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hessische Gemeinde im Lahn-Dill-Kreis Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Driedorf ist eine Gemeinde im Lahn-Dill-Kreis in Hessen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 38′ N, 8° 11′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Gießen | |
Landkreis: | Lahn-Dill-Kreis | |
Höhe: | 486 m ü. NHN | |
Fläche: | 47,56 km2 | |
Einwohner: | 5162 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 109 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 35759 | |
Vorwahl: | 02775 | |
Kfz-Kennzeichen: | LDK, DIL, WZ | |
Gemeindeschlüssel: | 06 5 32 007 | |
LOCODE: | DE DRF | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Wilhelmstraße 16 35759 Driedorf | |
Website: | www.driedorf.de | |
Bürgermeister: | Carsten Braun (CDU) | |
Lage der Gemeinde Driedorf im Lahn-Dill-Kreis | ||
Driedorf liegt auf einer Hochfläche im hohen Westerwald in einer Höhe von 416 bis 643 Meter. Mit dem Höllberg liegt der höchste hessische Berg des Westerwalds in dem Gemeindegebiet.
Der westlichste Punkt des Lahn-Dill-Kreises befindet sich auf der Grenze zur Gemeinde Willingen (die zu Rheinland-Pfalz gehört).
Driedorf grenzt im Norden an die Gemeinde Breitscheid, im Osten an die Stadt Herborn, im Süden an die Gemeinde Greifenstein (alle im Lahn-Dill-Kreis) sowie im Westen an die Gemeinden Oberrod, Rehe, Homberg, Waigandshain, Nister-Möhrendorf und Willingen (alle im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz).
Zur Gemeinde gehören neben dem namengebenden Driedorf der Ortsteil Mademühlen mit der Siedlung An der Krombachtalsperre sowie die Ortsteile Roth, Waldaubach, Münchhausen, Hohenroth, Heisterberg, Heiligenborn und Seilhofen.
Driedorf wurde im Jahre 1124 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1305 erhielt der Ort Stadtrechte. Die Stadtrechte mussten die Driedorfer Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der preußischen Gemeindeordnung wieder abgeben.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden eingemeindet:
Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[6]
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Driedorf angehört(e):[7][8]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Driedorf 5120 Einwohner. Darunter waren 294 (5,7 %) Ausländer, von denen 78 aus dem EU-Ausland, 192 aus anderen Europäischen Ländern und 24 aus anderen Staaten kamen.[10] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 10,1 %.[11]) Nach dem Lebensalter waren 961 Einwohner unter 18 Jahren, 2076 zwischen 18 und 49, 1084 zwischen 50 und 64 und 1000 Einwohner waren älter.[12] Die Einwohner lebten in 2130 Haushalten. Davon waren 527 Singlehaushalte, 617 Paare ohne Kinder und 785 Paare mit Kindern, sowie 171 Alleinerziehende und 30 Wohngemeinschaften.[13] In 415 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1420 Haushaltungen lebten keine Senioren.[14]
Driedorf: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 620 | |||
1840 | 661 | |||
1846 | 637 | |||
1852 | 663 | |||
1858 | 643 | |||
1864 | 667 | |||
1871 | 638 | |||
1875 | 626 | |||
1885 | 642 | |||
1895 | 619 | |||
1905 | 613 | |||
1910 | 632 | |||
1925 | 771 | |||
1939 | 1.011 | |||
1946 | 1.204 | |||
1950 | 1.294 | |||
1956 | 1.247 | |||
1961 | 1.306 | |||
1967 | 1.529 | |||
1970 | 1.629 | |||
1972 | 2.591 | |||
1975 | 4.625 | |||
1980 | 4.779 | |||
1985 | 4.726 | |||
1990 | 4.887 | |||
1995 | 5.206 | |||
2000 | 5.215 | |||
2005 | 5.282 | |||
2010 | 5.064 | |||
2011 | 5.120 | |||
2015 | 5.146 | |||
2020 | 5.061 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[7]; 1972:[15]; Hessisches Statistisches Informationssystem[11]; Zensus 2011[10] Ab 1972 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte. |
• 1885: | 623 evangelische (= 97,04 %), 10 katholische (= 1,56 %) und 9 jüdische (= 1,40 %) Einwohner[7] |
• 1961: | 962 evangelische (= 73,66 %), 329 römisch-katholische (= 25,19 %) Einwohner[7] |
• 1987: | 3287 evangelische (= 69,8 %), 778 katholische (= 16,5 %), 647 sonstige (= 13,7 %) Einwohner[16] |
• 2011: | 2884 evangelische (= 56,3 %), 786 katholische (= 15,4 %), 1450 sonstige (= 28,3 %) Einwohner[17] |
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[18] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[19][20][21]
Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | |||||||
