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deutsches Unternehmen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die eQ-3 AG ist ein im Jahr 2007 von der ELV Elektronik AG ausgegründetes deutsches Technologieunternehmen im Bereich Smart Home mit Hauptsitz in Leer.[1][2][3]
eQ-3 AG | |
---|---|
Rechtsform | AG |
Gründung | 2007 |
Sitz | Leer, Deutschland |
Leitung |
|
Mitarbeiterzahl | 64 (2021) |
Umsatz | 84,4 Mio. Euro (2021) |
Branche | Gebäudeautomation |
Website | www.eq-3.de |
Stand: 31. Dezember 2021 |
eQ-3 vertreibt seine Produkte unter den Marken HomeMatic, Homematic IP, MAX! sowie eqiva.[4] Darüber hinaus ist eQ-3 Auftragsfertiger für innogy, Bosch und QIVICON, eine Smart-Home-Allianz der Deutschen Telekom.[5] Einige der Homematic-IP-Geräte werden zudem unter der Eigenmarke SilverCrest des Discounters Lidl vertrieben.[6]
Die ELV/eQ-3 Unternehmensgruppe befindet sich zu 100 % in Familienbesitz.[7][8] Über die Erfahrungen des Schwesterunternehmens ELV Elektronik AG mit mikroprozessorgesteuerten Zeitschaltuhren seit dem Jahr 1979 besitzt die eQ-3 AG Zugriff auf 40 Jahre Erfahrung im Bereich Home-Control.[9]
Mit seinen Eigenmarken und OEM-Produkten besitzt eQ-3 einen Anteil von 40 % an der installierten Basis aller Whole-Home-Systeme in Europa. Mit mehr als 200 Produkttypen verfügt der Hersteller laut eigener Aussage über das industrieweit breiteste Portfolio im Smart-Home-Bereich. Mehr als zwei Millionen Haushalte wurden mit Stand zum 8. Januar 2020 mit 36 Millionen Funklösungen ausgestattet.[10]
2019 wurde eQ-3 zum fünften Mal in Folge vom Marktforschungsinstitut Berg Insight zum europäischen Marktführer für Whole-Home-Systeme benannt.[10]
Unter der Baureihe Homematic vertreibt eQ-3 Produkte, welche die Steuerung von einfachen Funktionen bis hin zu komplexen Szenarien in Haus oder Wohnung ermöglichen. Hauptaugenmerk soll neben der Steigerung von Komfort und Sicherheit in der Reduktion von Energiekosten liegen. Die Steuerung erfolgt über die Benutzeroberfläche WebUI. Als Datenübertragung wird das ISM-Band Typ B im Bereich 868 MHz genutzt.[11]
Die ersten Komponenten einer bidirektionalen Haussteuerung wurden unter der Produktlinie Homematic auf den Markt gebracht. Diese wurden über eine lokale Zentrale (CCU1) programmiert und gesteuert. 2013 folgte die leistungsstärkere Nachfolgeversion CCU2, 2018 erschien dann in neuem Design die CCU3.
Neben den Funkkomponenten bietet das Homematic-System auch kabelgebundene Aktoren. Diese werden unter dem Namen HomeMatic Wired vertrieben.[12] Diese Aktoren kommunizieren untereinander über ein RS485-Busystem und können mit Hilfe eines Adapters in bestehende Netzwerkstrukturen eingebunden werden. Eine Steuerung der Aktoren ist so auch über die zentrale Steuereinheit möglich. Bei den Homematic-Wired-Aktoren handelt es sich in der Regel um Geräte für den Einbau auf Standard-Hutschienen in Elektroverteilungen.[13]
Das Homematic IP-Protokoll basiert auf dem IPv6-Protokoll (via SRD-Band im Bereich 868 MHz) und umfasst Produkte aus den Bereichen Raumklima, Sicherheit und Licht. Im Gegensatz zur Produktreihe Homematic liegt der Fokus hier auf der auch für Einsteiger vergleichsweise einfach zu konfigurierenden Steuerung über die ebenfalls von eQ-3 entwickelte Smartphone-App (erhältlich für iOS und Android). Konfiguration und Bedienung laufen über den von eQ-3 betriebenen Homematic IP Cloud-Service solange man den Homematic IP-Accesspoint (HAP) als Basisstation einsetzt. Die in der Homematic IP Cloud gespeicherten Daten liegen dort in anonymisierter Form vor, da von Seiten des Nutzers keine Daten im Rahmen der Registrierung abgefragt werden. Auch bei Nichterreichbarkeit des Homematic IP Cloud-Services (zum Beispiel bei Ausfall der lokalen Internetverbindung) bleiben manche Funktionen erhalten. Wird die Homematic CCU2/CCU3 als Zentrale eingesetzt, werden keinerlei Daten im Homematic IP Cloud-Service abgelegt, und ein Betrieb ohne Internet ist möglich.
