Freie Presse

deutsche regionale Tageszeitung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Freie Presse

Die Freie Presse ist eine regionale Tageszeitung für Chemnitz, Erzgebirge, Mittelsachsen, Vogtland, Zwickau[2] und war als DDR-Regionalzeitung[3] für den Bezirk Karl-Marx-Stadt eine der auflagenstärksten Tageszeitungen der DDR.

Schnelle Fakten
Freie Presse
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Beschreibung deutsche regionale Tageszeitung
Verlag Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG (Deutschland)
Hauptsitz Chemnitz
Erstausgabe 20. Mai 1946
Erscheinungsweise Montag bis Sonnabend
Verkaufte Auflage 172.691 Exemplare
(IVW 1/2025, Mo–Sa)
Chefredakteur Torsten Kleditzsch
Herausgeber Medien Union GmbH Ludwigshafen
Geschäftsführer Daniel Daum
Weblink www.freiepresse.de
ZDB 1085204-9
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Verlagsgebäude der Freien Presse in Chemnitz
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Druckzentrum der Freien Presse in Chemnitz-Kappel[1]

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

1946 bis 1990

Am 20. Mai 1946 erschien die erste Druckausgabe der lokalen Tageszeitung Freie Presse[4][5] mit dem Untertitel Zwickau-Stadt und war das Parteiorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) im Zwickauer Bezirk Südwestsachsen.

Am 1. Januar 1963[6] wurden die beiden Bezirkszeitungen Freie Presse (Zwickau-Stadt)[4] und Volksstimme (Karl-Marx-Stadt)[7] zu einem einheitlichen SED-Bezirksorgan für den Bezirk Karl-Marx-Stadt unter dem Zeitungsnamen „Freie Presse“[6] zusammengelegt.[8]

Die Freie Presse galt vor der Wende in der DDR als eine der auflagenstärksten Tageszeitungen.[3]

Am 2. Oktober 1990,[9][10] dem letzten Tag des Bestehens der DDR, wurde die Freie Presse außerhalb des von der Treuhandanstalt eröffneten förmlichen Angebotsverfahrens[3] an die Medien Union GmbH Ludwigshafen veräußert.

„Das lag dann mit 192 Millionen Mark deutlich über dem der Mitbewerber, auch über dem des „Spiegel“ (110 Millionen Mark). Die Medien Union erhielt daraufhin den Zuschlag, und am Tag vor der Wiedervereinigung, am 2. Oktober 1990, wurden die Kaufverträge unterzeichnet – „damals noch mit Hammer und Sichel“, fügt Dieter Schaub hinzu.“

Annette Weber: Die Rheinpfalz 1980–1993: Erfolg und Scheitern nah beeinander[11]

Wie Der Spiegel recherchierte, ging der direkte Verkauf der Freien Presse auf eine Intervention von Bundeskanzler Helmut Kohl zurück.[9]

„In einem Leserbrief an manager-magazin.de bestreitet Ex-Kanzler Kohl jede Nähe zu Dieter Schaub. „Ich lege Wert auf die Feststellung, dass es die angedeutete besondere Beziehung zu den Herren Schaub nicht gab und gibt“, so Kohl.“

Karsten Langer: Der mysteriöse Medienmogul[12]

Auflage

Die verkaufte Auflage beträgt 172.691 Exemplare, ein Minus von 60,3 Prozent seit 1998.[13] Die verkaufte Auflage ist in den vergangenen 10 Jahren um durchschnittlich 3,6 % pro Jahr gesunken. Im vergangenen Jahr hat sie um 6 % abgenommen.[14] Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 85,9 Prozent.

Im Januar 1990 wurden täglich 600.000 Exemplare gedruckt.[8]

Ausgaben

Die Freie Presse gibt 19 Lokalausgaben heraus:

Lokalausgaben

Chefredakteure

  • Dieter Soika (1. Januar 1998 bis Februar 2008)
  • Udo Lindner (kommissarisch vom 18. Februar 2008 bis 28. Februar 2009)
  • Torsten Kleditzsch (seit 1. März 2009)

Schachspalte

Überregionale Bedeutung hatte die ab 1960 in der Freien Presse erscheinende, über Jahrzehnte von Manfred Zucker bis zu seinem Tode geleitete Schachecke.[15] Die dort als Urdrucke publizierten Schachkompositionen renommierter Autoren aus aller Welt haben ihren Namen durch Nachdrucke der Kompositionen in Büchern und anderen Zeitschriften rund um den Erdball getragen.[16]

Pressefest

Eine lange Tradition hat das von der Freien Presse veranstaltete Pressefest im Chemnitzer Küchwald. Es fand zu DDR-Zeiten 34-mal statt und wurde 1999 wiederbelebt.[17][18] Im Jahr 2018 wurde das letzte Pressefest veranstaltet.

Einzelnachweise

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