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deutscher Theologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eckhard Steinhaeuser (* 13. Mai 1939 in Gera, Thüringen; † 5. März 2019 in Berlin)[1] war ein evangelisch-lutherischer Theologe, Diakoniewissenschaftler, engagierter Sozialethiker, Militärpfarrer, Kirchenrat, Abteilungsleiter im Diakonischen Werk Bayern, Direktor des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg, Manager der Integration der Diakonischen Werke Ost und West nach der Deutschen Wiedervereinigung (1989) und geehrt als Träger des Bundesverdienstkreuzes.
Steinhaeuser studierte Evangelische Theologie in Neuendettelsau und Erlangen sowie Diakoniewissenschaften in Heidelberg. Seine erste Pfarrstelle trat er 1964 in Hirschegg (Kleinwalsertal) an. Im Jahr 1969 wechselte er in das Amt eines Militärpfarrers im bayerischen Standort Sonthofen.
Von 1974 bis 1988 war der zum „Wahl-Franken“ gewordene Pfarrer als Abteilungsleiter im Diakonischen Werk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Nürnberg, tätig. Dabei war er u. a. verantwortlich für die Altenarbeit und Flüchtlingshilfe wie für Brot für die Welt.
1988 wurde Steinhaeuser zum Leiter des Diakonischen Werkes Berlin (West) berufen. Dessen Rechtsnachfolger, das aus der Ost-West-Vereinigung hervorgegangene Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz,[2] leitete er bis zur Übergabe an Kirchenrätin Susanne Kahl-Passoth. Eckhard Steinhaeuser ist vom Vorsitzenden des Diakonischen Rates, Bischof Wolfgang Huber, verabschiedet worden.
Zu den Schwerpunkten seines Wirkens zählten nach der Wiedervereinigung die Vereinigung der östlichen und westlichen Diakonie zum Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg wie die Strukturreform des Diakonischen Werkes zum evangelischen Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege. Damit verbunden war die Übertragung der sozialen Dienste auf die Mitgliedsorganisationen des Verbandes, die Stabilisierung der regionalen Dienstleistungen im Sozial- und Gesundheitswesen und der Erhalt von Arbeitsplätzen.
Zur evangelischen Diakonie in Berlin und Brandenburg gehören 370 Mitgliedsorganisationen auf dem Gebiet des Sozial- und Gesundheitswesens. Über 48.000 Mitarbeiter, davon 18.500 in Brandenburg, sind in den 1080 Einrichtungen hauptberuflich tätig.
Steinhaeuser war in zahlreichen öffentlichen und kirchlichen Ämtern tätig. Er war Diakonie-Beauftragter der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Beim damaligen Sender Freies Berlin (SFB), heute RBB war er Mitglied des Verwaltungsrats. Im Deutschen Hilfswerk war Steinhaeuser Mitglied des Vorstands, ebenso führte er den Vorsitz im Pflegeausschuss des Landes Berlin. Im Ruhestand hatte Pfr. Steinhaeuser die Geschäftsführung der Stiftung Hilfswerk Berlin sowie ihrer Tochtergesellschaften inne.
Mit Blick auf die Altenhilfe, die Steinhaeuser für das Diakonische Werk Bayern[3] zu verantworten hatte, plädierte der Theologe gegen eine „Vergötzung der Jugend bis ins Alter“ und plädiert dafür, dass man in unserer Gesellschaft wieder „in Würde alt werden und alt sein kann“. Das bedeute freilich nicht, „alte Menschen in ein Ghetto der Passivität zu drängen und durch Überbetreuung zu entmündigen, sondern sie durch Anreize und Angebote für eine aktive, gleichwohl altersgemäße Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu bewegen.“ Hier steht Steinhaeuser im Einklang mit der Gerontologie, wie sie von Hans Thomae und Ursula Lehr vertreten wurde.
Hartmut Mehdorn, ehemals Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, hatte gefordert, die Essensausgabe für Obdachlose in der Bahnhofsmission am Zoo einzustellen, eine in der Öffentlichkeit umstrittene Aussage. Eine Befragung unter Bahnkunden der AG „Leben mit Obdachlosen“, hatte jedoch ergeben, dass Bahnkunden toleranter sind: Auf die Frage, ob Bahnhöfe öffentliche Orte inklusiver Essensausgabe bleiben sollen, antworteten 1873 Befragte mit „Ja“. Nur 49 Bürger lehnten dies ab. Eckhard Steinhäuser stellte als Diakonierepräsentant fest, dass das Essensangebot am Bahnhof Zoo aus sozialpolitischen Gründe notwendig ist und beibehalten werden sollte. Eine Verlegung sei zwar möglich, „aber höchstens als Ergänzung, nicht als Ersatz für das Angebot.“
Im Januar 2002 würdigte Bundespräsident Johannes Rau das Lebenswerk Steinhaeusers mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse.
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