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deutscher Astronom und Physiker (1939–2021) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieter Bernhard Herrmann (* 3. Januar 1939 in Berlin; † 25. November 2021[1]) war ein deutscher Astronom und Autor zahlreicher populärwissenschaftlicher Bücher über Astronomie. In seinen wissenschaftlichen Arbeiten befasste er sich unter anderem mit der Frühentwicklung der Astrophysik sowie mit der Anwendung quantitativer Methoden in der Wissenschaftsgeschichte.[2][3]
Herrmann studierte an der Humboldt-Universität Berlin von 1957 bis 1963 Physik. Von 1963 bis 1969 war er in der Staatlichen Zentrale für Strahlenschutz der DDR beschäftigt. 1969 erfolgte die Promotion zum Dr. rer. nat. an der Humboldt-Universität zum Thema Die Entstehung der astronomischen Fachzeitschriften in Deutschland (1798–1821). Er leitete vom 1. November 1976 bis 30. September 2004 die Archenhold-Sternwarte in Berlin-Alt-Treptow als Nachfolger von Diedrich Wattenberg. Im Jahr 1986 erfolgte die Habilitation Herrmanns zum Dr. sc. und die Ernennung zum Honorarprofessor. Er war 1987 Gründungsdirektor des Zeiss-Großplanetariums in Berlin-Prenzlauer Berg. Außerdem moderierte er 14 Jahre lang die populärwissenschaftliche Sendung „AHA“ des Fernsehens der DDR, wofür er dreimal mit dem Goldenen Lorbeer des DDR-Fernsehens ausgezeichnet wurde. Zu Herrmanns Wirken gehört seine umfangreiche Vortragstätigkeit. Er ist Autor von 46 Büchern, 150 wissenschaftlichen und etwa 2000 populärwissenschaftlichen Publikationen sowie der erfolgreichen Planetariumsprogramme Phantastisches Weltall, Sterne, Nebel, Feuerräder, Als der Mond zum Schneider kam, Die große Tour durch die Welt der Planeten (Premiere 1993).
Herrmann war Mitglied der Internationalen Astronomischen Union, der European Astronomical Society, der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin, der Berliner Wissenschaftlichen Gesellschaft, der Astronomischen Gesellschaft und anderer wissenschaftlicher Vereinigungen. Er war Mitglied des Wissenschaftsrates der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften sowie im wissenschaftlichen Beirat der von der Gesellschaft für Anomalistik herausgegebenen Zeitschrift für Anomalistik. Seit Oktober 2004 lebte Herrmann als freier Forscher und Autor in Berlin. Von 2006 bis zum Januar 2012 war er Präsident der Leibniz-Sozietät (seit 2007 Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e. V.). Am 27. Juni 2012 wurde er in den Vorstand der Urania e. V. Berlin gewählt. Am 18. Mai 2012 wurde Herrmann „für seine außerordentlichen Verdienste um die Vermittlung astronomischer Kenntnisse und für die Entwicklung der Planetariumslandschaft im deutschsprachigen Bereich“ zum Ehrenmitglied der Gesellschaft Deutschsprachiger Planetarien ernannt.
Von Januar 2010 bis April 2015 gab Herrmann in seiner Video-Kolumne Herrmanns Himmelsblicke auf der Website der Märkischen Oderzeitung einen monatlichen Überblick über den aktuellen Sternhimmel. Seit dem 26. September 2010 trägt der am 11. Januar 2000 in der Volkssternwarte Drebach (Erzgebirge) entdeckte Kleinplanet (103460) den Namen Dieterherrmann.[4] Am 17. September 2019 wurde Herrmann mit dem renommierten Bruno-H.-Bürgel-Preis der Astronomischen Gesellschaft für hervorragende populäre Darstellungen auf dem Gebiet der Astronomie in den Medien ausgezeichnet. Er war seit 1994 Mitglied des Beirats der Studienstiftung des Abgeordnetenhauses von Berlin und wurde 2020 durch dessen Präsidenten zum Vorstandsmitglied bestellt. Seit 2019 war er Ehrenmitglied der Wilhelm-Foerster-Sternwarte.[5] Im Mai 2021 wurde Herrmann „for his restless effort in promoting the Expansion of Human Civilisation into the Outer Space“ zum Ehrenmitglied der „Space Renaissance International“ ernannt. Im November 2021 wurde er mit dem „Silbernen Meridian“ der europäischen Raumfahrtvereine ausgezeichnet.
Seit 2008 war Dieter B. Herrmann mit der Berliner Malerin Sabine Heinz verheiratet.[6]
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