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deutscher Journalist, Autor, Landtagsabgeordneter in Preußen, Emigrant und Widerstandskämpfer, MdL Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Erich Kuttner (* 27. Mai 1887 in Schöneberg; † 6. Oktober 1942 im KZ Mauthausen) war deutscher Journalist, Autor, Landtagsabgeordneter in Preußen, Emigrant und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Erich Kuttner wurde am 27. Mai 1887 in Berlin am Nollendorfplatz 9 geboren. Seine Eltern waren der jüdische Kaufmann Benno Kuttner und dessen Ehefrau Lina geb. Kaufmann.[1]
Er studierte von 1905 bis 1909 in Berlin und München Jura. Von 1909 bis 1910 war er Rechtsreferendar. 1910 trat er in die SPD ein, wurde aus diesem Grund aus dem Referendariat entlassen und wurde Journalist bei den sozialdemokratischen Zeitungen Freies Volk und Chemnitzer Volksstimme. 1915 meldete er sich freiwillig zum Militär und wurde im darauffolgenden Jahr im Ersten Weltkrieg bei Verdun am 2. April 1916 schwer am Arm verwundet und mit der Friedrich-August-Medaille in Bronze ausgezeichnet.
1916 wurde er Redakteur beim Vorwärts und gründete 1917 den Reichsbund der Kriegsteilnehmer und Kriegsbeschädigten und wurde dessen Vorsitzender. Als Anhänger der Regierung von Friedrich Ebert organisierte er 1919 während des Spartakusaufstandes zu deren Schutz das „Regiment Reichstag“ und war an der Niederschlagung des Aufstandes aktiv beteiligt.
Für die SPD gehörte er von 1921 bis 1933 dem Preußischen Landtag an und galt als bester Redner der SPD-Fraktion bis zur Landtagsauflösung 1933. Er hatte auch eine führende Rolle in der parlamentarischen Untersuchung der Fememorde während der Weimarer Republik. Kuttner, der in dieser Periode zum rechten Parteiflügel zählte, war weiterhin 1922 bis 1923 Redakteur der von Alexander Parvus begründeten Zeitschrift Die Glocke und von 1924 bis 1927 Chefredakteur der sozialdemokratischen satirischen Zeitschrift Lachen Links.
Am 2. Mai 1933 rettete er sich nach illegaler Widerstandstätigkeit in Deutschland über Prag in die Niederlande, wo er weiter als Journalist arbeitete. Im Exil entwickelte Kuttner sich nach links und trat in Amsterdam der Gruppe Revolutionäre Sozialisten Deutschlands bei. Hier wirkte er im Widerstand gegen das NS-Regime und trat für eine begrenzte Zusammenarbeit mit der KPD ein. Im Lutetia-Kreis (1935–36) wirkte er mit am Versuch, eine „Volksfront“ gegen die Hitlerdiktatur zu schaffen.
1936 ging er nach Spanien, um über den Bürgerkrieg zu berichten, er arbeitete am Radiosender Deutscher Freiheitssender 29,8 mit und wurde im Juli 1937 während der Schlacht von Brunete östlich von Madrid verwundet und kehrte daraufhin nach Amsterdam zurück. Am 14. Mai 1940, vier Tage nach dem Angriff der deutschen Truppen, unternahm er einen Selbstmordversuch, nach der deutschen Besetzung der Niederlande tauchte Kuttner nicht in die Illegalität unter.
Am 12. März 1941 trat Kuttner in Amsterdam als Konsequenz der Judenverfolgung in den Niederlanden wieder zum Judentum über, die Jüdische Gemeinde zu Berlin hatte er 1911 wegen seiner sozialistischen Weltanschauung verlassen.
Am 10. April 1942 wurde er zuhause von der Gestapo verhaftet und über das Durchgangslager Amersfoort in das Konzentrationslager Mauthausen verschleppt, wo er am 6. Oktober 1942 ermordet wurde.
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