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% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | |||
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 47,1 | 15 | 43,7 | 13 | 38,8 | 12 | 40,3 | 13 | 40,2 | 12 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 26,8 | 8 | 31,3 | 10 | 33,5 | 10 | 43,2 | 13 | 41,8 | 13 | |
FWG | Freie Wählergemeinschaft Driedorf | 18,2 | 6 | 19,0 | 6 | 13,5 | 4 | 16,4 | 5 | 17,9 | 6 | |
FBL | Freie Bürgerliste | 8,0 | 2 | 6,0 | 2 | 5,9 | 2 | – | – | – | – | |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | – | – | – | – | 8,3 | 3 | – | – | – | – | |
Gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | ||
Wahlbeteiligung in % | 53,5 | 56,9 | 49,3 | 51,5 | 54,3 |
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Driedorf neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und sieben weitere Beigeordnete angehören.[22] Bürgermeister ist seit dem 1. November 2016 Carsten Braun (CDU).[23] Er setzte sich am 10. Juli 2016 im ersten Wahlgang einer Wahlwiederholung gegen den Amtsinhaber Dirk Hardt (SPD) durch, der sich noch einmal um eine zweite Amtszeit beworben hatte, nachdem er zunächst am 6. März 2016 ohne Gegenkandidaten zur Wiederwahl getreten war, aber durchfiel, weil 50,3 Prozent der Wähler gegen ihn mit „nein“ stimmten.[24] Carsten Braun erhielt bei 71,3 Prozent Wahlbeteiligung 50,8 Prozent der Stimmen. Es folgte eine Wiederwahl im Mai 2022.[25]
In Driedorf gibt es vier Seen, einen großen (Stausee Driedorf) sowie einen kleinen Stausee im Lauf des Rehbaches, den ebenfalls künstlich aufgestauten Heisterberger Weiher und den Steinbruchsee im Winkel, einem ehemaligen Basaltsteinbruch, der sich im Lauf der Jahre mit Grundwasser gefüllt hat und nun der ASG Schönbach zur Hälfte als Angelgewässer dient sowie dem Hessischen Taucherverband als Tauchrevier. Die Krombachtalsperre liegt zwischen den Gemeinden Driedorf und Rehe, die Staumauer liegt im Gebiet der Gemeinde Driedorf.
Nachdem ein Brand 1819 fast den gesamten Ort zerstört hatte, wurde Driedorf neu aufgebaut. Auffällig ist die gerade Straßenführung. In der Aufbauphase wurde 1821–1827 der Saalbau der neuen evangelischen Pfarrkirche nach einem Entwurf von Landesbaumeister Eberhard Philipp Wolff errichtet.
In Driedorf gibt es zwei Burgruinen. Das Junkernschloss ist eine frei zugängliche Ruine. Daneben besteht noch die Ruine der Oberburg Driedorf.
Nordwestlich des Kernortes befindet sich der Höllberg, auch Höllkopf genannt, mit 643 m der höchste Berg im Lahn-Dill-Kreis und des hessischen Westerwaldes.
Durch das Gemeindegebiet verlaufen die Bundesstraße 414 und die Bundesstraße 255.
Driedorf hatte von 1906 bis 1984 im Personen- und im Güterverkehr Bahnanschluss durch die Strecke Herborn–Montabaur (Westerwaldquerbahn), die stillgelegt und größtenteils demontiert ist.
In Driedorf besteht mit der Westerwaldschule eine schulformunabhängige Gesamtschule. Diese ist seit 1966 Mittelpunktschule für die gesamte Gemeinde und einzelne Ortsteile der Gemeinde Greifenstein (Hessen). Die Westerwaldschule hat ungefähr 750 Schüler, die von 61 Lehrkräften unterrichtet werden[30].
Auf dem Höllberg befindet sich ein 108 Meter hoher Fernmeldeturm der Deutschen Telekom AG aus Stahlbeton. Von diesem Turm wird auch das Programm von Hit Radio FFH auf der UKW-Frequenz 106,8 MHz mit einer ERP von 30 kW abgestrahlt.
Sowohl am Stausee bei Driedorf wie an der Krombachtalsperre bestehen Wasserkraftwerke. Das Kraftwerk bei Driedorf wurde 1935 erbaut und erzeugt ca. 350.000 kWh mit einer Francis-Turbine. Das Kraftwerk an der Krombachtalsperre wurde 1985 errichtet. Es erzeugt Energie mit einer Durchströmturbine.
Auf dem Gebiet der Gemeinde befinden sich aktuell 19 Windkraftanlagen, die hauptsächlich an zwei Standorten südöstlich von Waldaubach und südlich von Mademühlen konzentriert sind.[31] Sechs Grundstückseigentümer hatten gegen die Lärmbelästigung der nahen Windräder vor dem Verwaltungsgericht Gießen geklagt, waren aber Ende März 2012 unterlegen.[32] Das erste Windrad in Hessen wurde 1986 in der Gemeinde errichtet. Im Jahr 2012 erzeugten diese ca. 18,7 Millionen kWh.
Seit 2012 gibt es in Driedorf einen Solarpark von 10,7 ha Größe mit einer Anlagenleistung von 5 MW. Der jährliche Prognoseertrag beträgt 4,9 Millionen kWh.[33]
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