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selbstverschuldetes Tor gegen die eigene Mannschaft Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Eigentor (oder Selbsttor), in Österreich und der Schweiz auch Eigengoal, kommt bei Torspielarten vor, wenn ein Spieler den Ball ins Tor der eigenen Mannschaft schießt. Der gegnerischen Mannschaft wird die Punkteanzahl für ein erzieltes Tor gutgeschrieben.
In Deutschland wird der angreifende Spieler auch dann als Schütze eines Tores geführt, wenn ein Abwehrspieler den Ball ablenkt, selbst wenn der Ball ohne die Einwirkung des Abwehrspielers das Tor verfehlt hätte. Entscheidend ist, dass „ein Torschussversuch klar erkennbar ist“. Als Eigentor gilt es nur dann, wenn „durch den abwehrenden Spieler eine kontrollierte Aktion in unbedrängter Situation vorliegt“;[1] unabhängig davon ist aber ein Ball, der unmittelbar von einem gegnerischen Einwurf oder indirekten Freistoß kommt (aus dem per Regel kein Tor erzielt werden kann) und ins Tor geht, immer ein Eigentor.
Manfred Kaltz und Nikolče Noveski schossen während ihrer Karrieren die meisten Eigentore (6) in der deutschen Bundesliga (Stand: Februar 2012).
Dieter Bast, Dieter Pulter, Gerd Zimmermann, Per Røntved, Nikolče Noveski und Karim Haggui schossen jeweils zwei Eigentore in einem einzigen Bundesliga-Spiel.
Am 12. Dezember 2009 schoss Hannover 96 im Bundesligaspiel bei Borussia Mönchengladbach drei Eigentore.[2] Dies ist alleiniger Rekord in der seit 1963 bestehenden Fußball-Bundesliga. Alle drei Eigentore wurden zudem von außerhalb des Strafraums geschossen.
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 wurde mit 12 Eigentoren ein neuer Negativ-Rekord aufgestellt. Bis dahin war die Fußball-Weltmeisterschaft 1998 mit insgesamt 5 Eigentoren Halter dieses Negativ-Rekordes.
Auch im Eishockey, Handball und Basketball sind Eigentore (bzw. Eigenkörbe) möglich und kommen hin und wieder vor.
Beim Basketball werden bei einem unabsichtlichen Eigenkorb auf FIBA-Ebene die Punkte dem Kapitän der gegnerischen Mannschaft, in der NBA dagegen dem dem Korb am nächsten befindlichen Spieler der gegnerischen Mannschaft zugeschrieben. Ein absichtlicher Eigenkorb ist gemäß den FIBA-Regeln nicht möglich, ein entsprechender Versuch hat lediglich den Ballbesitz für die gegnerische Mannschaft zur Folge.
Im Gegensatz zum Fußball wird beim Eishockey ein Eigentor nicht dem eigentlichen Schützen zugeschrieben, sondern demjenigen, der als letzter Spieler des Teams, für welches das Tor erzielt wurde, den Puck berührt hat.
Im Hockey sind Eigentore nicht möglich. Wird der Ball von einem abwehrenden Spieler über die Torlinie befördert, wird auf lange oder kurze Ecke (Strafecke) für die angreifende Mannschaft entschieden. Im Jahr 2012 wurde die Regel, wie ein Tor erzielt werden kann, vorläufig geändert, so dass auch Eigentore möglich waren.[9] So gewann die deutsche Hockeynationalmannschaft am 30. Juni 2013 mit 5:0 gegen Südkorea und am 4. Juli 2013 mit 6:0 gegen Malaysia auch durch Eigentore der gegnerischen Mannschaften.[10][11] Bereits nach einer Saison wurde das Eigentor wieder abgeschafft.[12]
Im übertragenen Sinn wird ein Eigentor als eine Handlung bezeichnet, die sich entgegen der Absicht gegen einen selbst richtet. Dabei spricht man davon, sich „selbst ein Eigentor zu schießen“.
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