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Malerin, Kuratorin und Professorin Farbforschung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gabriele Evertz (* 1945 in Berlin) ist eine US-amerikanische Malerin, Kuratorin und Professorin, die sich mit Farbforschung befasst. Sie ist eine Vertreterin der Geometrischen Abstraktion.
Gabriele Evertz wanderte im Alter von 19 Jahren in die USA aus.[1] Dort studierte sie Kunstgeschichte (B. A.) mit dem Prädikat Magna cum laude am Hunter College in New York. Anschließend absolvierte sie ein Studium der Malerei am selben College, das sie 1990 als Master of Fine Arts abschloss. Sie ist Mitglied der American Abstract Artists. Gabriele Evertz lebt und arbeitet in New York. 2012 erhielt sie den Basil H. Alkazzi Award for Excellence in Painting.[2]
Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit lehrt sie seit 1998 auch als Professorin für Malerei am Hunter College.[3] Seit vielen Jahrzehnten ist das Department of Art & Art History am Hunter College dafür bekannt, dass seine Lehrenden sich in ihrer eigenen künstlerischen Arbeit intensiv mit der Erforschung der Farbmalerei auseinandersetzen. Zu den dort Wirkenden gehörten und gehören neben Evertz, die als eine „Schlüsselfigur“ (key member)[4] dieser Gruppe bezeichnet wird, u. a. Robert Swain, Sandford Wurmfeld, Vincent Longo und Doug Ohlson. Kritiker sprechen deshalb in diesem Zusammenhang von einer spezifischen „Farbschule des Hunter College“ (Hunter Color School),[5] die sich über die Jahrzehnte in der Beschäftigung mit dem Phänomen der Farbe entwickelt habe.
Obwohl alle Künstler ihre jeweils individuellen Ausdrucksmittel gefunden haben, eint sie die Erforschung der Phänomenologie der Farbe in dem Bestreben, über die Farbe einen „transformativen Effekt“ (transformative effect)[6] beim Betrachter zu initiieren.
“Color to me is the most important problem, it’s a pioneering problem, it’s a very new experience to not tell a story, not make the color the burden of a symbolic meaning. Just perceive and understand, what’s the sensation is of color. Intense colors give me that sense of aliveness.”
„Farbe ist für mich das wichtigste Problem, es ist ein bahnbrechendes Problem, es ist eine ganz neue Erfahrung, keine Geschichte zu erzählen, die Farbe nicht zur Last einer symbolischen Bedeutung zu machen. Einfach wahrnehmen und verstehen, was das Gefühl von Farbe ist. Intensive Farben geben mir das Gefühl von Lebendigkeit.“
Evertz’ Werke bestehen aus nebeneinander angelegten vertikalen Farbbändern unterschiedlicher Breite, für die sie alle Farben des Farbkreises verwendet. In ihren neuesten Kompositionen wendet sie sich der Farbe Grau und ihren Wirkungen auf umliegende Farben zu. Gelegentlich nutzt sie auch metallisch wirkende Farben, da diese das Licht reflektieren und zusätzliche Farbimpulse setzen können. Häufig wiederholt sie bestimmte Farbkonstellationen innerhalb eines Bildes.
Beim Betrachten des Gemäldes schwingt das Auge ständig zwischen der Sicht des gesamten Bildes und der Konzentration auf einzelne Aspekte des Werkes hin und her. Dadurch nimmt der Betrachter eine Art Vibration der Farbe wahr: „Die resultierenden Gemälde präsentieren eine Flut von visuellen Informationen, in welchen Farbe und Form sich in und aus der Reihenfolge und der Symmetrie bewegen, welche das Auge veranlasst, sich durch wellenförmige, pulsierende Räume zu bewegen.“ (The resulting paintings present a barrage of visual information that moves color and form in and out of sequence and symmetry causing the eye to move through undulating, pulsating spaces.)[8] Dies wird besonders deutlich, wenn der Betrachter unterschiedliche Abstände zum Bild einnimmt. Die so entstehende Parallaxe verstärkt das Erlebnis der Vibration und Schwingung der Farbe.
“Without the viewer the painting doesn’t exist. The viewer brings the painting to life.”
„Ohne den Betrachter existiert das Bild nicht. Der Betrachter erweckt das Bild zum Leben.“
Erst durch die Wahrnehmung der Komposition durch den Betrachter, durch sein sich Bewegen im Raum und der dadurch jeweils unterschiedlichen Wahrnehmung von Nähe und Distanz, entsteht die Schwingung und Vibration, die das Betrachten der Werke zu einem individuellen und möglicherweise sogar spirituellen Erlebnis werden lässt: „Die Leute denken, dass Geometrie sehr statisch ist, aber das ist sie nicht. Sie bewegt sich die ganze Zeit. Ich behalte die gleiche Farbfolge, ändere aber den Hintergrund. Und sowie du dich darauf einlässt, ändert sich auch deine Wahrnehmung. Die Farben sind die Schauspieler. Sie sind wirklich Gefäße der Kontemplation.“ (People think geometry is very static, but it isn’t. it’s moving all the time. i’m keeping the same color sequence but changing the background. so as you engage in it, it changes. The colors are the actors. These are really vessels of contemplation.)[10]
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