Familie im Reich Viren (Virus) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Flaviviridae stellen eine Familie von Viren dar, die alle einsträngige RNA enthalten und daher taxonomisch den RNA-Viren zugeordnet werden. Die Typspezies der gesamten Familie ist das Gelbfieber-Virus (daher auch der Name der Familie von lat.flavus, „gelb“).
Alle Vertreter dieser Familie besitzen eine Virushülle aus Lipiden der ursprünglichen Wirtszelle und darin eingelagerten viralen Proteinen und haben eine Größe zwischen 40 und 60nm. Die Viren vermehren sich im Cytoplasma der Wirtszelle und sind im pH-Wert-Bereich von 7 bis 9 stabil.
unklassifizierte Spezies, Kandidaten nach NCBI (vom ICTV unbestätigt)[13]
Spezies „Cuacua virus“
Spezies „Donggang virus“
Spezies „Karumba virus“ (KRBV)
Spezies „Hanko virus“
Spezies „Haslams Creek virus“
Spezies „Mac Peak virus“ (McPV)
Spezies „Marisma mosquito virus“
Spezies „Menghai flavivirus“
Spezies „Nakiwogo virus“ (NAKV)
Spezies „Xishuangbanna Aedes flavivirus“
Äußere Systematik
Koonin etal. (2015) vermuten, dass die Flaviviridae Ursprung der von ihnen postulierten Verwandtschaftsgruppe Negative-strand RNA viruses sind; diese Gruppe entspricht dem heutigen Phylum Negarnaviricota. Vorschlagsgemäße Schwestergruppe wäre danach die Familie der Tombusviridae. Alle zusammen bilden sie nach diesem Vorschlag die von den Autoren postulierte Supergruppe „Flavivirus-like superfamily“.[14][15]
Shi etal. (2016) bezeichnen die weitere Verwandtschaft der Flaviviridae ähnlich als „Flavi-like viruses“ und haben dazu eine Reihe von Kandidaten gefunden:[16]
Das ICTV hat im März 2020 Mit der Master species List #35[28] die Tymovirales, die Flaviviridae, die Tombusviridae und eine Reihe anderer Familien in das gemeinsame Phylum Kitrinoviricota gestellt, und dieses u.a. mit den Negarnaviricota in das gemeinsame ReichOrthornavirae.[2][29][30]
Ein Kladogramm dieser Gruppen findet sich bei Tymovirales §ICTV Master Species List #35.
Suvi Kuivanen, Lev Levanov, Lauri Kareinen et al.: Detection of novel tick-borne pathogen, Alongshan virus, in Ixodes ricinus ticks, south-eastern Finland, 2019. In: Euro Surveillance. Band 24, Nr. 27, 1. Juli 2019, doi:10.2807/1560-7917.es.2019.24.27.1900394.
Xiaopan Gao, Kaixiang Zhu, Justyna Aleksandra Wojdyla et al.: Crystal structure of the NS3-like helicase from Alongshan virus. In: International Union of Crystallography Journal. (IUCrJ) Band 7, Nr. 3, Mai 2020, S. 375–382, doi:10.1107/S2052252520003632.
Da diese Supergruppe (von den Autoren als englischsuperfamily bezeichnet) mit den Nagarnaviricota ein Phylum enthält, muss ihr Rang notwendigerweise höher sein und ist nicht als Überfamilie zu verstehen. Ränge höher als Ordnung (wie z.B. Phylum) waren zum Zeitpunkt der 2015-er Arbeit vom ICTV aber noch gar nicht vorgegeben.
Eugene V. Koonin, Valerian V. Dolja, Mart Krupovic: Origins and evolution of viruses of eukaryotes: The ultimate modularity. In: Virology. Epub 12. März 2015, Mai 2015, 2–25, S. 479–480 PMC5898234 (freier Volltext), PMID 25771806.
MangShi,Xian-DanLin,NikosVasilakis,Jun-HuaTian,Ci-XiuLi,Liang-JunChen,GillianEastwood,Xiu-NianDiao,Ming-HuiChen,XiaoChen,Xin-ChengQin,Steven GWiden,Thomas GWood,Robert BTesh,JianguoXu,Edward CHolmes,Yong-ZhenZhang:Divergent Viruses Discovered in Arthropods and Vertebrates Revise the Evolutionary History of the Flaviviridae and Related Viruses. In: Journal of Virology. 90. Jahrgang, Nr.2, 2016, S.659–69, doi:10.1128/JVI.02036-15, PMID 26491167, PMC4702705 (freier Volltext).