Nach eigenen Angaben umfasste das Produktportfolio von Homematic IP im Jahr 2021 über 100 Komponenten und deckt die Bereiche Licht, Beschattung, Heizen, Raumklima, Sicherheit, Alarm sowie Wetter und Umwelt ab.[14] Über die Homematic-Zentrale CCU2 können Homematic-IP-Geräte in ein bestehendes Homematic-System eingebunden werden.[15]
Die Protokoll-, IT- und Datensicherheit wurden durch den VDE am 15. Oktober 2020 geprüft.[16] Eine Eingabe von persönlichen Daten (zum Beispiel Adresse, Nutzername/Password) sind bei Homematic IP nicht notwendig.
Die unter der Marke Homematic IP vertriebenen Cloud-basierten Smart-Home-Geräte waren an mehreren Tagen des Jahres 2017 sowie zu Beginn des Jahres 2018 von Problemen des Homematic IP Cloud-Service (bis hin zum zeitweisen Ausfall mancher verbauten Komponenten / Unmöglichkeit des Koppelns neuer Komponenten auf Nutzerseite) betroffen. In allen Fällen konnte eQ-3 die Probleme beheben, die Kommunikation von Seiten eQ-3 mit den Nutzern sowie die Reaktionsgeschwindigkeit wurde jedoch vor allem bei den Ausfällen 2017 teilweise als unvollständig und verspätet wahrgenommen.[17][18]
Beim Ausfall am Wochenende um den 25./26. November 2017 wurde von Nutzerseite kritisiert, dass die Wiederherstellung des Homematic IP Cloud-Service von Seiten des Herstellers erst am (für Cloud-Dienstleister als ungewöhnlich empfundenen) nächsten Werktag nach dem Wochenende erfolgte. Diverse kleinere Funktionen, u. a. die Einbindung der Wetterdaten sowie die sogenannte „if-this-then-that“-Funktion konnte erst im Laufe der Woche wieder vollständig hergestellt werden.[19][20] Als Fehlerursache nannte eQ-3 ein Serverupdate, welches zu ungewöhnlich hohen Antwortzeiten führte. Jenes Verhalten konnte laut eigenen Aussagen auch trotz interner Beta-Tests im Vorfeld nicht erkannt und demnach nicht abgesehen werden.[21]
Am 29. November 2017 nahm eQ-3 auf der unternehmenseigenen Facebook-Seite ausführlich Stellung zu den Problemen der vorangegangenen Tage und kündigte Verbesserungen in der Kommunikation (weitere Informationskanäle und ein eigener Bereich auf der Website zum Überprüfen des Serverstatus) und ein Ausweiten der Beta-Testgruppe an.[22]
Seit November 2017 kam es zu keinen längeren und ungeplanten Ausfällen des Homematic IP Cloud Services.
Im Jahr 2018 wurde die kabelgebundene Variante, Homematic IP Wired, vorgestellt. Funk- und Bus-Geräte lassen sich über den Homematic IP Wired Access Point flexibel kombinieren. Homematic IP Wired und Homematic IP Funklösungen sind derzeit das einzige System im Markt, dessen Protokoll-, IT- und Datensicherheit vom VDE zertifiziert sind. Die Homematic IP Wired Produkte können sofort ohne Programmierung oder Internetverbindung auf der Baustelle verkabelt und direkt getestet werden. So eignet sich Homematic IP Wired besonders für Kernsanierungen und Neubauten und wird ausschließlich über Fachpartner und den Elektro-Großhandel (Sonepar) vertrieben.
