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Ort, wo dauerhaft oder zeitweise aus Niederschlägen gespeistes Grundwasser auf natürliche Weise austritt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Quelle ist ein Ort, an dem dauerhaft oder zeitweise Grundwasser auf natürliche Weise an der Geländeoberfläche austritt. Meistens handelt es sich dabei um aus Niederschlägen gespeistes (meteorisches) Grundwasser. Nur in seltenen Fällen entstammt das Wasser tieferen Teilen des Erdinneren (juveniles Wasser).[1]
Quellen bilden im Naturraum besondere Orte der Verbindung von Untergrund und Erdoberfläche; häufig sind sie zusammen mit ihrer jeweiligen Umgebung landschaftlich besonders eindrucksvoll und werden naturschutzfachlich als besondere geschützte Biotope oder Geotope behandelt.
Quellen können nach mehreren Aspekten klassifiziert werden: nach dem hydrostatischen Druck des Grundwassers, nach dem zeitlichen Verlauf der Quellschüttung, nach der Quelltemperatur, nach dem Gehalt an gelösten gasförmigen und festen Stoffen, nach Strukturmerkmalen oder nach der Art der vom Austritt geschaffenen Lebensräume.
Gewöhnlich entspricht die Wassertemperatur einer Quelle der örtlichen mittleren Jahrestemperatur der Luft und ist im jahreszeitlichen Verlauf konstant. In Mitteleuropa liegt die Temperatur dann etwa bei 6 bis 10 °C, in tropischen Gebieten bei 20 bis 25 °C. Liegt der speisende Grundwasserleiter weniger als 20 Meter tief, kann es zu geringen jahreszeitlichen Schwankungen der Quelltemperatur kommen.
Quellen, die einen besonders hohen Gehalt an gelösten gasförmigen oder festen Stoffen haben, bezeichnet man als Mineralquellen. Mit der Wirkung von Heilquellen beschäftigt sich die Balneologie. Mineralquellen lassen sich weiter unterteilen in Solequellen, Schwefelquellen, Säuerlinge, alkalische Quellen, Bitterquellen, Eisenquellen und radioaktive Quellen. Träger der Radioaktivität in radioaktiven Quellen ist das Edelgas Radon, das beim Zerfall von uran- oder thoriumhaltigen Mineralen meist in Granit- oder Gneisgesteinen entsteht (vgl. Radonbalneologie).
Zu beachten ist, dass nach deutschem Recht Heilquellen „natürlich zu Tage tretende oder künstlich erschlossene Wasser- oder Gasvorkommen“ sind (Wasserhaushaltsgesetz, §53). Damit kann auch eine Bohrung oder ein Brunnen, der ein entsprechendes Grundwasservorkommen erschließt, eine „Heilquelle“ sein, auch wenn es sich definitionsgemäß eigentlich nicht um eine Quelle handelt. Entsprechende Brunnen werden oft Quelle genannt (z. B. Kaiser-Friedrich-Quelle). Der Bezug auf Gasvorkommen steht im Gesetz, da Kohlendioxid enthaltene Quellen oft gemeinsam mit Gasvorkommen (Mofetten genannt) auftreten und das geförderte Wasser eigentlich ein Wasser-Gas-Gemisch ist.
(Brunnen sind künstliche Grundwasseraufschlüsse und werden nicht als Quelle bezeichnet.)
Das sogenannte Krenal, also der Lebensraum Quelle, ist ein kleinflächiger Lebensraum, dessen physikalische und chemische Faktoren, ausgenommen bei Karstquellen, recht konstant bleiben. Ändern sie sich doch, so kann dies große Auswirkungen aufs Krenal haben. Quellen sind, außer im Falle starker Belastung des Grundwassers, oligotrophe Gewässer.
Man unterscheidet den Lebensraum der quellbewohnenden Organismen, der Krenobionten, in das Eukrenal, den eigentlichen Quellbereich, und das Hypokrenal, den anschließenden Lebensraum im oberen Quellabfluss. Das Hypokrenal reicht nur so weit, wie die Lebensbedingungen des Quellfließes noch durch den Wasseraustritt geprägt sind. Bewohnen Organismen vorwiegend das Krenal, bezeichnet man sie als Krenophile, erscheinen sie dagegen dort nur selten, nennt man sie Krenoxene.
Da sehr viele Quellen gefasst wurden oder verbaut sind, sollen sie in der Schweiz erfasst, geschützt oder gar renaturiert werden.[6]
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