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organische Verbindung, Hydroxicumarin, Rodentizid Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Difenacoum ist ein Gemisch mehrerer isomerer chemischer Verbindungen aus der Gruppe der 4-Hydroxycumarine. Es wird zu den Superwarfarinen gezählt, die durch eine hydrophobe Seitengruppe besonders lange im Körper verweilen.[5]
Strukturformel | |||||||||||||||||||
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Vereinfachte Strukturformel – Gemisch mehrerer Stereoisomerer | |||||||||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Difenacoum | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C31H24O3 | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
weißer Feststoff[1] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 444,53 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||||||
Dichte |
1,25 g·cm−3[1] | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Löslichkeit | |||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Difenacoum kann durch eine Kondensationsreaktion von 4-Hydroxycumarin und 3-(Biphenyl-4-yl)-1,2,3,4-tetrahydro-1-naphthol gewonnen werden.[6] Laborsynthesen der einzelnen Isomere verlaufen unter Einsatz stereoisomerer Edukte und Zwischenprodukte.[7]
Difenacoum ist ein brennbarer Feststoff, welcher praktisch unlöslich in Wasser ist. Er zersetzt sich ab einer Temperatur über 215–217 °C.[1] Er liegt als Mischung von mehreren toxikologisch aktiven Isomeren vor, wobei im technischen Produkt das cis-Isomer zu 50–80 % vorliegt.[8]
Difenacoum ist eine chirale Verbindung, die zwei asymmetrisch substituierte Kohlenstoffatome enthält. Es ergeben sich somit vier Stereoisomere, wobei die (1S,3S)- und (1R,3R)-Isomere sowie die (1S,3R)- und (1R,3S)-Isomere entsprechende Enantiomerenpaare bilden. Die Schmelzpunkte betragen für das (1R,3S)-, (1S,3R)-Isomerenpaar 216 °C bzw. für das (1R,3R)-, (1S,3S)-Isomerenpaar 213 °C.[4][9]
Difenacoum ist ein Antikoagulationsmittel (verhindert die Blutgerinnung, so dass nach der Aufnahme des Wirkstoffs das Tier an inneren Blutungen stirbt) der zweiten Generation und wird als Rodentizid in verschiedenen Formen gegen Ratten und Mäuse verwendet.[1] Aufgrund der identifizierten Risiken des Wirkstoffs (potentiell persistent, bioakkumulierend und toxisch) wurde Difenacoum für nur fünf Jahre in den Anhang der Biozid-Richtlinie aufgenommen. Resistenzen gegen Difenacoum sind in Dänemark, Deutschland und Großbritannien dokumentiert. Sie sind jedoch geringer als gegen die Antikoagulantien Warfarin, Coumatetralyl, Chlorphacinon und Bromadiolon.[10]
Gemäß europäischer Gesetzgebung (Richtlinie 98/8/EG über das Inverkehrbringen von Biozid-Produkten)[11] und mit Beschluss vom 29. Juli 2008[12] liegt ein Entscheid vor, den Wirkstoff Difenacoum ab 1. April 2010 in die entsprechende Liste (Anhang I der Richtlinie 98/8/EG) für die Produktart 14 (Rodentizide) aufzunehmen. Die Abgabe von Biozidprodukte, die den Wirkstoff Difenacoum enthalten, ist somit in der EU (die Schweiz hat diese Bestimmung übernommen) weiterhin erlaubt. Diese Bewilligung wurde jedoch an gewisse Auflagen geknüpft:
Gemäß europäischer Gesetzgebung (Richtlinie 91/414/EWG vom 15. Juli 1991 über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln)[13] und mit Richtlinie 2009/70/EG vom 25. Juni 2009 der EU-Kommission[14] wurde entschieden, den Wirkstoff Difenacoum in den Anhang I der Richtlinie 91/414/EWG (Positivliste der in Pflanzenschutzmitteln zulässigen Wirkstoffe) aufzunehmen. Die Abgabe von Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Difenacoum ist somit in der EU weiterhin erlaubt. Diese Bewilligung wurde jedoch an gewisse Auflagen geknüpft:
In Deutschland, Österreich und der Schweiz und ist kein Pflanzenschutzmittel zugelassen, das diesen Wirkstoff enthält.[15]
Difenacoum ist sehr giftig bei Aufnahme, bei Kontakt mit der Haut oder Inhalation.[8]
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