Engter
Ortsteil der Gemeinde Bramsche Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Engter ist ein Ortsteil der Stadt Bramsche in Niedersachsen.
Ein Großsteingrab und Funde von Brandurnen belegen, dass die Gegend bereits in der frühen Steinzeit, aber auch in der späteren Bronze- und Eisenzeit, besiedelt war.
Das Dorf Engter wurde 1147 als „Engthere“ erstmals in einer Urkunde des Bischofs von Osnabrück erwähnt und 1183 als „Engethere“. Der Name könnte sich auf „eng“, also enge Stelle, wohl eher aber auf „Eng“, von „Ang“, gleich „nasse Wiese“ beziehen.[1]
Engter und die angrenzenden Ortsteile gehörten bis 1229 zum Kirchspiel Bramsche. Wegen der weiten Wegstrecke und die den Kirchgang behindernden Überschwemmungen der Hase, setzten die Bauern der Markgenossenschaft Engter den Bau einer Filialkirche auf eigene Kosten durch. 1229 erteilte der Osnabrücker Bischof Konrad I. von Velber die Baugenehmigung und traf Bestimmungen über die zu gründende Pfarre und ihren Geistlichen.[2] Im 13. Jahrhundert wurde die dem Evangelisten Johannes geweihte St.-Johannis-Kirche errichtet. Bei dem Kirchgebäude handelt es sich ursprünglich um eine spätromanische Saalkirche mit zwei quadratischen Langhausjochen, gerade geschlossenem Chor und Westturm aus Bruchstein. Die Kirche wurde 1821/1822 nach Norden um einen rechteckigen, querschiffartigen Anbau ans östliche Langhausjoch erweitert. Ein gleichartiger Anbau nach Süden wurde 1913 errichtet, sodass der Grundriss nunmehr kreuzförmig ist. Von besonderer kulturhistorischer Bedeutung ist das Triumphkreuz aus dem späten 13. Jahrhundert in der St. Johannis (Engter).
Ein Everhardus sacerdos ist als erster Priester 1238 in Engeter in einer Urkunde des Bischofs Konrads nachgewiesen.[2] Georg Monter war erster lutherischer Pastor der Kirchgemeinde. Die konfessionelle Zugehörigkeit blieb jedoch streitig. Im ‚Normaljahr‘ 1624 war die Pfarre unter P. Georg Greuter lutherisch, wurde aber erst 1650 gemäß Art. 21 der Capitulatio perpetua den Lutheranern zuerkannt.[2]
Zur Kirchengemeinde St. Johannis Engter gehören heute auch Kalkriese, Schleptrup, Lappenstuhl und Evinghausen.[3] Jährlich findet in Engter das Kirchweihfest („Bisse“) und der Jungscharballontag[4] statt.
Der Ortsrat, der den Ortsteil Engter vertritt, setzt sich aus elf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[5]
Eine Schule in Engter wird erstmals 1620 erwähnt, möglicherweise in einem Küsterhaus gegenüber der Kirche gelegen. Eine zweite Schule, eine Kirchspielschule „in der Art der westfälischen Bauernhäuser“ mit Lehrerwohnung im „Alten Dorf Nr. 41“, ist für das Jahr 1795 nachgewiesen. Am 25. Oktober 1909 wurde ein neues Schulgebäude mit Lehrerwohnungen eingeweiht (Baukosten 26.000 Mark), welches bis 1973 für die Klassen 1 – 4 genutzt wurde.[7] Die Stadt Bramsche verkaufte den Komplex im Zuge der Gemeinde- und Verwaltungsreform an die Bernsteinschleiferei Firma Herrling[8] (heute: Im Alten Dorf Nr. 31).[9] In den Jahren 1963 und 1969 entstand in zwei Bauabschnitten das Gebäude der Mittelpunktschule (Grund- und Hauptschule). Die Grund- und Hauptschule wurde 2013 aufgelöst. In dem Gebäude befindet sich heute eine Grundschule und der Kindergarten „Pfiffikus“, neben dem seit 1972 bestehenden „Wirbelwind“ einer von insgesamt zwei Kindergärten in Engter.[10]
Engter ist auf Grund der Nähe zu Bramsche und Osnabrück und durch die Anbindung an die A 1 sehr verkehrsgünstig gelegen. Sämtliche Infrastruktureinrichtungen sind vorhanden, wie etwa zwei Hausarztpraxen, Zahnarztpraxis, Apotheke, Filiale der Kreissparkasse Bersenbrück und der Vereinigten Volksbank, Supermarkt, Bäckereien, Gastronomie, Tankstellen, Freie Kfz-Werkstatt, VAG-Autohaus, Elektro- und Sanitärgeschäft, ein Raumausstatter sowie Landmaschinenhändler.
Wohnbevölkerung der Gemeinde Engter mit Gebietsstand vom 27. Mai 1970[11]:
Datum | Einwohner |
---|---|
17. Mai 1939 | 841 |
13. September 1950 | 1494 |
6. Juni 1961 | 1582 |
27. Mai 1970 | 1791 |
Am 1. Juli 1972 wurde Engter in die Stadt Bramsche eingegliedert.[12]
Heute leben rund 3.000 Menschen in dem Ortsteil.[13]
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