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internationaler Verkehrsflughafen der niederländischen Hauptstadt Amsterdam Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Flughafen Amsterdam Schiphol (niederländisch Luchthaven Schiphol, englisch Amsterdam Airport Schiphol, IATA-Code: AMS, ICAO-Code: EHAM, Aussprache [ˈsxɪpɦɔl]) ist der internationale Verkehrsflughafen der größten niederländischen Stadt Amsterdam. Mit 61,9 Millionen Passagieren im Jahr 2023 ist er der viertgrößte Flughafen Europas (nach London Heathrow, Istanbul und Paris-Charles-de-Gaulle), im weltweiten Vergleich liegt er auf Rang 14.[4]
Luchthaven Schiphol | ||
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Vorfeldansicht mit Kontrollturm | ||
| ||
Kenndaten | ||
ICAO-Code | EHAM | |
IATA-Code | AMS | |
Koordinaten | 52° 18′ 31″ N, 4° 45′ 50″ O | |
Höhe über MSL | 3 m (10 ft) unter MSL | |
Verkehrsanbindung | ||
Entfernung vom Stadtzentrum | 10 km südwestlich von Amsterdam | |
Straße | ||
Bahn | ||
Nahverkehr | Amsterdamer Verkehrsbetriebe (GVB), Connexxion, Schipholnet | |
Basisdaten | ||
Eröffnung | 1916[1] | |
Betreiber | Schiphol Group | |
Fläche | 2787[2] ha | |
Terminals | 1 mit 3 Hallen und 8 Piers | |
Passagiere | 61.889.586 (2023)[3] | |
Luftfracht | 1.378.041 t (2023)[3] | |
Flug- bewegungen | 441.969 (2023)[3] | |
Beschäftigte | 57.600 | |
Start- und Landebahnen | ||
04/22 Oostbaan | 2020 m × 45 m Asphalt | |
06/24 Kaagbaan | 3439 m × 45 m Asphalt | |
09/27 Buitenveldertbaan | 3453 m × 45 m Asphalt | |
18R/36L Polderbaan | 3800 m × 60 m Asphalt | |
18C/36C Zwanenburgbaan | 3300 m × 45 m Asphalt | |
18L/36R Aalsmeerbaan | 3400 m × 45 m Asphalt | |
Webseite | ||
schiphol.nl |
Schiphol wurde am 16. September 1916 als Militärbasis in Betrieb genommen. Hierbei dienten kleinere Hangars als Flughafengebäude und eine Grasfläche als Start- und Landebahn. Seit der zivilen Luftfahrtnutzung, die am 17. Dezember 1920 begann, heißt der Flughafen Schiphol. Die Ortsbezeichnung Schiphol ist spätestens seit 1447 (Sciphol) nachgewiesen. Über die Bedeutung des Namens Schiphol gibt es eine Vielzahl verschiedener Theorien, wobei der Ursprung nicht feststeht. Einer dieser Hypothesen nach bedeutet Schiphol so viel wie „Schiffsloch“ und sei darauf zurückzuführen, dass in dem früher an der Stelle des heutigen Flughafens gelegenen Binnensee, dem Haarlemmermeer, regelmäßig Schiffe sanken.
Bereits 1935 besaß der Flughafen vier asphaltierte Pisten.
Im Jahre 1940 wurde Schiphol durch die deutsche Wehrmacht besetzt. Von Juni 1940 bis Oktober 1944 lag hier eine Fliegerhorstkommandantur der deutschen Luftwaffe. Aufgrund seiner Lage und des großzügigen Aufbaus diente er in dieser Zeit überwiegend zweimotorigen Bombern als Basis, die von hier aus an der Luftschlacht um England oder dem Unternehmen Steinbock teilnahmen.[5] Als Standort der Luftwaffe war Schiphol im Krieg wiederholt das Ziel von alliierten Angriffen und wurde dadurch beschädigt. Im September 1944 zerstörte die Wehrmacht den Flughafen, um ihn für die anrückenden alliierten Truppen unbrauchbar zu machen. Erst im Juli 1945 konnten wieder Flugzeuge in Schiphol landen. Wenige Monate später fand am Flughafen Schiphol wieder regulärer Flugbetrieb statt. 1949 wurde ein neues Terminalgebäude in Betrieb genommen.
