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österreichischer Sportkletterer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
David Lama (* 4. August 1990 in Innsbruck; † 16. April 2019[1] im Banff-Nationalpark, Kanada) war ein österreichischer Sportkletterer und Alpinist. Er galt weltweit als Ausnahmetalent.
David Lama | |||||||||||||||||||||||||
Nation | Österreich | ||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 4. August 1990 | ||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Innsbruck, Österreich | ||||||||||||||||||||||||
Sterbedatum | 16. April 2019 | ||||||||||||||||||||||||
Sterbeort | Banff-Nationalpark, Kanada | ||||||||||||||||||||||||
Karriere | |||||||||||||||||||||||||
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Disziplin | Lead, Bouldern | ||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||||||||||||||
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Platzierungen im Kletterweltcup | |||||||||||||||||||||||||
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David Lamas Vater stammt aus dem Mount-Everest-Gebiet in Nepal, seine Mutter aus Innsbruck. Zum Klettern kam David Lama, nachdem er im Alter von fünf Jahren einen Kletterkurs bei Peter Habeler besucht hatte, welcher sein Talent erkannte.[2] Seit dem sechsten Lebensjahr kletterte David in der Sportklettergruppe des österreichischen Alpenvereins der Sektion Innsbruck. Sein erster Trainer war Reinhold Scherer, der damals eine kleine Gruppe von acht bis zehn Kletterkindern betreute. Aus dieser Zeit stammt auch sein Spitzname „Fuzzy“. Seinen ersten Wettkampf bestritt er im Alter von sieben Jahren als jüngster Teilnehmer beim Hohe-Munde-Cup in Telfs, wo er den zweiten Platz erreichte. Mit neun Jahren gewann er bereits den Juniorcup des Alpenvereins. Seine erste 8a-Route, „Kindergarden“ in Slowenien, kletterte Lama mit zehn Jahren. Er war zu dem Zeitpunkt der jüngste Kletterer, dem eine Begehung in diesem Schwierigkeitsgrad gelang.
2004 und 2005 gewann er jeweils die Gesamtwertung des Jugendeuropacups sowie die Jugendweltmeisterschaften in Edinburgh und Peking. Im Jahr 2006 war er der erste Kletterer, dem es gelang, in seiner ersten Saison im Weltcup sowohl einen Boulder-Weltcup als auch einen Vorstieg-Weltcup zu gewinnen. Zugleich wurde er damit der bis dahin jüngste Weltcupsieger der Geschichte.[3]
Nach weiteren Siegen bei Wettkämpfen galt seine Konzentration seit 2010 dem Alpinismus, wo ihm unter anderem mit Peter Ortner und Stephan Siegrist schwierige Erstbegehungen gelangen. Einer seiner größten Erfolge war die erste freie Begehung der Kompressor-Route am Cerro Torre mit Peter Ortner im Jahr 2012.[4][5] Für dieses Projekt wurden die beiden beim Piolet d’Or 2013 mit einer Besonderen Auszeichnung geehrt.[6] Aus dem entstandenen Filmmaterial wurde die Dokumentation Cerro Torre – Nicht den Hauch einer Chance produziert, die im August 2014 mit dem Publikumspreis beim Filmfest St. Anton ausgezeichnet wurde.
Sowohl 2015 als auch 2016 unternahm David Lama zusammen mit Conrad Anker den Versuch, den 6895 Meter hohen Lunag Ri in Nepal über den Westpfeiler erstmals zu besteigen. Beide Unternehmen scheiterten jedoch. Nachdem Conrad Anker beim zweiten Versuch während des Aufstiegs einen Herzinfarkt erlitten hatte und die beiden Kletterer das Unternehmen vorzeitig hatten abbrechen müssen, beschloss Lama drei Tage später den Aufstieg solo zu wagen, musste jedoch abermals knapp unter dem Gipfel umkehren.[7] Am 25. Oktober 2018 gelang ihm die Erstbesteigung des Lunag Ri im Alleingang,[8] wofür er 2019 posthum mit einem Piolet d’Or ausgezeichnet wurde.[9]
Wetterprognosen erhielt Lama jahrelang vom Innsbrucker Meteorologen Charly Gabl.[10]
David Lama wohnte zuletzt in Götzens bei Innsbruck.
David Lama starb zusammen mit Hansjörg Auer und Jess Roskelley bei einem Lawinenabgang an der Ostwand des Howse Peak im Banff-Nationalpark. Die Seilschaft galt seit dem 16. April 2019 als vermisst. Die kanadische Nationalparkbehörde ging nach Aufklärungsflügen per Helikopter schon frühzeitig davon aus, dass die Bergsteiger ums Leben gekommen waren.[11] Aufgrund der schlechten Witterung konnten die Leichen der drei Bergsteiger erst am 21. April 2019 geborgen werden.[12] Die Gruppe hatte den Gipfel auf einer neuen kombinierten Fels- und Eisroute im linken Wandabschnitt erreicht und befand sich im seilfreien Abstieg durch eine Schneerinne, als sie von der Lawine getroffen und mitgerissen wurde. Die Absturzhöhe betrug etwa 800 Meter. Als Ursache für den Lawinenabgang wird Wechtenbruch vermutet. Für diese Annahme spricht die Aussage eines Zeugen, der die Wand zufällig vom Highway aus observierte, sowie die dünne Schneeschicht (maximal 90 Zentimeter), welche die drei Körper bedeckte.[13]
David Lamas Asche wurde gemäß buddhistischer Sherpa-Kultur in Kathmandu in Nepal beigesetzt.[14]
1. Rang beim
1. Rang[15] beim
On-Sight-Klettern:
Rotpunktbegehungen und Alpine Unternehmungen:
2020 wurde eine neu beschriebene Art Schmetterling vom Entdecker Peter Huemer Lamas Nelken-Palpenfalter (Caryocolum lamai) benannt. Dieser wurde in den Alpen entdeckt und nur in einem kleinen Gebiet in den Westalpen Italiens und Frankreichs gefunden. Der Benenner wählte mit Lama und zwei weiteren außergewöhnlichen Alpinisten (Reinhold Messner und Peter Habeler) Namensgeber, die „auch einen besonderen Bezug zu Natur- und Artenschutz haben.“[26][27]
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