Froschlöffelartige

Ordnung der Monokotyledonen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Froschlöffelartige

Die Froschlöffelartigen (Alismatales) sind eine Ordnung der monokotyledonen Pflanzen. Wenige Arten sind Heil- oder Nahrungspflanzen. Sorten einer großen Zahl an Arten werden als Zierpflanzen in Räumen, Parks, Gärten und Teichen, Aquarien und als Schnittblumen verwendet.

Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
Froschlöffelartige

Drachenwurz (Calla palustris)

Systematik
Reich: Pflanzen (Plantae)
Abteilung: Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Froschlöffelartige
Wissenschaftlicher Name
Alismatales
Dumort.
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Beschreibung und Standorte

Zusammenfassung
Kontext

Es sind meist ausdauernde, selten einjährige krautige Pflanzen mit Rhizomen. Die überwiegende Zahl der Arten wächst terrestrisch bis epiphytisch, dies betrifft 90 % der Arten, beispielsweise der Tofieldiaceae und der Araceae, der artenreichsten Familie mit einer großen Bandbreite an Lebensformen. 11 der 13 Familien, aber nur 10 % der Arten, sind Sumpf- bis Wasserpflanzen im Süß-, Brack- bis Salzwasser. Als ursprüngliches Merkmal sind keine Tracheen oder in primitiver Form nur in den Wurzeln vorhanden. Die meist wechselständigen, basal rosettigen, selten quirlig an den Stängeln angeordneten Laubblätter sind gestielt oder ungestielt. Die Blattspreiten sind lanzettlich, oval bis pfeilförmig. Außer bei den Araceae sind in den Blattscheiden kleine Schuppen („Intravaginalschuppen“, „Squamulae“).

Die Blüten stehen einzeln oder in unterschiedlich aufgebauten Blütenständen zusammen. Die zwittrigen oder eingeschlechtigen Blüten sind meist dreizählig und radiärsymmetrisch. Die Blüten weisen viele ursprüngliche Merkmale auf: Staubblätter sind entweder zahlreich (ursprünglich) oder in zwei, selten nur einem Kreis zu je drei (fortschrittlich) vorhanden. Das Gynoeceum ist fast stets noch chorikarp mit schraubig angeordneten meist oberständigen Fruchtblättern. Die Plazentation ist laminal bis submarginal.

Es werden aus je einem Fruchtblatt Balgfrüchte oder Nüsschen gebildet.

Die Pollenkörner sind trinucleat. Die grünen, nährstoffspeichernden Embryonen und die Keimblätter (Kotyledonen) sind groß. Bei den Keimlingen sind das Hypokotyl und die Wurzeln gut ausgebildet. Das Endosperm wird helobial gebildet. Die Staubbeutel besitzen ein Periplasmaltapetum mit einkernigen Tapetumzellen. Die Polyandrie ist schon als sekundär vermutet worden.

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Blüte von Echinodorus isthmicus (Alismataceae)
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Die Wasserpflanze Aponogeton distachyos (Aponogetonaceae) mit Schwimmblättern
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Feld mit Xanthosoma sagittifolium (Araceae)
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Die Wasserpflanze Blyxa echinosperma (Hydrocharitaceae)
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Das „Seegras“ Zostera marina (Zosteraceae) bildet im Sand verankert in flachen Meeresgebieten oft große Bestände.

Systematik

Zusammenfassung
Kontext

Die Ordnung der Alismatales wurde 1829 von Barthélemy Charles Joseph Dumortier in Analyse des Familles de Plantes (avec l’indication des principaux genres qui s’y rattachent. Imprimerie de J. Casterman, Tournay) aufgestellt. Bei Hutchinson 1959 enthielt diese Ordnung nur drei Familien. Bei Cronquist 1981 waren es drei Familien mehr.

Die ältesten Fossilien stammen aus der Kreide (110 bis 120 Mio. Jahre alt).

Die Ordnung der Froschlöffelartigen (Alismatales) enthält gemäß APG IV folgende 14 Familien[1]:

Die beiden Familien Araceae und Tofieldiaceae stehen an der Basis der Alismatales und wurden früher nicht zu dieser Gruppe gestellt. Ihre genaue verwandtschaftliche Stellung ist noch nicht gesichert.[2] Die restliche Gruppe, die „Kern-Alismatiden“, teilen sich in zwei monophyletische Gruppen, die sich durch ihre Blütenstruktur unterscheiden: die „petaloide“ Klade oder Alismatales im Sinne von Les & Tippery 2013, und die „tepaloide“ Klade oder Potamogetonales im Sinne von Les & Tippery 2013.[2]

Das Kladogramm der „Kern-Alismatiden“ sieht nach Les & Tippery 2013 folgendermaßen aus:[2]




Alismataceae


   

Butomaceae


   

Hydrocharitaceae




   

Aponogetonaceae


   

Scheuchzeriaceae


   

Juncaginaceae


   



Cymodoceaceae Klade 1


   

Cymodoceaceae Klade 2


   

Ruppiaceae


Vorlage:Klade/Wartung/3

   

Posidoniaceae



   

Maundiaceae


   

Potamogetonaceae


   

Zosteraceae









Belege

Weiterführende Literatur

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