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britischer Musiker (geboren 1952) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
David Byrne (* 14. Mai 1952 in Dumbarton, Schottland) ist ein britisch-US-amerikanischer Musiker (Gesang und Gitarre) schottischer Herkunft. 1975 war er Mitbegründer der Talking Heads und wurde als deren Frontmann bekannt. Byrne ist Tony-, Grammy- und Oscarpreisträger.
David Byrne kam im Kindesalter mit seinen Eltern in die USA, nahm jedoch erst 2016 im Alter von 64 Jahren die US-Staatsbürgerschaft an.[1] Er selbst beschrieb sich im Rückblick als „eigenartigen jungen Mann […] an der Grenze zum Asperger-Syndrom“.[2]
Erfolgreich war Byrne nicht nur mit den Talking Heads, sondern auch mit seiner 1981 gestarteten Solokarriere. Seine erste, gemeinsam mit Brian Eno aufgenommene Platte My Life in the Bush of Ghosts gilt als wegweisend für die Verwendung von (damals analogem) Sampling vorwiegend traditioneller ethnischer Musik.
1986 war Byrne Regisseur, Produzent und Drehbuchautor des Films True Stories; ferner spielte er neben John Goodman auch die Hauptrolle. Im selben Jahr arbeitete er auch zusammen mit Philip Glass an den Songs from Liquid Days, für die er zum Teil den Text schrieb. Für den Soundtrack zu Der letzte Kaiser erhielt er 1988 gemeinsam mit Ryūichi Sakamoto und Cong Su den Oscar.
1990 gründete Byrne das Weltmusiklabel Luaka Bop. Ursprünglich sollten dort Sampler mit lateinamerikanischer Musik veröffentlicht werden, dann erweiterte sich das Spektrum um Musik aus Kuba, Afrika und Asien. Es wurden u. a. Werke von Silvio Rodríguez, Cornershop, Tom Zé, Os Mutantes, Los de Abajo, Susana Baca, Zap Mama, Los Amigos Invisibles and King Chango veröffentlicht.
Sein Lied Like Humans Do wurde mit Microsoft Windows XP als Musikbeispiel für den Windows Media Player ausgeliefert.
2003 hatte Byrne einen Gastauftritt in der TV-Serie Die Simpsons. In der Episode Auf der Familienranch produzierte und sang er Homers Song Everybody Hates Ned Flanders.[3]
Mit Norman Cook gründete Byrne das Musikprojekt The Brighton Port Authority, das durch ein Musikvideo zum Song Toe Jam auf sich aufmerksam machte.
David Byrne legt die meisten seiner Alltagswege per Fahrrad zurück und setzt sich für bessere Bedingungen für das Fahrradfahren ein. Im September 2009 erschien sein Buch Bicycle Diaries, in dem er seine Erlebnisse als Radfahrer in verschiedenen Städten der Welt wie Berlin, Buenos Aires, Manila und Sydney beschreibt.
Im Jahr 2010 veröffentlichte Byrne gemeinsam mit Fatboy Slim das Album und Musical Here Lies Love, mit denen er der ehemaligen philippinischen Präsidentengattin Imelda Marcos ein musikalisches Denkmal setzte. Mitwirkende sind mehr als 20 Gastsänger, darunter Steve Earle, Sharon Jones, Sia, Tori Amos und Cyndi Lauper.[4] Im selben Jahr arbeitete er zusammen mit Will Oldham am Soundtrack zum Film Cheyenne – This Must Be the Place, in dem er zudem einen Gastauftritt hat.
Peter Gabriel coverte auf dem 2010 erschienenen Studioalbum mit dem Namen Scratch My Back[5][6] das Lied Listening Wind von den Talking Heads in einer orchestralen Fassung. David Byrne coverte daraufhin auf dem im Jahr 2013 erschienenen Kompilations-Album des Folgeprojektes And I’ll Scratch Yours[7][8] das Lied I Don’t Remember von Peter Gabriel.
2011 wurde er in die Wettbewerbsjury der 68. Internationalen Filmfestspiele von Venedig berufen.
