Eisenbahnknoten Prag
Eisenbahnknoten in Tschechien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Eisenbahnknoten Prag (tschech. Železniční uzel Praha) ist der größte und bedeutendste Eisenbahnknoten in Tschechien. Er verknüpft fünf zweigleisige und vier eingleisige Hauptbahnen sowie eine Nebenbahn miteinander. Drei der Strecken sind Teil des TEN-Korridors 22 von Athen, der sich hier in die Äste nach Nürnberg und Dresden verzweigt.
Im Jahr 1924 entschied das Ministerium der Eisenbahn der Ersten Tschechoslowakischen Republik (ČSR) ein Projekt zur Elektrifizierung des Prager städtischen Knotens. Ziel war das Verringern des Dampfbetriebes im Stadtgebiet und insbesondere in den Tunneln der Prager Verbindungsbahn – mit Ausnahme der Fernzüge, die wegen der Fahrzeitverluste beim Umspannen weiter mit Dampflokomotiven bespannt wurden. Gleichzeitig folgte eine Legalisierung der Elektrolokomotive auf den Trassen, wo die Elektrifizierung beschlossen war.
Beim Bau des Vorhabens ließ man sich von den Erfahrungen der früher erstellten elektrischen Strecken Prag–Dobříš, der Bahnstrecke Tábor–Bechyně und der Hohenfurther Elektrischen Lokalbahn leiten. Entsprechend entschied man sich für den Betrieb mit Gleichspannung von 1500 Volt und einer negativ polarisierten Fahrleitung.
Auf folgenden innerstädtischen Strecken wurde die Elektrifizierung durchgeführt (siehe Skizze):
Bereits früh während der Arbeiten erkannte man, dass nicht alle Gleise in den Bahnhöfen mit Fahrleitung überspannt werden konnten. Daher entschied man sich für den Bahnhofsverschub zur Beschaffung von Akkulokomotiven. Und so war die erste elektrische Lokomotive im Wilson-Bahnhof eine Akkulokomotive der ČSD-Baureihe E 407.0, mit der im Mai 1926 der Betrieb des elektrischen Netzes im Prager Knoten eröffnet wurde.
An dem Bau der elektrischen Verbindungsbahn waren die Firmen František Křižík, AEG, ČKD und Škoda beteiligt. Am Wilson-Bahnhof entstand eine Übergabestelle. Die Fahrleitungsmasten wurden alle 50–70 m aufgestellt, je nach Gleislage und Möglichkeit der Abspannung der Tragseile. Interessant ist auch die Auswahl der Materialien für die Tragseile. Auf den Hauptgleisen waren Doppelseile mit einem Querschnitt von 100 mm² vorgeschrieben, ansonsten wählten die Firmen Querschnitte und Material nach ihren Erfahrungen. Die Firma Křižík mit ihrem Arbeitspartner AEG wählten Tragseile aus Stahl von 50 mm², die Firma ČKD solche mit 200 mm² aus Weichbronze und die Firma Škoda Seile mit 95 mm² aus harter Bronze.
Baureihe | Baujahre | Einsatz im Prager Knoten |
Eingesetzte Anzahl |
---|---|---|---|
ČSD-Baureihe E 203.0 | 1913 | 1945–1952 | 1 |
ČSD-Baureihe E 407.0 | 1926 | 1926–1962 | 2 |
ČSD-Baureihe E 416.0 | 1943 | 1943–1962 | 8 |
ČSD-Baureihe E 417.0 | 1931 | 1931–1962 | 1 |
ČSD-Baureihe E 225.0 | 1906 | 1906–1962 | 1 |
ČSD-Baureihe E 423.0 | 1927 | 1927–1962 | 2 |
ČSD-Baureihe E 424.0 | 1928 | 1928–1962 | 2 |
ČSD-Baureihe E 424.1 | 1927 | 1927–1961 | 2 |
ČSD-Baureihe E 436.0 | 1927 | 1927–1962 | 4 |
ČSD-Baureihe E 465.0 | 1927 | 1927–1962 | 2 |
ČSD-Baureihe E 467.0 | 1927 | 1927–1962 | 5 |
ČSD-Baureihe E 466.1 | 1927 | 1927–1962 | 5 |
ČSD-Baureihe E 666.0 | 1927–1939 | 1951–1962 | 3 |
Am 7. November 1957[1] erreichte die Fernbahnelektrifizierung mit 3 kV den Prager Raum. Um den Lokomotivdurchlauf zu vereinfachen, wechselte man zuerst die Polarität im Prager Knoten. Damit konnten die auf den Betrieb mit 3 kV ausgelegten Triebfahrzeuge mit verringerter Leistung im Stadtgebiet weiterfahren. Am 15. Mai 1962[2] wurde dann die Fahrdrahtspannung an das übrige Fernbahnnetz angeglichen.
Unter anderem mit folgenden Erweiterungen des Streckennetzes (Verbindungsstrecken und Streckenverlegungen) konnte die Leistungsfähigkeit des Eisenbahnknotens Prag erheblich gesteigert werden:
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