Der zunehmende Flugbetrieb machte eine Erweiterung des Flughafens nach Süden notwendig. 1963 wurde der Bau eines weiteren Terminalgebäudes gestartet. Westlich des ersten Terminals – nun Schiphol-Oost genannt – gelegen, wurde es 1967 als Schiphol-Centrum in Betrieb genommen. Schiphol-Centrum wurde ab 1975 ausgebaut (Halle 2); Schiphol-Oost wurde zum Frachtterminal. Am 21. Dezember 1978 wurde der Flughafenbahnhof eröffnet. Wegen des weiter steigenden Fluggastaufkommens wurde zu Beginn der 1990er Jahre eine dritte Halle ergänzt.
Im Jahr 2003 kam die bislang längste Piste 18R/36L (Polderbaan) hinzu. Zwischen der Zwanenburgbaan und der Polderbaan verlaufen die Verbindungsautobahn A5 und der Kanal Hoofdvaart, die durch eine Rollbahn überquert werden; des Weiteren befindet sich dort der Friedhof Gan Asjalom Hoofddorp der Liberalen Jüdischen Gemeinde von Amsterdam.
Nachdem der Flughafen mehr als hundert Jahre besteht und national bedeutend bzw. führend für die Niederlande ist, erhielt er 2016 durch König Willem-Alexander offiziell das Prädikat königlich (niederländisch koninklijk).[6]
Architekten beziehungsweise Planer für den Flughafen Schiphol sind seit 1988 Benthem Crouwel Architects.
Schiphol liegt südwestlich von Amsterdam auf dem Gebiet der Gemeinde Haarlemmermeer. Mit einer durchschnittlichen Höhe von etwa drei Metern unter dem Meeresspiegel ist er der am niedrigsten gelegene Flughafen Europas.
Der Flughafen ist mit dem Bahnhof Schiphol Airport direkt an das europäische Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsnetz angebunden. Es bestehen umsteigefreie Verbindungen mit den NS nach Amsterdam, Utrecht, Leiden, Rotterdam, Eindhoven und Den Haag. Der Eurostar verkehrt mehrmals täglich nach Antwerpen, Brüssel und Paris.
Im ÖPNV ist Schiphol durch die Busse der Amsterdamer Verkehrsbetriebe (GVB) an das Straßenbahn- und Busnetz der niederländischen Hauptstadt angebunden. Im Jahre 1964 war für den Sommerflugplan ein Boots-Shuttle in die Innenstadt eröffnet worden. Die bis zu zweistündige Spazierfahrt zu den Hotels der Innenstadt war auf Touristen ausgerichtet.[7]
Die Autobahn A4 (Amsterdam–Den Haag) hat eine Ausfahrt zum Flughafen. Es existiert für Radfahrer die Möglichkeit, den Flughafen auf Straßen ohne Fahrradverbote zu erreichen.
Schiphol verfügt über ein Terminal mit den Hallen 1, 2 und 3, die über die zentrale Plaza, in der sich auch der Flughafenbahnhof befindet, miteinander verbunden sind. Jeder der Bereiche besitzt mehrere Piers (insgesamt 8), an denen insgesamt ca. 160 Flugsteige zur Verfügung stehen.
Beide Piers der Halle 1 dienen ausschließlich dem Verkehr innerhalb des Schengen-Raums. In diesen Bereichen werden beispielsweise europäische Flüge der Star Alliance, darunter die der Lufthansa, abgefertigt.
Pier D der Halle 2 dient auf zwei getrennten Ebenen der Abfertigung von Schengen- und Non-Schengen-Flügen, während Pier E ausschließlich für Non-Schengen-Flüge genutzt wird. Hauptnutzerin dieser Halle ist die hier beheimatete KLM.
Die Piers F und G dienen ebenfalls ausschließlich Non-Schengen-Flügen. Die Piers H und M sind hauptsächlich für Billigfluggesellschaften, darunter easyJet, und deren Non-Schengen- beziehungsweise Schengen-Verbindungen vorgesehen.
Anders als auf vielen anderen Flughäfen üblich, haben alle sechs Bahnen Namen erhalten. Vier der Pisten (06/24, 09/27, 18C/36C und 18L/36R) beziehen ihren Namen von Ortschaften, die bei Nutzung der Bahnen überflogen werden. Piste 04/22 hat ihren aktuellen Namen Oostbaan von der geografischen Lage im Osten, der historische (und umgangssprachlich noch gebräuchliche) Name Fokkerbaan ist von den ehemaligen Fokker Flugzeugwerken abgeleitet. Der 2003 eröffneten Piste 18R/36L wurde von offizieller Seite der neutrale Name „Polderbaan“ zugeteilt.
