegeben oder wirtschaftlich genutzt.[6] Auch ein nachfolgendes Adressbuch von 1861[7] listet die damaligen Anwohner und die Bebauung auf und ordnet sie dem Stadtbezirk Maxvorstadt zu. Weiterhin sind noch 9 Nummern als Bauplätze ausgewiesen.
In den Jahren von 1866 bis 1891 wurde die Georgenstraße bis kurz vor die Winzererstraße verlängert um den hier neu entstandenen Bauparzellen, ab dem Türkengraben in westlicher Richtung führend, Anschluss zu gewähren. Sie durchquert von nun an auch den Stadtteil Schwabing.
Ab 1873 wurde das Areal zwischen Adalbertstraße, Georgenstraße, der damaligen Schwabinger Landstraße (heute Leopoldstraße) und dem Türkengraben (heute Nordendstraße) durch eine Baugesellschaft entwickelt.[8]
Mit der Eingemeindung von Schwabing 1890 bildete die Georgenstraße die nördliche Grenze der Maxvorstadt zum neuen Stadtbezirk Schwabing, zuvor lag die Grenzlinie zu Schwabing weiter nördlich entlang der heutigen Hohenzollern-, Ainmiller- und Elisabethstraße.[9] Aufgrund der Grenzfunktion der Straße zwischen Maxvorstadt und Schwabing liegen aktuell die ungeraden Hausnummern in der Maxvorstadt, die Häuser mit den geraden Hausnummern in Schwabing.
Auch noch 1905 bildete die Georgenstraße die nördliche Siedlungsgrenze der Maxvorstadt, denn zwischen der Georgen- und der Hohenzollernstraße standen nur vereinzelt Gebäude.[10]
Im Plan der königlichen Haupt- und Residenzstadt München in seinem ganzen Burgfrieden dargestellt von 1858/59 ist die Georgenstraße vollständig eingezeichnet.[11] In der vierten Auflage von Meyers Konversationslexikon von 1888 ist die Georgenstraße auf dem Stadtplan Münchens von der Leopoldstraße her abschnittsweise zu sehen.[12] In der vierzehnten Auflage des Brockhaus Konversations-Lexikons von 1891 ist die Straße schon mit einer ansehnlichen Bebauung dargestellt.[13]
Bis 1906 überquerte die Straßenbahn-Linie die Georgenstraße mit der Farbe gelb und rotem Licht von der Haltestelle Schleißheimer/Georgenstraße bis zum Ostfriedhof. Nach der Umstellung von Linienfarben auf "arabische" Liniennummern vom 12. Oktober 1906 war dies die Linie 7. Ebenfalls ab diesem Zeitpunkt fuhr die Linie 17 in einer von der Linie 7 abweichenden Führung zum Ostfriedhof. Seit 1904 fuhr die Linie 8 bis zum Riesenfeld in Milbertshofen. Ein eigener Gleiskörper entlang der Georgenstraße existierte nie. Allerdings wurde im Jahr 1917[14] an der Häusergruppe Schleißheimer Straße, von der Görresstraße kommend über die Georgenstraße und Zentnerstraße eine Umkehrschleife angelegt,[15][16][17][18] diese aber nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut.
Direkt an der Georgenstraße liegen 37 Baudenkmäler.[19]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.