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italienische Schriftstellerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dacia Maraini (* 13. November 1936 in Fiesole) ist eine italienische Schriftstellerin.
Dacia Maraini (Alliata, einer Prinzessin aus einer verarmten sizilianischen Adelsfamilie, und Fosco Maraini, einem Anthropologen und Japanologen, in Fiesole bei Florenz geboren. In ihren ersten Kindheitsjahren besuchte sie das elitäre Mädcheninternat Istituto Statale della Ss. Annunziata in Florenz.
) wurde als Tochter von TopaziaMit einem Forschungsstipendium des Vaters siedelte die den Faschismus ablehnende Familie 1938 nach Japan über, wo noch zwei Schwestern geboren wurden. Die liberale antifaschistische Haltung sowie die Weigerung, die japanischen Militärgesetze zu akzeptieren, wurden der Familie 1943 nach der italienischen Kapitulation zum Verhängnis. Für zwei[1][2] Jahre wurden die Marainis in diversen Internierungslagern inhaftiert.
Nach Kriegsende musste die Familie 1946 nach Italien zurückkehren. Die Armut zwang sie jedoch dazu, nicht zurück nach Florenz, sondern zu den Großeltern mütterlicherseits in die Stadt Bagheria auf Sizilien zu gehen. Die mittlerweile 13-jährige Dacia Maraini wurde mit den traditionellen Verhaltensweisen Süditaliens konfrontiert und reagierte darauf verstört. In dieser Zeit fing sie zum ersten Mal an, ihre Erfahrungen auf Papier zu bringen.
Als sich die Eltern getrennt hatten, lebte Dacia Maraini zunächst bei ihrer Mutter in Palermo, um mit ihren beiden Schwestern die Schule zu beenden. Sie litt sehr unter der Trennung vom Vater, zu dem sie eine sehr enge Bindung hatte. Sie entschied sich mit 18 Jahren, zu ihm, der mittlerweile von Florenz nach Rom übergesiedelt war, zu ziehen. Maraini beendete dort die Schule und begann, Kurzgeschichten in Zeitungen zu veröffentlichen und sich weiter dem Schreiben zu widmen. Im Jahr 1956 war sie Mitgründerin der Zeitschrift Tempo della letteratura und schloss sich italienischen Literaturkreisen an.
Ihren ersten Roman La vacanza (Tage im August) veröffentlicht Maraini 1962. Für den ein Jahr später folgenden Roman L'età del malessere (Zeit des Unbehagens) erhielt sie den Literaturpreis Formentor.[3]
Im Jahr 1959 heiratete sie den Maler Lucio Pozzi.[4] Die Ehe wurde nach zwei Jahren geschieden; Maraini litt unter dem belastenden Erlebnis einer Totgeburt. Durch Pozzi wurde sie in die Literaturszene eingeführt – sie konzentrierte sich zu diesem Zeitpunkt vor allem auf ihre Romane – und trat der Gruppo 63, einer Vereinigung neorealistischer Autoren, bei. Wenig später ging sie eine fast 20 Jahre währende Lebensgemeinschaft mit dem Schriftsteller Alberto Moravia ein, in dessen Schatten sie oft stand. Von den Kritikern wurde sie oft lediglich als schreibende Freundin Moravias angesehen. Durch die Veröffentlichung zahlreicher weiterer Werke in den folgenden Jahren, darunter Kurzgeschichten, Essays, Lyrik und Komödien, konnte sich Maraini schließlich durchsetzen und einen eigenen Namen machen.
Während der 1970er Jahre schloss sich Maraini der Frauenbewegung Italiens an. Sie wurde Mitglied der Rivolta femminile sowie des Movimento femminile romano und nahm an Hausbesetzungen und Demonstrationen teil. Diese Phase spiegelt sich auch in Marainis Literatur wider, vor allem in ihrem feministischen Roman Donna in guerra (1975).
Dacia Maraini kann als erste Schriftstellerin Italiens angesehen werden, die sich speziell mit Themen wie Vergewaltigung, Inzest, Prostitution oder lesbischer Liebe aus feministischer Sicht auseinandersetzt und in ihren Werken die Rolle der Frau in unterschiedlichen Lebensbereichen aufgreift. Auch wenn sich Maraini in den 1980er Jahren etwas vom Feminismus distanziert, steht in ihren aktuellen Werken noch immer die Frau im Mittelpunkt, und sie setzt sich nach wie vor politisch für Frauenrechte und Gleichberechtigung ein.
Seit 2006 ist sie Herausgeberin der Literaturzeitschrift Nuovi Argomenti. Sie hat verschiedene Literaturpreise in Italien gewonnen und ist selbst Jurorin beim Premio Strega. Im Jahr 1996 wurde sie mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik ausgezeichnet. Sie wurde in jüngerer Vergangenheit immer wieder auch als italienische Anwärterin auf den Nobelpreis für Literatur gehandelt.[5]
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