Frankensteins Fluch
Film von Terence Fisher (1957) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Frankensteins Fluch ist ein britischer Horrorfilm der Film-Produktionsfirma Hammer aus dem Jahr 1957, basierend auf dem Roman Frankenstein von Mary Shelley. Regie führte Terence Fisher. In den Hauptrollen sind Peter Cushing als Baron Frankenstein und Christopher Lee als „die Kreatur“ zu sehen.
Film | |
Titel | Frankensteins Fluch |
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Originaltitel | The Curse of Frankenstein |
Produktionsland | Großbritannien |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1957 |
Länge | 82 Minuten |
Altersfreigabe |
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Produktionsunternehmen | Hammer Film Productions |
Stab | |
Regie | Terence Fisher |
Drehbuch | Jimmy Sangster |
Produktion | Anthony Hinds |
Musik | James Bernard |
Kamera | Jack Asher |
Schnitt | James Needs |
Besetzung | |
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→ Synchronisation | |
Chronologie | |
Handlung
Zusammenfassung
Kontext
Nach dem Tod seiner Eltern engagiert der wohlhabende Baron Victor Frankenstein den Privatlehrer Paul Krempe für sich. Die beiden werden zu Freunden, weil sie das gemeinsame Interesse an wissenschaftlichen und medizinischen Experimenten verbindet, sodass Paul auch über seinen Lehrauftrag hinaus bei Victor bleibt. So gelingt es Victor und Paul, einen kleinen toten Hund wieder zum Leben zu erwecken. Während Paul jedoch die gewonnenen Erkenntnisse in den Dienst der Medizin stellen will, ist Victor besessen von dem Gedanken, einen perfekten Übermenschen zu erschaffen, dessen Intelligenz und Intellekt über allem steht. Paul passt diese Absicht nicht, aber da er wirtschaftlich von Victor abhängig ist, hilft er ihm. Victor stiehlt die Leiche eines gehängten Verbrechers in der Absicht, diesem das Gehirn eines genialen Wissenschaftlers einzupflanzen.
Es erscheint Victors Cousine Elizabeth, die ihm einst als Braut versprochen war. Paul versucht Elizabeth die Absicht, Victor zu heiraten, auszureden, weil ihm dessen Experimente inzwischen nicht mehr geheuer erscheinen. Dies bleibt allerdings ohne Erfolg. Inzwischen weiß Victor auch, dass er seiner Kreatur nur ein bestimmtes Gehirn einzusetzen gedenkt: Das des brillantesten Wissenschaftlers seines Landes, Professor Bernstein. Er lädt den betagten Mann in sein Haus ein. Während der Professor Victor gegenübersitzt, etwas trinkt und von seiner Arbeit erzählt, arbeitet Victor an einer Zeichnung von Bernstein und fügt bei dieser bereits die Operationslinien und Gehirnsektionen auf der Stirn ein. Später stürzt er ihn von einer Balustrade in den Tod und entnimmt sein Gehirn. Paul ahnt, dass Victor den Professor umgebracht hat, kann es aber nicht beweisen. Während einer Rangelei der beiden wird das Gehirn beschädigt. Victor setzt das Gehirn trotzdem seiner Kreatur ein und beschwört somit eine Katastrophe herauf. Sie befreit sich aus dem Labor und tötet einen alten Mann und dessen Enkel. Paul gelingt es die Kreatur zu erschießen, aber Victor erweckt sie erneut zum Leben. Die Haushälterin Justine, mit der Victor ein Verhältnis hat, erzählt ihm, dass sie ein Kind von ihm erwartet. Da er sie nicht heiraten will, droht Justine, Victor zu verraten. Dieser entledigt sich des Problems, indem er Justine durch die Kreatur umbringen lässt. Unterdessen bittet Paul Elizabeth, das Haus zu verlassen, da sie sich in tödlicher Gefahr befindet. Doch bevor sie dies tun kann, bringt die Kreatur sie in seine Gewalt. Elizabeth kann sich jedoch befreien, und die Kreatur durchbricht schließlich nach einem Kampf mit Victor ein Oberlicht und stürzt in eine Wanne voll Säure.
Victor wird wegen der Morde an Professor Bernstein und Justine zum Tode durch die Guillotine verurteilt.
