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österreichischer Jazzmusiker und Komponist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Franz Koglmann (* 22. Mai 1947 in Mödling bei Wien) ist ein österreichischer Jazzmusiker (Trompete, Flügelhorn) und Komponist,[1] der am Schnittpunkt von Jazz und Europäischer Moderne tätig ist.[2]
Franz Koglmann studierte in den Jahren von 1961 bis 1967 an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien Trompete. In den Jahren von 1969 bis 1972 schloss sich ein Jazzstudium ebenda an.[1] Nach Studienaufenthalten in New York und Philadelphia[1] sowie nach der Zusammenarbeit mit Wiener Avantgarde-Jazzern wie Walter M. Malli, Harun Barrabas, Toni Michlmayr gründete er im Jahr 1973 das Label „Pipe Records“,[1] auf dem er drei Schallplatten u. a. mit Steve Lacy und Bill Dixon veröffentlichte. Von 1978 bis 1981 war er künstlerischer Berater der Galerie nächst St. Stephan,[1] um danach (1982) gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Ingrid Karl die Wiener Musik Galerie zu gründen, welche zahlreiche international besetzte Festivals und Workshops durchführte.
Im Jahr 1983 gründete er das Ensemble Franz Koglmann Pipetet,[1] zu dem international bekannte Musiker wie Tony Coe, Tom Varner und Peter Herbert gehören. Gemeinsam mit Rudolf Ruschel (Posaune) und Raoul Herget (Tuba) erfolgte im Jahr 1986 die Gründung des Franz Koglmann Pipe Trios.[1] Im Jahr 1990 gründete er gemeinsam mit Tony Coe (Klarinette, Tenorsaxophon), Klaus Koch (Keyboard) und Burkhard Stangl (Gitarre) das Ensemble Monoblue Quartet.[1] Von 1986 bis 1996 erschienen Koglmanns CDs beim Schweizer Label HatHut Records, von 1999 bis 2004 war er künstlerischer Leiter des Frankfurter CD-Labels between the lines, das 1998 auf Initiative des Frankfurter Fondsmanagers Paul Steinhardt gegründet wurde und bei dem Third-Stream-Musiker wie Ran Blake veröffentlicht wurden.
Die schwierige Balance von Komposition und Improvisation entspricht bei Gründung von Pipetet erstmals seinen Vorstellungen und davon ausgehend entwickelt er größere Zyklen wie The Use of Memory (uraufgeführt bei den Donaueschinger Musiktagen 1990). Im Jahr 1995 war Koglmann gemeinsam mit Lee Konitz und dem Franz Koglmann Pipe Trio auf Kanada- und USA-Tournee.[1] Es folgen Auftragsarbeiten für die Wiener Festwochen (Ein schöner, heller, lichter Tag unter Dennis Russell Davies, 1997), für das Klangforum Wien (Don’t Play, Just Be unter Sylvain Cambreling, 1998) und die Oper Fear Death by Water nach T. S. Eliots The Waste Land (Libretto: Christian Baier, unter der musikalischen Leitung von Peter Burwik und in der Regie von Michael Scheidl uraufgeführt im Jahr 2003 im MUQUA Wien). Im Auftrag der Kulturhauptstadt Sibiu / Hermannstadt (Rumänien) realisierte er im Jahr 2007 die auf Joseph Haydns Symphonie Nr. 27 basierende Suite Nocturnal Walks unter Verwendung der Stimme von Emil Cioran.
Die meisten Arbeiten Koglmanns weisen genreübergreifende Bezugnahmen auf, etwa zur bildenden Kunst, zur Literatur (Textvertonungen) zum Film (so wurde etwa ein Standbild aus Alain Resnais’ L’ Année derniére à Marienbad als Cover für die CD L’heure bleue verwendet) und zum Theater (die CD Venus in Transit ist ursprünglich eine Bühnenmusik für Beverly Blankenship). Koglmann arbeitete mit Musikern wie Lee Konitz (We Thought About Duke), Paul Bley, Gary Peacock oder Misha Mengelberg. Daneben bestehen „Spezialbesetzungen“ (z. B. ein Duo mit dem Pianisten Oskar Aichinger, welches gelegentlich durch den Schlagzeuger Wolfgang Reisinger erweitert wird). Mit den Ensembles gastierte er bei internationalen Festivals. Seit dem Jahr 2015 tritt er bei der Installations- und Aktionsreihe „10 Trials and nor more reels“ von Sebastian Hirn auf und war damit im Kunstraum Nestroyhof in Wien, einem ehemaligen Schwimmbad im Projekt Streitfeld, den Theatern Schwere Reiter und Lothringer 13 in München, dem Kulturzentrum Rote Fabrik in Zürich und dem SwitchLab in Bukarest zu Gast.
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