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mathematischer Satz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Fixpunktsatz von Banach, auch als banachscher Fixpunktsatz bezeichnet, ist ein mathematischer Satz aus der Funktionalanalysis, einem Teilgebiet der Mathematik. Er gehört zu den Fixpunktsätzen und liefert neben der Existenz und der Eindeutigkeit eines Fixpunktes auch die Konvergenz der Fixpunktiteration. Somit ist die Aussage konstruktiv. Es wird also ein Verfahren zur Bestimmung des Fixpunktes sowie eine Fehlerabschätzung für ebendieses angegeben.
Mit dem Fixpunktsatz von Banach lässt sich beispielsweise die Konvergenz von iterativen Verfahren wie dem Newton-Verfahren zeigen und der Satz von Picard-Lindelöf beweisen, der Grundlage der Existenztheorie gewöhnlicher Differentialgleichungen ist.
Der Satz ist nach Stefan Banach benannt, der ihn 1922 zeigte.[1]
Gegeben seien ein vollständiger metrischer Raum , beispielsweise ein Banach-Raum mit der Metrik , und eine nichtleere, abgeschlossene Menge . Sei
eine Kontraktion mit Kontraktionszahl . Das bedeutet, es gilt
Außerdem sei die Folge iterativ definiert durch
für einen beliebigen Startwert aus .
Unter den obigen Voraussetzungen gilt nach dem Fixpunktsatz von Banach:
Die Abbildung besitzt also einen eindeutig bestimmten Fixpunkt und dieser stimmt für alle Startwerte der oben angegebenen Iterationsvorschrift mit dem Grenzwert der Iteration überein.
Eine Veranschaulichung des Satzes liefert eine Landkarte, auf der die Umgebung, in der man sich befindet, abgebildet ist. Sieht man diese Karte als Kontraktion (lat. con- „zusammen-“ und trahere „ziehen“) der Umgebung, so findet man genau einen Punkt auf der Karte, der mit dem direkt darunter liegenden Punkt in der realen Welt übereinstimmt.[2] Es ist egal, wie groß die Landkarte ist; sie muss nur kleiner als die abgebildete Realität sein. Es ist ebenso unerheblich, wo genau sich die Landkarte befindet, solange sie innerhalb des kartografierten Bereichs liegt. In der nebenstehenden Abbildung befindet sich in der kleineren Landkarte also nach dem Fixpunktsatz von Banach genau ein Punkt, der mit dem in der realen Welt zusammenfällt.[3]
Für die Iterationsvorschrift
gelten folgende Fehlerabschätzungen:
Außerdem gilt die Abschätzung
die Konvergenzgeschwindigkeit ist also linear.
In der Literatur finden sich teils von der oben angegebenen Aussage abweichende Formulierungen. Mögliche Unterschiede sind:
Der Beweis der Aussage basiert darauf, zu zeigen, dass die Folge eine Cauchy-Folge ist, die dann aufgrund der Vollständigkeit des zugrundeliegenden Raumes konvergiert.
Zuerst gilt aufgrund der Kontraktivität
Durch wiederholtes Anwenden dieser Abschätzung erhält man
Des Weiteren folgt durch wiederholtes Abschätzen mit der Dreiecksungleichung
Schätzt man die einzelnen Summenglieder der rechten Seite von (2) durch (1) ab, so erhält man
Die letzte Abschätzung folgt hier mithilfe der geometrischen Reihe, da . Aus der Abschätzung folgt direkt, dass eine Cauchy-Folge ist. Aufgrund der Vollständigkeit existiert dann der Grenzwert
der Folge. Da eine Abbildung von in sich selbst ist, und abgeschlossen ist, ist in der Menge enthalten.
Da stetig ist (da kontraktiv), folgt
der Grenzwert ist also Fixpunkt.
Angenommen, es existieren zwei Fixpunkte . Dann ist
Aus der Kontraktivität folgt dann
Da aber ist, muss sein. Daher ist .
Dieser Satz wird in vielen konstruktiven Sätzen der Analysis benutzt, die wichtigsten sind:
In der numerischen Mathematik spielt die Fixpunktiteration eine wichtige Rolle. Beispiele hierfür sind die Konvergenztheorien numerischer Verfahren, wie das Newton-Verfahren oder das Splitting-Verfahren.
Die folgende, auch als Satz von Bessaga bekannte Aussage stellt eine Umkehrung des Fixpunktsatzes dar:
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