Remove ads
französischer Chemiker, Meteorologe und Luftschiffer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gaston Tissandier (* 20. oder 21. November 1843[1] Paris; † 30. August 1899 ebenda) war ein französischer Chemiker, Meteorologe und Luftschiffer.
Gaston Tissandier war der zweite Sohn des Generalrats Paul Emmanuel Tissandier und der Caroline Agathe geborene Decan de Chatouville und Enkel des Botanikers L’Héritier de Brutelle, Mitglied der französischen Akademie der Wissenschaften.[2] Er absolvierte das Lycée Bonaparte und widmete sich daraufhin vorwiegend der Chemie, zunächst im Laboratorium des Conservatoire national des arts et métiers unter der Leitung von Pierre-Paul Dehérain. Gleichzeitig setzte er sein Studium an der Sorbonne und als Hörer freier Vorlesungen am Collège de France fort, bevor er 1864 im Alter von 21 Jahren an das Versuchslaboratoriums der Union nationale berufen wurde, das er bis 1874 leitete.[3]
In dieser Zeit beschäftigte er sich auch mit meteorologischen Arbeiten, und 1868 unternahm er daher von Calais aus mit Claude-Jules Duruof (1841–1899) seine erste Ballonfahrt. 1869 legte er mit Wilfrid de Fonvielle 90 km in 35 Minuten zurück.
Seitdem stieg er mit seinem älteren Bruder Albert (1839–1906) mehr als 20-mal auf. 1870 floh er mittels eines Ballons aus dem belagerten Paris. 1875 mit Joseph Crocé-Spinelli (1845–1875) und Théodore Sivel (1834–1875) zwei Fahrten, von denen eine 23 Stunden dauerte. Die zweite Fahrt am 15. April 1875, hauptsächlich zum Zweck spektroskopischer Untersuchungen unternommen, führte in eine Höhe von 8.600 m. Seine beiden Begleiter kostete der Sauerstoffmangel das Leben, Tissandier überlebte, verlor aber das Gehör. Im Jahr 1881 wurde von den Gebrüdern Tissandier erstmals ein Luftschiff vorgestellt, das mit einem Elektromotor bestückt war. Der 1,5-PS-Motor der Firma Siemens trieb eine zweiflügelige Luftschraube an. Dieses Wasserstoff-Luftschiff hatte seinen Erstflug am 8. Oktober 1883. Zunächst war dieser Prototyp privat finanziert. Ein zweites Modell, nun mit einem stärkeren Elektromotor, wurde im August 1884 durch das französische Militär abgenommen und erstmals erprobt.[4][5]
Tissandier war Vizepräsident der französischen Luftschiffergesellschaft Société française de navigation aérienne, Professor des Polytechnischen Vereins und Mitglied der französischen Ehrenlegion. Er schrieb außer vielen weiteren Zeitschriftenbeiträgen vor allem für die 1873 von ihm gegründete Zeitschrift La Nature.
Gaston Tissandier überlebte seine Ehefrau Louise Anne Arbouin, mit der er zwei Kinder hatte.[6] Er starb 1899 im Alter von 55 Jahren in seinem Pariser Domizil, N° 3 rue Bleue[7] im 18. Arrondissement in dem seit 1934 die Rue Gaston-Tissandier seinen Namen trägt.[8]
–
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.