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Flugplatz in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Flugplatz Frankfurt-Egelsbach (Markenauftritt Frankfurt-Egelsbach Airport, ICAO-Code: EDFE) ist ein deutscher Verkehrslandeplatz nahe dem Frankfurter Flughafen. Er befindet sich auf 117 m ü. NHN in der Gemarkung der Gemeinden Egelsbach und Erzhausen im Rhein-Main-Gebiet zwischen Frankfurt am Main, Offenbach am Main und Darmstadt.
Flugplatz Frankfurt-Egelsbach | ||
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Luftaufnahme Flugplatz Egelsbach, 2004 | ||
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Kenndaten | ||
ICAO-Code | EDFE | |
Flugplatztyp | Verkehrslandeplatz | |
Koordinaten | 49° 57′ 39″ N, 8° 38′ 29″ O | |
Höhe über MSL | 117 m (385 ft) | |
Verkehrsanbindung | ||
Entfernung vom Stadtzentrum | 1,5 km südwestlich von Egelsbach, 17 km südlich von Frankfurt am Main, 10 km südöstlich von Flughafen Frankfurt | |
Straße | ||
Nahverkehr | S-Bahn | |
Basisdaten | ||
Eröffnung | 1. Oktober 1955 | |
Betreiber | Hessische Flugplatz GmbH Egelsbach | |
Fläche | 72 ha | |
Flug- bewegungen | 72.016 (2015) | |
Beschäftigte | ca. 710 | |
Start- und Landebahnen | ||
08/26 | 1400 m × 25 m Asphalt | |
08/26 | 670 m × 30 m Gras |
Zur Eröffnung im Jahr 1955 gab es nur eine Grasstart- und Landefläche, später eine festgelegte Graspiste. Im Jahre 1956 waren bereits 37.000 Flugbewegungen zu verzeichnen, so dass 1966 eine befestigte Start- und Landebahn gebaut wurde, um etwa 100.000 Flugbewegungen im Jahr abwickeln zu können. In den 1970er Jahren stieg die Zahl der Flugbewegungen auf über 126.000.
Heute repräsentiert der Flugplatz einen wachsenden Gewerbestandort mit rund 25 Unternehmen und circa 700 Beschäftigten und dient als Basis von Polizeihubschraubern der Hessischen Polizei, zahlreichen Luftfahrtunternehmen und luftfahrtaffinen Betrieben, Flugschulen und Vereinen wie dem Frankfurter Verein für Luftfahrt und dem Hessen-Flieger Verein für Luftfahrt 1924 Darmstadt.
Am 3. Juli 2004 wurde nach 15-monatiger Bauzeit die Verlängerung der asphaltierten Start- und Landebahn um 410 m auf insgesamt 1400 m in Betrieb genommen. Die Verlängerung war wegen geänderter europäischer luftverkehrlicher Bestimmungen erforderlich, um den kommerziellen Betrieb für Flugzeuge von bis zu 20 Tonnen Startgewicht aufrechtzuerhalten. Für die Verlängerung musste der Bachlauf des Hegbachs, in dem die geschützte Fischart Groppe lebt, um 700 Meter verlängert werden (im Foto erkennbar). Eine Klage des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gegen den Bau wurde ebenso abgewiesen wie Einwendungen von Bürgervereinigungen aus umliegenden Gemeinden wie Erzhausen.
Aufgrund der starken Zunahme von Flugbewegungen mit schnell fliegenden Luftfahrzeugen (High Performance Aircraft) nach 2004 musste der Verkehrsmix aus schnellen und langsamen Flugzeugen entzerrt werden, um Sicherheit und flüssige Verkehrsabläufe weiterhin zu gewährleisten. Seit März 2008 verfügt der Flugplatz als einziger in Deutschland über getrennte Sichtan- und -abflugverfahren für schnelle und langsame Flugzeuge.
