Diethylamin

chemische Verbindung Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Diethylamin

Diethylamin ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der aliphatischen sekundären Amine.

Schnelle Fakten Strukturformel, Allgemeines ...
Strukturformel
Strukturformel von Diethylamin
Allgemeines
Name Diethylamin
Andere Namen
  • DEA
  • N-Ethylethanamin
Summenformel C4H11N
Kurzbeschreibung

farblose, leichtentzündliche Flüssigkeit mit aminartigem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 109-89-7
EG-Nummer 203-716-3
ECHA-InfoCard 100.003.380
PubChem 8021
Wikidata Q414196
Eigenschaften
Molare Masse 73,14 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,71 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−50 °C[1]

Siedepunkt

56 °C[1]

Dampfdruck
  • 256 hPa (20 °C)[1]
  • 392 hPa (30 °C)[1]
  • 581 hPa (40 °C)[1]
  • 838 hPa (50 °C)[1]
pKS-Wert

10,98 (protoniert)[2][3]

Löslichkeit

vollständig mischbar mit Wasser[1]

Brechungsindex

1,3864[4]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[5] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225302+332311314335
P: 210280301+312303+361+353304+340+310305+351+338308+310403+233[1]
MAK

DFG/Schweiz: 5 ml·m−3 bzw. 15 mg·m−3[1][6]

Toxikologische Daten

540 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)[4]

Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0°C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C
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Gewinnung und Darstellung

Diethylamin kann durch Reaktion von Ethanol mit Ammoniak gewonnen werden, wobei auch Ethylamin und Triethylamin entstehen.

Eigenschaften

Die wässrige Lösung von Diethylamin reagiert stark alkalisch. Ab etwa 500 °C zersetzt sich Diethylamin.[1] Es hat eine dynamische Viskosität von 0,34 mPa·s bei 25 °C.[4]

Sicherheitstechnische Kenndaten

Diethylamin bildet mit Luft leicht entzündliche Dampf-Luft-Gemische. Die Verbindung hat einen Flammpunkt unterhalb von −20 °C.[1] Der Explosionsbereich liegt zwischen 1,7 Vol.‑% (50 g/m3) als untere Explosionsgrenze (UEG) und 10,1 Vol.‑% (305 g/m3) als obere Explosionsgrenze (OEG).[1][7] Die Grenzspaltweite wurde mit 1,15 mm (50 °C) bestimmt.[1] Es resultiert damit eine Zuordnung in die Explosionsgruppe IIA.[1][7] Die Zündtemperatur beträgt 305 °C.[1][7] Der Stoff fällt somit in die Temperaturklasse T2.

Verwendung

Diethylamin wird zur Herstellung von Kautschuk-, Textil-, Flotationschemikalien, von Kunstharzen, Farb- und Arzneistoffen, Insektiziden, galvanischen Bädern und Polymerisationsverzögerern sowie als pH-Wert-Regler und Puffersubstanz verwendet. Es kann auch zur Herstellung des Nervengiftes Tabun verwendet werden[8]. Weiterhin wird es in der Herstellung von Elektrolytkondensatoren eingesetzt.[9]

Supramolekulare Struktur

Thumb
Supramolekulare Helix

Diethylamin ist das kleinste und einfachste Molekül das eine supramolekulare Helix als Aggregat mit niedrigster Energie aufweist. Andere ähnlich kleine wasserstoffverbrückte Moleküle bevorzugen zyklische Strukturen.[10]

Salze

Diethylamin bildet Hydrohalogenide wie das Diethylaminhydrochlorid und das Diethylaminhydrobromid[11]

Einzelnachweise

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