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Damüls
Gemeinde im Bezirk Bregenz, Vorarlberg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Damüls ist eine vom Tourismus geprägte Gemeinde und ein gleichnamiges Kirchdorf im Bezirk Bregenz im österreichischen Bundesland Vorarlberg mit 352 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) und zählt wie beispielsweise auch Lech, Ebnit oder Mittelberg zu den Vorarlberger Walserdörfern.
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Geografie
Zusammenfassung
Kontext
Damüls ist der höchstgelegene Urlaubsort zwischen dem Bregenzerwald und dem Großen Walsertal und liegt im westlichsten Bundesland Österreichs, Vorarlberg, im Bezirk Bregenz auf 1429 Metern Höhe. Die Gemeinde befindet sich im Tal des Argenbachs, eingebettet zwischen den Damülser Bergen im Norden, und Zitterklapfengruppe des Lechquellengebirges und der Glatthorngruppe am Faschinajoch im Süden. 17,7 % der Fläche sind bewaldet, 60,0 % der Fläche Alpen.
Das Gemeindegebiet ist durch das gleichnamige Skigebiet erschlossen und bietet auch in der Sommersaison eine gute Infrastruktur für Wander- und Bergtourismus. 2006 bekam Damüls den Titel „Schneereichstes Dorf der Welt“ verliehen; im Schnitt fallen pro Saison 9,30 Meter Neuschnee.[1]
Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Damüls.
Nachbargemeinden
Mellau | ||
Dornbirn | ![]() |
Au |
Laterns | Blons | Fontanella |
Damüls ist eine von zwei Vorarlberger Gemeinden, die an alle politischen Bezirke des Landes grenzt. Im Bezirk Bregenz liegend grenzt Damüls an die Stadt Dornbirn im Bezirk Dornbirn, an Laterns im Bezirk Feldkirch, an Blons und Fontanella im Bezirk Bludenz sowie an die Gemeinden Mellau und Au im gleichen Bezirk wie die Walsergemeinde. Es ergibt sich somit eine gemeinsame Gemeindegrenze mit sechs anderen Gemeinden.
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Geschichte
Im Spätmittelalter (um 1300) verließen Menschen aus dem Schweizer Kanton Wallis wegen großer Armut ihre Heimat und suchten sich neue Lebensräume. In Vorarlberg, im Westen Tirols und in Graubünden wurden diesen später Walser genannten Auswanderern abgelegene, unwegige und unerschlossene Täler zur Rodung und Besiedelung zur Verfügung gestellt (Alpe Uga). Die erste urkundliche Erwähnung von Damüls stammt aus einer Lehensurkunde vom 29. Mai 1313 von den Grafen von Montfort.[2] Die Besitzer waren freie Bauern auf freier Scholle, mussten jedoch den Grafen bei Bedarf mit Schild und Speer dienen.
1390 kam Damüls mit der Herrschaft Feldkirch an Österreich.
Bis 1806 besaß Damüls mit Fontanella ein eigenes Gericht (sogenanntes Obergericht). Die Gemeinde Damüls kam am 1. Juni 1870 vom Bezirk Bludenz in den Bezirk Bregenz.[3]
Bevölkerungsentwicklung

Am 1. Jänner 2008 lag der Anteil der Bevölkerung mit nicht-österreichischer Staatsbürgerschaft bei 8,9 %. Der Anteil der nicht in Österreich Geborenen lag bei 11,1 %.
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Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Damüls hl. Nikolaus: Die Kirche liegt in exponierter Lage über der Siedlung und ist im SW vom Friedhof umgeben. Sie wurde an Stelle einer 1392 urkundlich erwähnten Kapelle im gotischen Baustil 1484 von Rolle Maiger aus Röthis neu aufgebaut und zwischen 1693 und 1733 barockisiert. Die 1950 freigelegten Fresken stellen die sogenannte „Armenbibel“ dar. Für das Gebäude wurde teilweise Kalktuff verwendet.[4]
- Kapelle Stofel auf der Alpe Oberdamüls
- FIS-Skimuseum Damüls: Das Museum im ehemaligen Pfarrhof zeigt Exponate zur Heimatgeschichte und zur langen Geschichte des Wintersports in Damüls. Der Eintritt ist frei.[5][6]
- Gemeindeamt Damüls
- Naturdenkmal Strasse bei der Alpe Brand auf etwa 1650 m ü. A.
Wirtschaft und Infrastruktur
Zusammenfassung
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Tourismus
Zum Stichtag der Volkszählung am 31. Oktober 2011 gab es in Damüls 83 Arbeitsstätten mit insgesamt 182 Beschäftigten, davon 8 Lehrlinge. Mit fast der Hälfte der Arbeitsstätten und mehr als einem Drittel der Beschäftigten ist der Tourismus der mit Abstand wichtigste Wirtschaftszweig.[7] Im Tourismusjahr 2016/2017 wurden 280.317 Übernachtungen gezählt, Damüls ist damit der nächtigungsstärkste Ort des Bregenzerwalds.[8]

Wintersportdestination
Im Jahr 2009 wurde die Verbindung mit dem Skigebiet Mellau durch den Bau der Gipfelbahn (8-er Gondeln, Länge 1 851 Meter) fertiggestellt, was zu einer erheblichen Vergrößerung des Skigebiets führte. Heute arbeiten die vereinigten Bergbahnen Damüls–Mellau[9] (Skigebiet Damüls Mellau) und die Seilbahnen Faschina[10] (Skigebiet Faschina–Fontanella) zusammen, und bilden das Skigebiet Faschina–Damüls–Mellau.[11] Durch diesen Zusammenschluss verfügt das Skigebiet über 109 Pistenkilometer. Im Sommer 2010 wurde die 6er-Sesselbahn Ragaz gebaut, die am 18. Dezember 2010 ihren Betrieb aufgenommen hat. 2014 wurde die aus dem Jahr 1982 stammende DSB Sunnegg durch eine moderne 6er Doppelmayr-Sesselbahn ersetzt. Durch die neue Anlage wird auch der zur Skiroute 3 führende Gratlift ersetzt. Die Anlage ist seit Winter 2014/2015 in Betrieb.
Seismologische Station
Eine Erdbeben-Messstation der ZAMG befindet sich seit 1999 nördlich von Oberdamüls in 1602 m Höhe.[12]
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Politik

Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung besteht aus neun Mitgliedern. Seit der Gemeindevertretungswahl 2020 gehören alle neun Mandatare der Gemeindevertretung der „Liste Damüls“ an.
Bürgermeister
- bis 2010 Wilfried Madlener
- seit April 2010 Stefan Bischof
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Gemeinde
- Josef Abel (* 1929), verliehen am 23. März 2014[13]
Fotogalerie
- Ein Exponat der Dauerausstellung im FIS Skimuseum Damüls
- Pfarrhof Damüls
- Talstation der „Uga“-Sesselbahn in Damüls
- Die Pfarrkirche St. Nikolaus
- Das Ortszentrum von Damüls
- Skifahrer im Skigebiet Faschina-Damüls-Mellau
- Skigebiet Damüls-Mellau (Hohe Wacht)
Literatur
- Günter Bischof (Geländeerhebung), Markus Staudinger (Bericht): Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg – Gemeinde Damüls. In: Vorarlberger Landesregierung Abteilung Umweltschutz [IVe], AVL Arge Vegetationsökologie und Landschaftsplanung (Hrsg.): Biotopinventar Vorarlberg. Februar 2009 (vorarlberg.at [PDF]).
Weblinks
Commons: Damüls – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Damüls – Reiseführer
- 80209 – Damüls. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
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