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spanischer Architekt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Enric Miralles i Moya (* 12. Februar 1955 in Barcelona; † 3. Juli 2000 in Sant Feliu de Codines bei Barcelona) war ein katalanischer Architekt.
1978 machte Miralles sein Examen an der Escola Tècnica Superior d'Arquitectura (ETSAB) in Barcelona. Von 1973 bis 1978 arbeitete er im Architekturbüro von Albert Viaplana und Helio Piñón und war dort – unter anderem – am Plaça dels Països Catalans, dem Vorplatz für die Estación Sants beteiligt. Nach mehreren gewonnenen Architekturwettbewerben gründete er 1984 mit seiner Partnerin Carme Pinós ein eigenes Büro in Barcelona, das sie bis 1991 gemeinsam führten. Innerhalb der aufstrebenden spanischen Architekturszene der späten 80er Jahre, erregten seine ungewöhnlichen Bauten auch internationales Aufsehen. Aus gewonnenen Wettbewerben im In- und Ausland resultierten zahlreiche Aufträge, darunter auch in Deutschland. Nach der Trennung setzten Miralles und Pinós die Arbeit in jeweils eigenen Büros fort.
1993 gründete Enric Miralles mit seiner neuen Partnerin, der italienischen Architektin Benedetta Tagliabue, unter dem Namen Miralles Tagliabue EMBT ein neues Architekturbüro. Sie realisierten zahlreiche gemeinsame Projekte, die international große Anerkennung fanden. Enric Miralles starb im Jahr 2000 45-jährig an den Folgen eines Gehirntumors.
Tagliabue führt das Büro nach seinem frühen Tod unter dem Namen Miralles Tagliabue EMBT weiter. Wichtige Projekte, wie das schottische Parlament in Edinburgh oder das Hochhaus für die spanische Gasgesellschaft Gas Natural in Barcelona, wurden erst nach seinem Tod fertiggestellt.
Die Architektursprache von Enric Miralles lässt sich in ihrer Eigenständigkeit schwer in die Strömungen der Gegenwartsarchitektur einordnen. Sie ist sowohl von spanischen Architekten, wie Alejandro de la Sota, Josep Antoni Coderch und Josep Maria Jujol, aber auch von internationalen Größen wie Le Corbusier, Louis Kahn und Alvar Aalto oder dem Konstruktivismus der 20er Jahre inspiriert. Die frei geformten Bauten aus massiven Baustoffen und Stahl entstehen aus der Beziehung zur Umgebung und verbinden sich mit ihr. Formbildend sind die Konstruktion und die – oftmals ungewöhnlichen – Materialien mit ihren weitgehend naturbelassenen Oberflächen. Form und Material interpretieren den Ort, seine Traditionen und die vorgefundene Geschichte auf eine persönliche und poetische Art, wie ihm Kritiker bescheinigten. Ausgehend vom Städtebau oder der Landschaft strebte er an, ein Gebäude in seiner Gesamtheit, bis hin zur Möblierung und den Außenanlagen zu entwerfen. Der Ausführung der Details kam dabei eine ebenso wichtige Bedeutung zu wie der Großform. Beides wurde über eine Vielzahl von Zeichnungen entwickelt, die – neben zahlreichen Modellen – Hauptwerkzeug der Entwurfsarbeit waren und in ihrer Qualität eigenständig neben den Bauten stehen.
Enric Miralles war an zahlreichen Hochschulen als Lehrer tätig. 1985 wurde er Professor an der ETSAB in Barcelona, 1990 übernahm er die Klasse für konzeptionelles Entwerfen an der Städelschule in Frankfurt am Main. 1993 erhielt er einen Ruf nach Harvard, wo er den Kenzō-Tange-Lehrstuhl übernahm. Als Gastlehrer unterrichtete er an der Columbia-Universität in New York, der Princeton-Universität in New Jersey, der Architectural Association in London, dem Berlage Institut in Rotterdam, der Mackintosh School of Architecture in Glasgow und den Hochschulen von Buenos Aires und Mexiko-Stadt.
In Zusammenarbeit mit Carme Pinós
In Zusammenarbeit mit Benedetta Tagliabue
In Zusammenarbeit mit Carme Pinós
In Zusammenarbeit mit Benedetta Tagliabue
Seit 2001 wird auf der Spanischen Architekturbiennale der Enric Miralles Award for Young Professionals verliehen. Der Preis wurde von der Caja de Arquitectos (= Haus der Architekten) in Erinnerung an den verstorbenen Architekten aus Barcelona gestiftet.[2]
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