Im März 2009 erwarb das Unternehmen NetJets, das der Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway von Warren Buffett gehört, 80 % der Anteile an der Hessischen Flugplatz GmbH Egelsbach von den Altgesellschaftern Beteiligungsgesellschaft des Kreises Offenbach (39,22 % Anteile) sowie Stadtwerke Offenbach (33,44 %) und Stadtwerke Langen (6,88 %)[1]. Die Gemeinde Egelsbach (11,02 %) und die Stadt Langen (9,44 %) durften aufgrund laufender Bürgerbegehren und nach einer Entscheidung des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs in Kassel[2] nicht verkaufen. Am 27. September 2009 fanden in diesen beiden Kommunen Bürgerentscheide statt, in denen sich jeweils eine Mehrheit der Wahlberechtigten gegen den Verkauf aussprach.[3] Nach vier einseitig von NetJets bestrittenen Kapitalerhöhungen sanken die kommunalen Anteile auf zusammen 12,27 % (Egelsbach 6,61 %, Langen 5,66 %).[4]
Zum Jahreswechsel 2019/2020 verkaufte NetJets seine Anteile am Flugplatz Egelsbach an das Immobilienunternehmen Triwo[5], das noch drei weitere Flugplätze betreibt: die Sonderlandeplätze Zweibrücken, Mendig und den Sonderflughafen Oberpfaffenhofen.[6] Auch unter der Leitung von Triwo soll die beantragte Einrichtung eines Instrumentenanflugverfahrens weiter verfolgt werden.[7]
Mit Erscheinen der ICAO-Karte 1:500.000 zum 31. März 2016 wurde der Sektor Luftraum D (CTR) in eine RMZ (Radio Mandatory Zone), TMZ (Transponder Mandatory Zone) und ATZ (Aerodrome Traffic Zone) umgewandelt, um der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 923/2012 (SERA) Rechnung zu tragen.
Zwischen 1973 und 2019 erfasste die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) im Zusammenhang mit dem Flugplatz Egelsbach 95 Unfälle und zwei Beinahe-Unfälle („schwere Störungen“).[8]
Im Jahr 2020 fanden am Flugplatz rund 75.000 Flugbewegungen statt, die ungefähr zu gleichen Teilen auf gewerbliche und nicht-gewerbliche Flüge entfielen. Die Zahl der Flugbewegungen blieb in den vorhergehenden zehn Jahren relativ konstant.[23][24]
2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | |
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Klasse A (über 20 t) | 4 | 14 | 4 | 4 | 6 | 8 | 4 | 4 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Klasse B (von 14 t bis 20 t) | 34 | 48 | 16 | 8 | 14 | 4 | 8 | 2 | 6 | 0 | 0 | 2 |
Klasse C (von 5,7 bis 14 t) | 984 | 1.230 | 850 | 867 | 879 | 770 | 527 | 528 | 400 | 385 | 278 | 354 |
Klasse E (einmotorig bis 2 t) | 47.230 | 51.540 | 51.000 | 52.042 | 54.125 | 57.006 | 54.845 | 55.016 | 57.339 | 61.251 | 60.594 | 66.338 |
Klasse F, I (von 2 bis 5,7 t) | 1.881 | 2.040 | 1.862 | 1.399 | 1.432 | 1.223 | 1.100 | 1.263 | 1.403 | 1.235 | 1.512 | 2.059 |
Klasse G (mehrmotorig bis 2 t) | 1.051 | 974 | 1.244 | 1.329 | 1.844 | 2.069 | 1.982 | 1.911 | 1.723 | 1.563 | 1.567 | 1.603 |
Klasse H (Hubschrauber) | 14.341 | 15.745 | 11.792 | 9.355 | 9.735 | 10.409 | 11.656 | 10.110 | 9.216 | 9.888 | 10.879 | 10.428 |
Sonstige | 363 | 366 | 256 | 221 | 296 | 527 | 440 | 427 | 564 | 381 | 347 | 248 |
Gesamt | 65.888 | 71.957 | 67.024 | 65.225 | 68.331 | 72.016 | 70.562 | 69.261 | 70.651 | 74.703 | 75.177 | 81.032 |
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