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deutscher Schauspieler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Fabian Hinrichs (* 22. November 1974[1] in Hamburg) ist ein deutscher Schauspieler. Seinen Durchbruch hatte er 2005 durch seine Darstellung des Widerstandskämpfers Hans Scholl im Oscar-nominierten Spielfilm Sophie Scholl – Die letzten Tage. Einem breiten Fernsehpublikum ist er als Kommissar Felix Voss im Franken-Tatort bekannt.
Fabian Hinrichs ist der Sohn eines Polizisten und einer Sekretärin.[2] Sein Großvater war ebenfalls Polizist, und auch sein Bruder ist im Polizeidienst tätig.[2] Nach dem Abitur begann er ein Jurastudium, das er allerdings vorzeitig abbrach, um von 1997 bis 2001 an der Westfälischen Schauspielschule Bochum zu studieren.[2] 2010 schrieb Hinrichs sich für ein Politikstudium an der Freien Universität Berlin ein, wechselte dann aber in ein Studium von Geschichte und Philosophie an der Fernuniversität Hagen.[2]
Nach Abschluss seiner Schauspielausbildung gehörte Hinrichs von 2000 bis 2005 dem Ensemble der Volksbühne Berlin an. Hier trat er unter anderem in den Stücken Paul und Paula, Endstation Amerika, Forever Young und Atta, Atta auf.
In der Spielzeit 2005/2006 war er bei den Münchner Kammerspielen in einer Hauptrolle in Iphigenie auf Tauris zu sehen, in der Spielzeit 2010/2011 stand er in dem Stück XY Beat von René Pollesch dort wieder auf der Bühne. In der Theatersaison 2007/2008 trat er in Schorsch Kameruns Projekt Biologie der Angst im Schauspielhaus Zürich auf. Im Rahmen der Wiener Festwochen 2009 spielte er in Schorsch Kameruns Bei aller Vorsicht den Profi aus Deutschland.[3]
2010 trat Hinrichs in der Berliner Volksbühne als Protagonist in René Polleschs Solostück Ich schau dir in die Augen, gesellschaftlicher Verblendungszusammenhang![4] auf. Dafür erhielt er eine Auszeichnung als Schauspieler des Jahres in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute.
Im Oktober 2010 wurde im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg das von Studio Braun inszenierte Theaterstück Rust – Ein deutscher Messias uraufgeführt, in dem Hinrichs die Hauptrolle des Mathias Rust übernahm.[5] Ab Januar 2012 spielte er den Ich-Erzähler im Theaterstück Kill your darlings! Streets of Berladelphia[6] von René Pollesch, mit dem er 2012 beim Berliner Theatertreffen eingeladen war und den Alfred-Kerr-Darstellerpreis gewann.[7]
2019 führte er zusammen mit René Pollesch Regie des gemeinsam entwickelten Stückes Glauben an die Möglichkeit der völligen Erneuerung der Welt[8], für das er 2020 bereits zum zweiten Mal als Schauspieler des Jahres von Kritikern in Deutschland, Österreich und der Schweiz in der Zeitschrift Theater heute ausgezeichnet wurde.
Sein Filmdebüt gab Hinrichs in der 2003 gedrehten und 2004 uraufgeführten schwarzen surrealen Komödie Schussangst in der Hauptrolle des Lukas Eiserbeck. 2005 folgte als eine seiner bekanntesten Rollen die des Widerstandskämpfers Hans Scholl im Oscar-nominierten Spielfilm Sophie Scholl – Die letzten Tage und die Rolle des Alexander Halberstadt in der deutsch-belgischen Kinoproduktion Die Bluthochzeit. 2006 trat er in dem Kinofilm Neandertal neben Jacob Matschenz in einer Nebenrolle als Richard auf. Er war in der Rolle des Daniel in dem 2007 gedrehten Drama Früher oder später unter der Regie von Ulrike von Ribbeck zu sehen.
In Liebe und andere Gefahren, der als ZDF-Fernsehfilm der Woche am 16. März 2009 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde, spielte Hinrichs einen der Polizeibeamten, Henning Linker. Ein weiterer ZDF-Film mit Fabian Hinrichs war Rainer Kaufmanns Das Beste kommt erst.
In dem Ende 2009 erschienenen Spielfilm 66/67 – Fairplay war gestern spielte Hinrichs den Fußballfan Florian, der mit seinen fünf Freunden zwischen der Liebe zu dem Fußballclub Eintracht Braunschweig, Gewalt und Freundschaft den Weg durchs Leben sucht. Für den Film Schwerkraft schlüpfte Hinrichs in die Rolle des Bankers Frederick Feinermann, der nach dem Selbstmord eines seiner Kunden auf die schiefe Bahn gerät und fortan all das auslebt, was er die Jahre zuvor unterdrückt hatte. Beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2010 erhielt Hinrichs dafür einen nur ausnahmsweise vergebenen Sonderpreis Schauspiel.
Viel Aufmerksamkeit erhielt Ende 2012 Hinrichs’ Darstellung des nervenden Assistenten Gisbert Engelhardt im Münchner Tatort Der tiefe Schlaf. Seit April 2015 ist Hinrichs an der Seite von Dagmar Manzel im neuen zweiten Tatort-Team des Bayerischen Rundfunks in Nürnberg, das in ganz Franken ermittelt, als Hauptkommissar Felix Voss zu sehen.[9]
In dem historischen Zweiteiler Zwischen Himmel und Hölle übernahm er 2017 die Rolle des deutschen Humanisten, Theologen, Reformators und Historikers Georg Spalatin.
2022 spielte er die Hauptrolle des Kommissars Peter Simon in der ARD-Serie ZERV.[10]
Hinrichs ist Mitglied bei der Deutschen[11] und der Europäischen Filmakademie.
Fabian Hinrichs ist verheiratet, hat mit seiner Frau zwei Kinder und lebt in Potsdam.[12] Vor der Berlin-Wahl 2021 unterzeichnete er zusammen mit etwa 100 Kulturschaffenden einen Aufruf zur Unterstützung von Klaus Lederer, Kandidat von Die Linke für das Amt des Regierenden Bürgermeisters.[13][14]
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