Folketingswahl 1973

54. Wahl zum dänischen Parlament Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Folketingswahl 1973 am 4. Dezember war die 54. Wahl zum dänischen Parlament, dem Folketing. Ausgeschrieben wurde die Wahl am 8. November desselben Jahres.

1971Ergebnis der Folketingswahl 19731975
in %, angegeben ist der Listenbuchstabe
 %
30
20
10
0
25,6
15,9
12,3
11,2
9,2
7,8
6,0
4,0
3,6
4,4
Sonst.j
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1975
 %p
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−11,7
+15,9
−3,3
−3,2
−7,5
+7,8
−3,1
+2,0
+2,2
+1,1
Sonst.
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
j E: 2,9 % (+1,2 %), Y: 1,5 % (−0,1 %)
6
11
46
20
5
14
4
7
22
16
28
6 11 46 20 5 14 4 7 22 16 28 
Insgesamt 179 Sitze
  • K: 6
  • Y: 0
  • F: 11
  • A: 46
  • B: 20
  • E: 5
  • M: 14
  • Sonst.: 4
  • Q: 7
  • V: 22
  • C: 16
  • Z: 28

Alle bisher vertretenen Parteien verloren Stimmenanteile, am härtesten getroffen wurden hierbei die regierenden Sozialdemokraten und die oppositionelle Konservative Folkeparti. Zwei neue Parteien traten erstmals an und etablierten sich für die folgenden 28 Jahre im Parlament: die libertär-populistische Fremskridtspartiet wurde mit fast 16 Prozentpunkten aus dem Stand zur zweitgrößten Partei, die Centrum-Demokraterne erhielten 7,8 % der Stimmen und konnte ebenfalls deutlich die Sperrklausel überschreiten. Mit der Kristeligt Folkeparti, der Danmarks Kommunistiske Parti und Danmarks Retsforbund schafften drei weitere Parteien den Neueinzug ins Parlament und erhöhten so die Anzahl dort vertretener Parteien von fünf auf zehn. Aufgrund der deutlichen Umgestaltung der Parteienlandschaft wird diese Wahl in Dänemark als Jordskredsvalget („Erdrutschwahl“) bezeichnet.

Die Regierung der Sozialdemokraten unter Anker Jørgensen hatte nach dieser Wahl zunächst keine Zukunft. Stattdessen bildete die liberale Venstre eine Minderheitsregierung mit Poul Hartling als Ministerpräsidenten. Das Kabinett Hartling war in der dänischen Geschichte nicht nur die Regierung mit den wenigsten Ministern, sondern auch mit dem geringsten Sitzanteil im Folketing. Die Venstre verfügte nur über 22 der 179 Mandate und war auf die Tolerierung durch mehrere andere Parteien angewiesen.

Wahlmodus

Wahlberechtigt zur Folketingswahl waren alle dänischen Staatsbürger, die das 20. Lebensjahr vollendet hatten und einen Wohnsitz in Dänemark besaßen. Jeweils zwei Mandate wurden auf den Färöern und auf Grönland vergeben, 175 Mandate wurden im übrigen Dänemark in einer Verhältniswahl vergeben. Dabei wurden zunächst 135 so genannte Wahlkreismandate (kredsmandater) auf die 17 Groß- und Amtskreise (stor- og amtskredse) aufgetrennt und dort nach dem regionalen Stimmverhältnis verteilt. Anschließend wurden landesweit nochmals weitere 40 Ausgleichsmandate (tillægsmandater) ausgegeben, um den Stimmverhältnissen möglichst nahe zu kommen. Für diese Mandatsverteilung galt eine Zwei-Prozent-Hürde, die allerdings mit einem Wahlkreismandat umgangen werden konnte.

Ergebnisse

Zusammenfassung
Kontext

Dänemark

Weitere Informationen Partei, Liste ...
Amtliches Endergebnis[1]
Partei Liste Stimmen Prozent ± % Sitze ± Sitze
Socialdemokratiet
Sozialdemokraten
A 783.145 25,6 % −11,7 46  24
Fremskridtspartiet
Fortschrittspartei
Z 485.289 15,9 % neu 28  28
Venstre, Danmarks Liberale Parti
Liberale Partei
V 374.283 12,3 % −3,3 22   8
Det Radikale Venstre
Sozialliberale
B 343.117 11,2 % −3,2 20   7
Det Konservative Folkeparti
Konservative
C 279.391 09,2 % −7,5 16  15
Centrum-Demokraterne
Zentrumsdemokraten
M 236.784 07,8 % neu 14  14
Socialistisk Folkeparti
Sozialistische Volkspartei
F 183.522 06,0 % −3,1 11   6
Kristeligt Folkeparti
Christliche Volkspartei
Q 123.573 04,0 % +2,0 07   7
Danmarks Kommunistiske Parti
Kommunistische Partei
K 110.715 03,6 % +2,2 06   6
Danmarks Retsforbund
Gerechtigkeitsbund
E 087.904 02,9 % +1,2 05   5
Venstresocialisterne
Linkssozialisten
Y 044.843 01,5 % −0,1 00
Parteilose 000.637 00,0 % −0,0 00
Wahlberechtigte 3.460.737
Abgegebene Stimmen 3.070.253
Gültige Stimmen 3.053.203
Wahlbeteiligung 88,7 %
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Färöer

Weitere Informationen Partei, Stimmen ...
Amtliches Endergebnis[2]
Partei Stimmen Prozent ± % Sitze ± Sitze
Javnaðarflokkurin
Sozialdemokraten
3.772 28,6 % −3,2 1   0
Tjóðveldisflokkurin
Republikaner
3.312 25,1 % neu 1   1
Fólkaflokkurin
Volkspartei
2.690 20,4 % −0,0 0
Sambandsflokkurin
Unionisten
2.533 19,2 % −2,5 0   1
Sjálvstýrisflokkurin
Selbstverwaltungspartei
0.553 04,2 % −0,7 0
Framburðsflokkurin
Fortschrittspartei
0.258 02,0 % −0,8 0
Parteilose 0.072 00,5 % −17,9 0
Wahlberechtigte 24.259
Abgegebene Stimmen 13.237
Gültige Stimmen 13.190
Wahlbeteiligung 54,6 %
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Grönland

In beiden Aufstellungskreisen traten die bisherigen Amtsinhaber erneut an, unterlagen jedoch beide ihren Herausforderern.

Weitere Informationen Kandidat, Stimmen ...
Amtliches Endergebnis[3]
Kandidat Stimmen Prozent Sitze ± Sitze
1. Aufstellungskreis
Lars Emil Johansen 3.244 55,9 % 1   1
Knud Hertling 2.562 44,1 % 0   1
2. Aufstellungskreis
Nikolaj Rosing 5.187 51,5 % 1   1
Moses Olsen 4.876 48,5 % 0   1
Wahlberechtigte 24.215
1. Aufstellungskreis: 09.559
2. Aufstellungskreis: 14.656
Abgegebene Stimmen 16.381
1. Aufstellungskreis: 05.982
2. Aufstellungskreis: 10.399
Gültige Stimmen 15.869
1. Aufstellungskreis: 05.806
2. Aufstellungskreis: 10.063
Wahlbeteiligung 67,6 %
1. Aufstellungskreis: 62,6 %
2. Aufstellungskreis: 71,0 %
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Einzelnachweise

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