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hessisches Adelsgeschlecht Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Falkensteiner, benannt nach der Burg Falkenstein am Donnersberg in der Pfalz, waren ein deutsches Adelsgeschlecht – siehe auch Grafschaft Falkenstein.
Der erste Träger des Namens war Philipp IV. von Bolanden. Um 1220 teilte sich die Familie von Bolanden in die Linien Bolanden, Hohenfels und Falkenstein, benannt nach der Burg Falkenstein (Pfalz).
1246 war Philipp IV. aus der Linie Falkenstein Verwalter der Reichsburg Trifels und Hüter der Reichskleinodien. Philipps Frau war Isengard von Münzenberg, Erbtochter eines Teiles der Herrschaft Münzenberg, als 1255 das Geschlecht derer von Hagen-Münzenberg im Mannesstamme erlosch. Die Falkensteiner erlangten den Großteil der Münzenberger Erbschaft. Bereits zuvor hatten die Herren von Bolanden aus dem Besitz der Grafen von Nürings Besitz im Rhein-Main-Gebiet erlangt.[1] In diesem Herrschaftsbereich erbauten sie die Burg Neufalkenstein bei Königstein im Taunus.
Die Herrschaft im Taunus, im Rhein-Main-Gebiet und der Wetterau wurde im Jahr 1271 geschwächt, als die Söhne Philipps I. von Falkenstein diese in zwei Linien aufteilten: Philipp II. gründete eine Linie zu Butzbach, während Werner I. eine Linie zu Lich begründete. Beide Linien wurden erst kurz vor dem Erlöschen der Gesamtlinie im 15. Jahrhundert wieder vereinigt.[1]
Den von den Münzenbergern geerbten Ort Offenbach am Main verpfändeten sie 1372 an den Rat der Stadt Frankfurt am Main für 1000 Gulden. Im Jahr 1410 bestätigten sie diesen Pfandbrief noch einmal ausdrücklich. Über diesen Pfandbrief ist weiter nichts überliefert. Die Pfandschaft muss wenig später eingelöst worden sein, denn Offenbach wurde im Gegensatz zu anderen Orten in dem Landstrich nicht nach Frankfurt eingemeindet.
Den Höhepunkt der Familie erreichte Philipp VII. von Falkenstein-Münzenberg 1397 mit der Erhebung in den Grafenstand.
Stammliste mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern.
Graf Werner III. von Falkenstein († 1418) war von 1388 bis 1418 Erzbischof von Trier. Er missachtete die Frankfurter Proteste gegen den Burgenbau in Offenbach und die dortige Zollerhebung und ließ die Sachsenhäuser Landwehr zerstören. Werner III. ließ sogar in Offenbach eigene Münzen prägen, was von der Freien Stadt Frankfurt als besondere Provokation aufgefasst wurde.
Das Geschlecht der Falkensteiner starb mit dem Tod von Werner III. 1418 im Mannesstamme aus. Der Besitz wurde an die Herren von Eppstein und die Grafen von Solms übertragen. Ein Teil des Solmsischen Erbes wurde auf das Haus Isenburg-Büdingen übertragen, da Elisabeth von Solms mit Graf Diether von Isenburg verheiratet war.
Auch die Grafen von Sayn und die Grafen von Virneburg wurden wegen Ehen mit Töchtern des Hauses Solms zu Erben.
Das Stammwappen der Falkenstein war ein silbernes Rad im blauen Schild (die Linie Bolanden führte ein rotes Rad im goldenen Feld). Dieser Schild kommt noch nach der Münzenberger Erbschaft vor, geviert mit dem von Rot über Gold geteilten Münzenberger Schild. Die Herren von Falkenstein siegelten seitdem nur mit dem geteilten Münzenberger Schild. Als Helmzier erscheint 1302 ein goldener Hut mit rotem Aufschlag, der bald darauf mit einem Pfauenwedel geschmückt war oder auch mit vier Münzenberger Fähnlein, zwischen denen ein silbernes Hündchen sitzt. Ähnlich kommt der Helmschmuck auch auf dem gevierten Wappen vor, wo dann aber das rechte Fähnlein das Falkensteiner Rad trägt.
Die letzte Falkensteinerin war Gräfin Anna, Schwester von Erzbischof Werner III. Sie nahm ihren Wohnsitz in Dreieichenhain, wo sie für Kranke und Sieche ein Hospital stiftete, das noch bis 1750 bestand. Dann wurde es aufgehoben und nach Offenbach verlegt. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Geschichte der alten Falkensteinerin erzählt, die wegen der Verlegung ihres Spitals keine Ruhe mehr hätte und als weiß bekleidetes Gespenst herumzöge.
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