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Genehmigung zur Anreise in die Vereinigten Staaten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Electronic System for Travel Authorization (ESTA; deutsch ‚Elektronisches System zur Anreisegenehmigung‘[1]) ist ein elektronisches Reisegenehmigungssystem des Ministeriums für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten (Department of Homeland Security). Es ist als erweiterte Sicherheitsüberprüfung für Reisende in die USA aus Ländern, die am Visa-Waiver-Programm teilnehmen, eingeführt worden.
Eine Genehmigung ist für jegliche Anreise auf dem Luft- oder Seeweg erforderlich, sowohl bei geplanter Einreise als auch für Transitzwecke. Erfolgt die Einreise auf dem Landweg über die kanadische oder mexikanische Grenze, ist seit 1. Oktober 2022 ebenfalls eine ESTA erforderlich.
Die Genehmigung erstreckt sich nur auf die Anreise zu den USA, nicht jedoch auf die Einreise. Ob eine Einreise genehmigt wird, entscheidet nach der Ankunft ein Beamter der amerikanischen Zoll- und Grenzschutzbehörde vor Ort.[2]
Reisende mit einem gültigen Visum sowie US-amerikanische Staatsangehörige benötigen keine ESTA-Genehmigung.
Grundlage für das neue Online-Reisegenehmigungsverfahren ist eine Änderung des Paragrafen 217 des Einwanderungs- und Staatsangehörigkeitsgesetzes (Immigration and Nationality Act). Demnach ist das Ministerium für Innere Sicherheit verpflichtet, die Sicherheit des Visa-Waiver-Programms (VWP) zu verbessern. Mit ESTA wird in erster Linie das Ziel verfolgt, die Daten aller ESTA-registrierten Reisenden vor Reiseantritt mit den amerikanischen Fahndungs- und Strafverfolgungslisten abzugleichen. Die Umstellung auf die elektronische Variante nach australischem Vorbild steht im Zusammenhang mit der Erweiterung der Liste von Ländern, die von der Visumspflicht befreit sind.[3] Das entsprechende Verfahren in Kanada heißt Electronic Travel Authorization (eTA).
Seit dem 1. August 2008 ist ESTA für Staatsbürger und teilnahmeberechtigte Staatsangehörige der am VWP teilnehmenden Länder über das Internet zugänglich. Seit dem 12. Januar 2009 sind alle Reisenden, einschließlich Kinder, im Rahmen des VWP dazu verpflichtet, eine elektronische Reisegenehmigung zu beantragen, bevor sie an Bord eines Transportmittels mit Reiseziel USA gehen. Eine Reisegenehmigung ist bis zu zwei Jahren gültig, es sei denn, sie wird vorher widerrufen[4] oder der Reisepass wird vorher ungültig. Die Genehmigung gilt für mehrere Einreisen in die Vereinigten Staaten; der Antragsteller kann seine neue Zieladresse über die ESTA-Website selbst ändern. Die Reisegenehmigung muss bei Einreise noch gültig sein, jedoch darf sie vor Abreise auslaufen, wobei der gesamte Aufenthalt ohne Visum nicht mehr als 90 Tage dauern darf.
Die Angaben, die bei der Reisebuchung von der Fluggesellschaft oder dem Reisebüro erhoben werden (z. B. Dauer und Ziel der Reise, Kreditkartennummern, Kontaktdaten, ggf. auch besondere Essenswünsche oder Angaben zu besonderen Hilfsmitteln bei einer Behinderung), werden von den Fluggesellschaften als sogenannte PNR-Daten (Passenger Name Record) in den Reservierungssystemen gespeichert. Die EU hat Abkommen mit den USA und anderen Staaten geschlossen, die die Übermittlung von Passagierdaten aus den Buchungs- und Reservierungssystemen vorsehen. So greifen etwa die Behörden der USA auf in den Reservierungssystemen der Fluggesellschaften vorhandene Passagierdaten zu und speichern sie im Regelfall 15 Jahre. Einige besonders sensible Daten, etwa zur Religionszugehörigkeit oder ethnischen Herkunft, werden vorab elektronisch herausgefiltert. Inwieweit die Daten allerdings weiterverwendet werden, ist unklar und wird heftig kritisiert.
Alle Betroffenen können ihre Datenschutzrechte nach dem Freedom of Information Act, etwa auf Auskunft und Berichtigung, bei der Zoll- und Grenzschutz-Behörde des Ministeriums für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten geltend machen.[5]
Folgende Daten müssen beim Ausfüllen des ESTA-Formulars angegeben werden (Stand Juli 2017):
Seit dem 8. September 2010 kostete der Antrag 14 Dollar, davor war die Bearbeitung gebührenfrei.[9] Seit 26. Mai 2022 beträgt die Gebühr 21 Dollar.[10] Die Gebühr wird bei Beantragen der ESTA-Erlaubnis fällig und muss innerhalb einer Woche per Kreditkarte oder PayPal bezahlt werden. Der US-Senat hatte einer entsprechenden Gesetzesinitiative zugestimmt, die ursprünglich eine bei der Antragstellung zu entrichtende Einreisegebühr von 10 US-Dollar vorsah, mit der touristische Reisen in die USA gefördert werden sollen. Die EU-Kommission äußerte „große Bedenken“ gegenüber der Gebühr: „Die EU hat mehrfach deutlich gemacht, dass die Einführung einer ESTA-Gebühr EU-Bürger mit Reiseziel USA zusätzlich belasten würde und mit der wiederholt versprochenen Förderung der transatlantischen Beziehungen und Zusammenarbeit unvereinbar sei.“[11] Bei Einreise auf dem Landweg aus Kanada oder Mexiko ist zusätzlich eine Gebühr von 6 Dollar für das Ein- und Ausreiseformular I-94 zu entrichten.
Es gibt gewerbliche Webseiten, die mit offiziellem Anschein auftreten, das ESTA-Formular zum Ausfüllen anbieten und dafür zusätzliche Entgeltforderungen erheben.[12][13]
Wurde die Anreise durch ESTA nicht genehmigt, muss der Betroffene vor seiner Reise in die Vereinigten Staaten bei einer US-Botschaft oder einem US-Konsulat ein Nicht-Einwanderungsvisum beantragen.
Aus mehreren Gründen steht das System in der Kritik:
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