Loading AI tools
deutsche Dichterin und Schriftstellerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dagmar Nick (* 30. Mai 1926 in Breslau) ist eine deutsche Dichterin und Schriftstellerin.
Dagmar Nick wurde als zweites Kind des Komponisten Edmund Nick und der Konzertsängerin Käte Nick-Jaenicke geboren. Sie ist eine Großkusine[1] des ebenfalls in Breslau geborenen Historikers Fritz Stern. Die Mutter Käte Nick-Jaenicke galt in der Zeit des Nationalsozialismus als „Halbjüdin“. Der Vater, Musikalischer Leiter der Hörfunkgesellschaft Schlesische Funkstunde in Breslau, wurde 1933 im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung entlassen.[2] Die Familie zog nach Berlin um, wo Nick das Gymnasium besuchte. Nach ihrem Abitur 1943 erkrankte sie schwer an Tuberkulose, woran sie fast sechs Jahre litt. 1944 wurde die Wohnung der Familie in Berlin-Wilmersdorf durch eine Luftmine schwer beschädigt, so dass die Familie nach Böhmen auswich, von wo sie Ende Februar 1945 noch nach Bayern flüchten konnte. Nicks Bruder gilt als im Krieg verschollen.[3] Die Familie zog nach München. Dort traf Nick nach dem Krieg auf Erich Kästner, der zu dieser Zeit in München das Feuilleton der „Neuen Zeitung“ leitete.[4] Kästner veröffentlichte im Oktober 1945 das erste Gedicht der 19-jährigen Nick, das den Titel „Flucht“ trägt:[5]
„Weiter. Weiter. Drüben schreit ein Kind.
Laß es liegen, es ist halb zerrissen.
Häuser schwanken müde wie Kulissen
durch den Wind.
Irgendjemand legt mir seine Hand
in die meine, zieht mich fort und zittert.
Sein Gesicht ist wie Papier zerknittert,
unbekannt.
Ob Du auch so um dein Leben bangst?
Ach, ich habe nichts mehr, kaum ein Leben,
nur noch Angst.“
Nick studierte in München Psychologie und Graphologie. Seitdem lebt sie in München, unterbrochen nur durch einen vierjährigen Aufenthalt (von 1963 bis 1967) in Israel.[6]
Dagmar Nick war mit dem Übersetzer und Dramaturgen Robert Schnorr, den Ärzten Peter Davidson und Kurt Braun verheiratet.
Neben Rose Ausländer, Ingeborg Bachmann und Hilde Domin wurde Dagmar Nick zu den wichtigen deutschsprachigen Lyrikerinnen nach 1945 gezählt.[7] Sie trat 1948 dem Schutzverband deutscher Schriftsteller, München (SDS Bayern) bei und ist seit 1965 Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland, seit 2005 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Prosa
Lyrik
Weitere Werke und Veröffentlichungen
Die Komponistin Camille van Lunen hat mehrere veröffentlichte und unveröffentlichte Gedichte von Dagmar Nick vertont:
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.