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britischer politischer Philosoph Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
David Leslie Miller (* 8. März 1946) ist ein britischer politischer Philosoph und Sozialwissenschaftler, der einflussreiche Beiträge zur Nationalismusforschung erarbeitet hat. Miller wird oft mit dem gleichnamigen Philosophen David William Miller (1942–2024) verwechselt.
Miller erhielt seine akademische Ausbildung an den Hochschulen in Cambridge und Oxford. Anschließend war er an der University of Lancaster und der University of East Anglia tätig. Als Gastwissenschaftler besuchte er außerdem die Australian National University, die Universität Bern, die University of Cambridge, die Hebrew University, die University of Ibadan, die University of Melbourne sowie die Queen’s University und die Uppsala University.
Gegenwärtig ist er Professor am Nuffield College in Oxford. 2002 wurde er zum Mitglied der British Academy gewählt.[1]
In Principles of Social Justice (1999) verteidigt Miller einen pluralistischen Zugang zum Konzept der sozialen Gerechtigkeit im Rahmen abwägend-empirischen Urteilens gegen die vereinheitlichenden liberalen beziehungsweise liberitären Ansätze von John Rawls und Robert Nozick.
Zudem vertritt er eine Subform von „Nationalismus“, die er in On Nationality und Citizenship and National Identity entwickelt. Unter „Nationalismus“ wird dabei nicht eine Haltung verstanden, die der eigenen Nation eine Überlegenheit gegenüber anderen Nationen zuspricht, sondern ein Ansatz der politischen Philosophie, in dem das Konzept der Nation eine wesentliche normative Rolle spielt. Miller geht davon aus, dass eine moderate Konzeption von Nation im Rahmen des modernen Nationalstaates existentiell zur Aufrechterhaltung der Sozialstaatsidee ist. Dies wird durch die Annahme begründet, dass gegenüber Angehörigen des jeweils eigenen Nationalstaats stärkere ethische Verpflichtungen bestehen als gegenüber Angehörigen anderer Nationen. Miller vertritt damit eine nationalstaatlich-kosmopolitische Abstufung von ethischen Pflichten, die er in einer Re-Evaluation des historischen Materials zu Nationalismen weiterzuführen sucht.[2]
Sein Buch Strangers in our midst (2016) müsse man „als strikte Gegenposition zum moralischen Kosmopolitismus von Joseph H. Carens verstehen“, schrieb Rainer Hank.[3]
Millers Werk ist weithin rezipiert worden. So erschien 2003 ein umfassender Sammelband mit 17 Beiträgen, die sich mit seinem Denken befassen, sowie einer Replik von David Miller.[4] 2011 folgte eine Sonderausgabe der Fachzeitschrift Critical Review of International Social and Political Philosophy zum Thema „Nationalism and Global Justice – David Miller and His Critics“, ebenfalls mit einer abschließenden Replik von Miller.[5]
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