Synchronisation
Die deutsche Synchronfassung entstand in Berlin.[1][2]
Figur | Darsteller | Deutscher Sprecher |
---|---|---|
Baron Victor Frankenstein | Peter Cushing | Hans Nielsen |
Elizabeth | Hazel Court | Eleonore Noelle |
Paul Krempe | Robert Urquhart | Wolfgang Kieling |
Professor Bernstein | Paul Hardtmuth | Anton Reimer |
Junger Baron Frankenstein | Melvyn Hayes | Hans Clarin |
Erzähler | nicht vorhanden | Klaus W. Krause |
Kritiken
Zusammenfassung
Kontext
- „Ungesunde Phantasien. Vorbehalte.“ – 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 121
- „Das britische Remake verlässt sich – mit geringen Handlungsabweichungen – weniger auf Phantasie und Suggestion, sondern erzielt seine Horrorwirkung durch naturalistische Darstellung und grausige Details.“ – Lexikon des internationalen Films[3]
Da sich Universal Pictures die Rechte an dem Make-Up der Frankensteinverfilmung von 1931 sicherte, hätten nach Ansicht des Schriftstellers Stephen King spätere Produktionen wie die von Hammer Films eigene Konzepte erschaffen müssen, die „nicht so inspiriert und originell“ wie das von Pierce gewesen seien und eher an die Umsetzung des Monsters in I Was a Teenage Frankenstein erinnern. Sie hätten aber mit diesem gemeinsam, „dass das Monster zwar in beiden Versionen scheußlich anzusehen [sei], aber auch etwas so Trauriges, etwas so Elendes an sich [habe], dass sich unsere Herzen zu ihm hingezogen fühlen, wenngleich sie voll Angst und Abscheu zurückschrecken.“[4] Nach seiner Ansicht sei das „großartigste Frankenstein-Monster“ wahrscheinlich Christopher Lees Darstellung gewesen, „der danach als Graf Dracula Bela Lugosi fast gänzlich in den Schatten stellte.“ Er sei der einzige Schauspieler gewesen, „der Karloffs Interpretation der Rolle nahekommt, wenngleich Karloff mehr Glück bei Drehbuch und Regie hatte.“[4]
Diverses
Zusammenfassung
Kontext
Anders als in der Verfilmung des Frankenstein-Themas von 1931 von James Whale mit Boris Karloff als Kreatur und Colin Clive als Baron Frankenstein, steht in Terence Fishers Film nicht die Kreatur, sondern der Wissenschaftler im Vordergrund.
Der Film war ein großer finanzieller Erfolg und veranlasste die Hammer-Produktion, weitere Filme dieses Stils zu drehen. Es folgten zum einen direkte Fortsetzungen, zum anderen auch die Dracula-Verfilmung mit denselben Darstellern, die ebenfalls eine ganze Reihe von Fortsetzungen nach sich zog.
Die Hammer-Film-Produktion, Anfang der 1950er Jahre in London gegründet, legten viele klassische Horrorfilme mit zumeist geringen Budgets neu auf. Viele von ihnen sind inzwischen selbst wieder zu Klassikern geworden. Peter Cushing und Christopher Lee erlangten durch die Hammer-Filme große Popularität, insbesondere in Horror of Dracula (1958), wo Cushing den Vampirjäger Van Helsing und Lee den Grafen Dracula verkörperten.
Christopher Lee stürmte eines Tages aufgebracht in den Umkleideraum von Peter Cushing. Er beklagte sich darüber, dass er im Film keine Sprechzeilen habe. Cushing reagierte gelassen und sagte „Du hast Glück. Ich habe das Drehbuch gelesen“. Dieser Moment war der Anfang einer lebenslangen Freundschaft zwischen den beiden Schauspielern.[5]
2012 veröffentlichen Studiocanal in Frankreich, Anolis Entertainment in Deutschland, Pinewood in Großbritannien und illuminate Hollywood fka HTV in den USA, den Film erstmals in High-Definition-Video-Format (HD) auf Blu-ray Disc.[6]
Uraufführungen
- Großbritannien: 2. Mai 1957
- USA: 25. Juni 1957
- Deutschland: 27. September 1957[7]
Literatur
- Karin Kaltenbrunner: Mad Medicine. Zur Repräsentation des Wissenschaftlers im Frankenstein-Zyklus der Hammer Film Productions (1957–1974). LIT Verlag, Wien 2014, ISBN 978-3-643-50562-0.
Weblinks
Einzelnachweise
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