Dolon
Person der griechischen Mythologie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dolon (altgriechisch Δόλων Dólōn), Sohn des Herolds Eumedes,[1] ist eine Gestalt in der griechischen Mythologie.
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Er ist in Homers Ilias ein Kundschafter auf Seiten der Trojaner. Charakterisiert wird er als hässlich,[2] schnell[3] und kriegsuntauglich.[4] In der letzten Schlacht, in der Troja schon dem Untergang geweiht war, schlich er sich des Nachts, bekleidet mit einem Wolfsfell und einer Iltiskappe,[5] in das Lager der Griechen, wurde jedoch auf dem Weg dorthin von Odysseus und Diomedes entlarvt, verhört und von Diomedes getötet.[6] Seine Antworten brachten anschließend auch dem Thraker-König Rhesos den Tod durch Diomedes.[7]
Der 10. Gesang der Ilias,[8] in dem diese Geschehnisse geschildert werden, heißt darum auch Δολώνεια (Dolonie).
Dolon ist auch der Name eines Sohnes des Priamos.[9]
Einige Autoren (u. a. L. Gernet, R. Girard) haben bei Dolon die mythisierte Figur eines Menschenopfers (pharmakós) gesehen. Dafür bezeichnend sei Gernet zufolge die Beschreibung Dolons als „hässlich“ (so auch bei Euripides’ Troerinnen) und „schnellfüßig“, wie auch die Anschuldigung, er wolle die Leichen berauben.
Literatur
- Ludwig von Sybel: Dolon. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 1,1, Leipzig 1886, Sp. 1195 (Digitalisat).
- Hans von Geisau: Dolon. In: Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1979, Band 2, Sp. 117, ISBN 3-423-05963-X.
Weblinks
Commons: Dolon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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