Schiphol ist der Heimatflughafen der niederländischen Fluggesellschaften KLM[8], Corendon[9], Martinair[10], TUI Airlines Nederland[11] und Transavia[12]. Darüber hinaus dient Schiphol als europäisches Drehkreuz für Delta Air Lines[13] sowie als Basis für Vueling und seit 2014 für EasyJet[14]. Delta arbeitet hierbei über Codesharing und als Teil der Luftfahrt-Allianz Skyteam mit KLM zusammen.
Schiphol ist von internationaler Bedeutung für den Luftverkehr und verfügt über zahlreiche europäische und interkontinentale Verbindungen im Passagier- und Frachtverkehr.[15]
Aus dem deutschsprachigen Raum wird Amsterdam von allen größeren Flughäfen bedient. Die nachfragestärksten Verbindungen[15] in den DACH-Raum bestehen nach Frankfurt,[16] München,[17] Zürich[18] und Wien[19].
Jahr | Passagiere | Fracht in t | Flugbewegungen |
---|---|---|---|
1940 | 16.000 | 636 | 1.649 |
1950 | 356.000 | 10.637 | 40.876 |
1960 | 1.375.000 | 46.423 | 89.560 |
1970 | 5.172.000 | 172.323 | 135.520 |
1980 | 9.715.000 | 318.080 | 185.836 |
1990 | 16.471.000 | 604.485 | 246.504 |
2000 | 39.270.610 | 1.222.594 | 432.483 |
2001 | 39.531.123 | 1.183.208 | 432.101 |
2002 | 40.736.009 | 1.239.800 | 417.120 |
2003 | 39.960.400 | 1.306.155 | 403.800 |
2004 | 42.541.180 | 1.421.023 | 418.613 |
2005 | 44.163.098 | 1.449.855 | 420.736 |
2006 | 46.066.050 | 1.526.501 | 440.153 |
2007 | 47.794.994 | 1.610.282 | 454.361 |
2008 | 47.430.019 | 1.567.712 | 446.629 |
2009 | 43.570.370 | 1.286.372 | 406.975 |
2010 | 45.211.749 | 1.512.256 | 402.375 |
2011 | 49.755.252 | 1.523.806 | 437.083 |
2012 | 51.035.590 | 1.483.448 | 437.904 |
2013 | 52.569.200 | 1.531.089 | 440.057 |
2014 | 54.978.023 | 1.633.195 | 452.687 |
2015 | 58.284.848 | 1.620.970 | 465.521 |
2016 | 63.625.664 | 1.662.282 | 496.256 |
2017 | 68.515.425 | 1.786.786 | 496.743 |
2018 | 71.053.157 | 1.738.468 | 499.446 |
2019 | 71.706.999 | 1.443.885 | 496.826 |
2020 | 20.881.464 | 1.441.521 | 227.304 |
2021 | 25.492.633 | 1.667.304 | 266.967 |
2022 | 52.472.188 | 1.437.812 | 397.646 |
Aktionäre der Flughafen-Betreiberin Schiphol Group sind der niederländische Staat mit 69,77 Prozent, die Städte Amsterdam und Rotterdam mit 20,03 respektive 2,2 Prozent sowie Aéroports de Paris mit 8 Prozent.
Die Schiphol Group, die etwa 2200 Mitarbeiter beschäftigt, ist auch Betreiberin der Flughäfen Rotterdam und Lelystad und ist mit 51 Prozent am Flughafen Eindhoven beteiligt. Zudem ist die Tochtergesellschaft Schiphol USA Inc. an der JFK IAT beteiligt (Terminal 4, New York JFK), und über die Tochtergesellschaft Schiphol Australia besteht eine Beteiligung an der Brisbane Airport Corporation.
Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft besteht seit Dezember 2008 eine Überkreuzbeteiligung mit dem Betreiber des Flughafens Paris-Charles de Gaulle, der neben Schiphol eines der Luftfahrt-Drehkreuze der Air-France-KLM-Gruppe bildet.
Schiphol Telematics ist spezialisiert in Telekommunikationsdienstleistungen. Das Unternehmen selbst wurde 1991 als Joint Venture zwischen KLM, KPN und Schiphol Group gegründet und gehört seit 2006 zu 100 % der Schiphol Group. Angeboten werden Internet-, Voice-, LAN-, Wifi- und Carrier-Services.
Der Flughafen beherbergt eine Außenstelle des Rijksmuseums Amsterdam, die bei freiem Eintritt wechselnde Ausstellungen präsentiert. Der Ausstellungsbereich liegt hinter der Passkontrolle und ist daher nur für Passagiere zugänglich.[39]
Seit Januar 2012 stehen den Reisenden aus China speziell gekennzeichnete chinesischsprachige Mitarbeiter zur Verfügung.[40]
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