Außer als Musiker arbeitet Byrne auch als konzeptuell motivierter Photograph und Künstler. Er hat mehrere Kunstbücher publiziert und schreibt Kolumnen für die New York Times.
Außer seiner Vorliebe für kompositorische Kooperationen mit anderen Musikern bei seinen Album-Projekten fördert er durch persönliche Direktvergabe des Artworks gelegentlich weniger prominente bildende Künstler. Bei seinem im Jahr 2018 veröffentlichten Album American Utopia beispielsweise beruhen laut CD-Infobeilage acht Tracks auf Kompositionsvorlagen von Brian Eno und zwei Tracks auf Vorlagen von Keyboarder Daniel Lopatin. Die für das Bild-Design des Albums verwendete Malerei stammt vom New Yorker Maler Purvis Young.[9]
2018 gründete David Byrne die Arbutus Foundation[10], eine gemeinnützigen Organisation, die sich nach eigener Aussage der „Neugestaltung der Welt durch Inspiration“ widmet. Als erstes Projekt der Stiftung hat er das „positive news“-Online-Magazin Reasons to be Cheerful[11] ins Leben gerufen.
Gemeinsam mit Mala Gaonkar ist Byrne Co-Autor von Theater of the Mind[12], einem immersiven, neurowissenschaftlichen Theaterexperiment (Premiere 2022).
Am 18. Juli 1987 heiratete er die Schauspielerin Adelle Lutz. 1990 kam die gemeinsame Tochter zur Welt. Die Ehe wurde 2004 geschieden.[13]
Für Veröffentlichungen mit Talking Heads siehe hier.
Jahr | Titel Musiklabel |
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[14] (Jahr, Titel, Musiklabel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
DE | AT | CH | UK | US | |||
1981 | My Life in the Bush of Ghosts | — | — | — | UK29 (8 Wo.)UK |
US44 (13 Wo.)US |
mit Brian Eno |
1989 | Rei Momo | — | — | — | UK52 (2 Wo.)UK |
US71 (18 Wo.)US |
|
1992 | Uh-oh | — | — | — | UK26 (5 Wo.)UK |
US125 (6 Wo.)US |
|
1994 | David Byrne | — | — | — | UK43 (3 Wo.)UK |
US139 (6 Wo.)US |
„Byrne“ ist gespiegelt geschrieben, daher manchmal auch Davidenryb |
1997 | Feelings | — | — | — | UK91 (1 Wo.)UK |
US155 (1 Wo.)US |
|
2001 | Look into the Eyeball | — | — | — | UK58 (1 Wo.)UK |
US120 (4 Wo.)US |
|
2004 | Grown Backwards | — | — | — | UK88 (1 Wo.)UK |
US178 (1 Wo.)US |
|
2008 | Everything That Happens Will Happen Today | — | — | — | — | US174 (2 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 17. November 2008 mit Brian Eno |
2010 | Here Lies Love | — | — | — | UK76 (1 Wo.)UK |
US96 (2 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 19. März 2010 mit Fatboy Slim |
2012 | Love This Giant | — | AT70 (1 Wo.)AT |
— | UK40 (1 Wo.)UK |
US23 (5 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 7. September 2012 mit St. Vincent |
2018 | American Utopia Todomundo/Nonesuch Records |
DE31 (1 Wo.)DE |
AT22 (2 Wo.)AT |
CH21 (1 Wo.)CH |
UK16 (1 Wo.)UK |
US3 (2 Wo.)US |
Erstveröffentlichung: 9. März 2018 |
grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[14] (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen |
---|---|---|---|
US | |||
1981 | The Catherine Wheel | US104 (12 Wo.)US |
Musik zum gleichnamigen Ballett von Twyla Tharp |
1985 | Music for „The Knee Plays“ | US141 (6 Wo.)US |
Musik zu Robert Wilsons Oper The Knee Plays |
1988 | The Last Emperor O.S.T. | US152 (10 Wo.)US |
Weitere Bühnen- und Filmmusik
Weitere Videoalben
Auszeichnungen
Nominierungen
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