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Gelehrte Estnische Gesellschaft
älteste wissenschaftliche Gesellschaft Estlands Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Gelehrte Estnische Gesellschaft (estnisch: Õpetatud Eesti Selts) ist die älteste wissenschaftliche Gesellschaft Estlands. Ihre Aufgabe ist die Erforschung der Sprache, Kultur und Literatur der Esten, dabei vor allem die Bereiche Philologie, Literaturwissenschaft, Volkskunde, Ethnographie, Archäologie, Geschichte, Kunstgeschichte und Numismatik.
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Die Gelehrtengesellschaft wurde am 18. Januar 1838 in Dorpat (estnisch: Tartu) von den Universitätsprofessoren Friedrich Georg von Bunge (Jura), Alexander Friedrich von Hueck (Anatomie) und Friedrich Karl Hermann Kruse (Geschichte), dem Arzt und Schriftsteller Friedrich Robert Fählmann sowie dem Lektor für estnische Sprache, Dietrich Heinrich Jürgenson, gegründet. Sitz der Gesellschaft war die Kaiserliche Universität zu Dorpat, die heutige Universität Tartu.
Von herausragender Bedeutung während der ersten Jahre war die Veröffentlichung des estnischen Nationalepos Kalevipoeg mit deutscher Übersetzung durch die Sitzungsberichte der Gesellschaft in den Jahren von 1857 bis 1861.
Ab etwa 1860 verlagerte sich das Tätigkeitsfeld fort von der Volksaufklärung hin zur wissenschaftlichen Untersuchung der estnischen Kultur und Sprache. Neben der Sammlung mündlicher Überlieferungen und Volksdichtung spielte auch die Sammlung der Gesellschaft an Objekten der estnischen Geschichte und archäologischen Funden eine große Rolle. Diese Sammlung gilt heute als eine der Bestandsgrundlagen des Estnischen Nationalmuseums.[1]
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zählte die Gesellschaft bereits über 300 Mitglieder. Inzwischen schlossen sich neben Deutsch-Balten auch immer mehr Esten an. Gesellschaftliche und auch universitäre Konflikte führten dazu, dass die Gelehrte Estnische Gesellschaft sich zu Beginn des Ersten Weltkriegs auflöste. Die Neugründung erfolgte 1919 unter der estnischen Nationaluniversität von Tartu.
Während der sowjetischen Herrschaft in Estland wurde die Gesellschaft in den späten 1940er Jahren zuerst der Akademie der Wissenschaften der Estnischen Sozialistischen Sowjetrepublik unterstellt, um im Juni 1950 ganz aufgelöst zu werden.
Am 10. Oktober 1988 erfolgte die Wiedergründung. Heute zählt die Gelehrte Estnische Gesellschaft rund 100 Mitglieder und Ehrenmitglieder. Von 1996 bis 2008 war Tiit Rosenberg, Professor für Estnische Geschichte, Präsident der Gesellschaft; seit dem 23. Januar 2008 der Archäologe Heiki Valk und seit dem 29. Januar 2014 Professorin der Rechtsgeschichte Marju Luts-Sootak.
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Personen
Präsidenten
- 1838–1840: Carl Gehewe (1796–1856).
- 1840–1842: Alexander Friedrich von Hueck (1802–1842)
- 1843–1850: Friedrich Robert Faehlmann (1798–1850)
- 1851–1853: Carl Reinthal (1797–1872)
- 1853–1856: Gustav Santo (1802–1856)
- 1856–1859: Carl von Bruiningk (1804–1869)
- 1859–1860: Ewald Tobien (1811–1860)
- 1860–1861: Theodor Beise (1818–1878)
- 1861–1864: Carl Schirren (1826–1910)
- 1864–1867: Johannes Engelmann (1832–1912)
- 1867–1869: Eduard Winkelmann (1838–1896)
- 1869–1899: Leo Meyer (1830–1910)
- 1899–1912: Wolfgang Schlüter (1848–1919)
- 1912–1914: Adalbert Volck (1868–1948) [2][3]
- 1919–1921: Arnold Hasselblatt (1852–1927)
- 1922–1927: August Westrèn-Doll (1882–1961)
- 1928–1929: Walter Anderson (1885–1962)
- 1930–Julius Mark (1890–1959) :
Ehrenmitglieder
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Literatur
- Hellmuth Weiss: Die historischen Gesellschaften. In: Georg von Rauch (Hrsg.): Geschichte der deutschbaltischen Geschichtsschreibung. Böhlau Köln Wien 1986. S. 121–139 (speziell S. 128–131).
- Bibliographie aller Veröffentlichungen: Õpetatud Eesti Seltsi perioodiliste ja jätkväljaannete koondregistrid. Tartu 1977.
- Jörg Hackmann:"Von der Gelehrten Estnischen Gesellschaft" zu "Õpetatud Eesti Seltsi". Verein und Nation in Estland. In: Norbert Angermann, Michael Garleff, Wilhelm Lenz (Hrsg.): Ostseeprovinzen, Baltische Staaten und das Nationale. Festschrift für Gert von Pistohlkors zum 70. Geburtstag. (Schriften der Baltischen Historischen Kommission, Band 14). Lit, Münster 2005, ISBN 3-8258-9086-4. S. 185–211.
Weblinks
Einzelnachweise
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