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deutsche Künstlerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Frauke Beeck (* 1960 in Bremen) ist eine deutsche Künstlerin. Ihre Arbeiten greifen Themen der Pop-Kultur sowie der Konsumgesellschaft auf.
Frauke Beeck studierte von 1978 bis 1984 Kunst und Biologie an der Leibniz Universität Hannover. Anschließend übernahm sie eine einjährige Lehrtätigkeit in Edinburgh, Schottland. Ab 1994 gestaltete Frauke Beeck den „Wümmekalender“, der vorwiegend aus Bildern der Wümmeregion bestand und von 1974 bis 2023 erschien.[1] Er widmete sich jeweils einem bestimmten Thema und wurde mit unterschiedlichen Techniken, von Bleistiftzeichnungen über Aquarelle zu Mixed Media produziert.
2006 entstand in Zusammenarbeit mit Tobias Kröger im Rahmen des Bremer Programms Kunst im öffentlichen Raum eine Arbeit an der Hauswand Heinrichstraße 10 in Bremen.[2] Für das Stück Amerika vom Theater Bremen, inszeniert von Johann Kresnik nach dem Roman Der Verschollene von Franz Kafka, das im Güterbahnhof Bremen aufgeführt wurde, realisierte Beeck 2007 im Foyer des Güterbahnhofs das Wandbild Amerika.
Seit Anfang 2020 beschäftigt sich die Künstlerin mit der Recherche und der künstlerischen Interpretation von historischen Frauendenkmälern im öffentlichen Raum.[3] Ihr Anliegen, mehr Frauen im öffentlichen Raum zu ehren[4], ist international vergleichbar mit der seit 2018 laufenden US-amerikanischen Initiative SHE BUILT NYC.[5]
Seit 1996 nimmt der künstlerische Austausch zwischen Deutschland und China eine zunehmend wichtige Rolle in ihrer Tätigkeit ein. Beeck engagiert sich verstärkt als Kuratorin für Ausstellungsprojekte chinesischer Künstler in Deutschland. Sie lebt und arbeitet in Bremen sowie in Berlin.
Seit 1992 ist Beeck Mitglied im BBK, seit 2020 im Verein Berliner Künstler und seit 2022 in der GEDOK Brandenburg.
Frauke Beecks künstlerische Tätigkeit umfasst Spraybilder, Wandbilder, Collagen, Installationen, Objekte und die Herstellung von Editionen.[6] Für ihre Spraybilder benutzt Beeck eine speziell von ihr entwickelte Spraytechnik.[7] Sie verwendet vorwiegend transparentes Acrylglas, das von beiden Seiten bearbeitet wird, wodurch der Eindruck von Räumlichkeit und Tiefe entsteht. Sie arbeitet u. a. mit Schablonen, wodurch eine Abstraktion der dargestellten Formen erreicht wird. Sowohl in Bezug auf die Motivwahl als auch in Bezug auf ihre Formensprache basieren ihre Bilder auf der Tradition der klassischen Pop Art. Klare, starke, grelle Farben, kontrastreiche Farbkombinationen und Motive aus dem Alltag sind dafür bezeichnend. Charakteristisch für Beecks Arbeiten ist der Mix von Stilelementen der Streetart und Graffiti-Kunst einerseits und der Wahl traditioneller, aus der realistischen Malerei entlehnten Bildsujets anderseits. Durch das Zusammenführen der etablierten Motive der Malerei und der Streetart entsteht ein eigener, unkonventioneller Stil. Als Vorlagen verwendet sie eigene Zeichnungen und Fotografien, aber auch Bilder aus Büchern, Zeitschriften oder von selbst gedrehten Video-Stills. In verschiedenen Serien wendet sie sich unterschiedlichen Themenkomplexen zu, wie etwa Bambusvariationen, Schaufenstergestaltung, Musikkonzerte, Landschaftsbilder, Tierporträts, politische Ereignisse oder Reiseeindrücke. In einer Reihe von Bildern kombiniert die Künstlerin Schrift und Bild, indem unter dem gesprayten Bild ergänzend – und nicht immer auch erklärend – ein kurzer Gedankengang oder ein Kommentar hinzugefügt wurde. Diese Bilder erscheinen wie Zeitungsbilder mit dazugehöriger Bildunterschrift. Doch stehen hier Text und Bild in einem spannungsvollen, teilweise auch absurden Verhältnis zueinander.[8]
Beecks Kunstobjekte, sogenannte Funbags, sind im Alltag zum Einkauf, als Aufbewahrungsort oder auch als Wandschmuck zu gebrauchen. Sie passen sich in besonderer Weise ein in bestehende Verhältnisse: trotz des zunächst sympathischen und modischen Aussehens haben sie bei näherer Betrachtung eine weitergehende Aussage zu Themen wie Gewalt, Geschäft, Sport oder Jugend. Für diese Funbags wurden Süßigkeiten- oder Chipstüten aus aller Welt zu kleinen Plastik-Täschchen recycelt. Sie werden in mehreren Galerien[9][10] und Museen geführt und von diesen seit 2004 auf den Kunstmessen in Berlin, Frankfurt, Köln, Innsbruck und Karlsruhe präsentiert.
Der Künstleraustausch mit chinesischen Künstlern führte Beeck 1998 zu ihrer ersten chinesische Einzelausstellung im Goethe-Institut Peking. 2000 und 2001 wurden Ausstellungsprojekte in Bremen und Peking realisiert. 2006/2007 folgten Bremen/Göttingen und Shenyang. 2013 stellte Beeck auf Einladung des chinesischen klassischen Künstlers Mosheng Mei als erste westliche Künstlerin in Beidaihe aus.
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