Im Oktober 2020 veröffentlichte der Hersteller eQ-3 mit Advanced Routing ein Update für Homematic IP, wodurch die Anwender Funk- und Wired-Geräte gleichzeitig mit der Homematic IP Cloud betreiben und das gesamte System mit der Homematic IP Smartphone App installieren, konfigurieren und steuern können. Mehrere Access Points lassen sich innerhalb einer Installation verknüpfen und als zusätzliche „Router“ nutzen. Zusätzlich können Nutzer auch mehrere Access Points mit der Cloud oder der CCU3 betreiben. Voraussetzung für den kombinierten Betrieb sind jeweils ein Funk Access Point (HAP) und ein Wired Access Point für die Hutschiene (DRAP), die über das LAN des Hauses verbunden werden.
Vor dem Update auf Advanced Routing war die Komplexität der Konfiguration von IP-Routing vergleichsweise hoch, so dass es in Privathaushalten nur in einfachen Konfigurationen eingesetzt werden konnte. Mit dem Update können statt der vergleichsweise aufwändigen manuellen Vergabe von IP-Adressen zusätzliche Access Points per App angelernt werden.[23]
Die Vorteile für den Nutzer durch Advanced Routing sind Ausfallsicherheit, Reichweite und Aufhebung der Geräteobergrenze.[23]
Der potenzielle Ausfall eines HAPs wird durch einen anderen HAP in Reichweite aufgefangen, wodurch im Idealfall die Funktionen erhalten bleiben. Für den Fall des Ausfalls des mit der Cloud verbundenen Access Points baut ein anderer Access Point eine Backup-Verbindung auf und stellt so die Funktion des Systems sicher.[23]
Mit der Anzahl der HAPs steigt die Funk-Reichweite: Durch die Nutzung von mehreren Access Points innerhalb eines Homematic IP Netzes können größere Gebäude oder Flächen abgedeckt werden.[23] Dies war vorher nur durch Nutzung einer Homematic IP Schaltsteckdose (HMIP-PS) möglich.[24]
Mit Advanced Routing wurde Voraussetzung dafür geschaffen, das Limit der Gerätezahl in der Cloud abzuschaffen (bisher: 80 Geräte durch die Limitierung des Access Points), da die Anzahl an Homematic IP Funk-Geräten zukünftig allein durch die Anzahl der Access Points definiert wird. Mit jedem weiteren HAP können 40 Geräte zusätzlich hinzugefügt werden. Die Anzahl der Wired-Geräte wird bei der Integration mehrerer DRAPs nur durch die Eigenschaften des Homematic IP Wired Bus bestimmt. Jene Möglichkeit war für das erste Quartal 2021 geplant.[23] Am 1. Dezember 2020 veröffentlichte Homematic IP diese Funktion früher als angekündigt.[25]
Die Produktreihe Max (Schreibweise des Herstellers: MAX!) konzentriert sich auf die Steuerung von Temperatur in Wohnräumen entweder als lokalen Heizkörperregelung oder als zentral gesteuerte Lösung. Zur Realisierung kommen Heizkörperthermostate, Fensterkontakte, Wandthermostate sowie die von eQ-3 entwickelte Smartphone-App zum Einsatz. Die Baureihe Max wird von eQ-3 ebenfalls als OEM-Produkt angeboten.[26]
Die Produktreihe Eqiva umfasst manuell programmierbare Heizkörperthermostate, Rauchmelder und Türschlösser, welche sich entweder am Gerät selbst oder via Bluetooth per Smartphone-App steuern und programmieren lassen. Produkte dieser Baureihe können unabhängig von den Systemen MAX!, Homematic oder Homematic IP betrieben werden.[27]
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