Herbert Schlüter
deutscher Schriftsteller und Übersetzer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Herbert Schlüter (* 16. Mai 1906 in Berlin; † 15. Februar 2004 in München) war ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer.[1]
Herbert Schlüter war der Sohn eines Industriellen. Aus wirtschaftlichen Gründen war ihm der Besuch des Gymnasiums nur bis zur Obersekunda möglich. Danach absolvierte er eine Lehre zum Bankkaufmann, übte diesen Beruf jedoch nicht aus. In den Zwanzigerjahren beschäftigte er sich intensiv mit Literatur und begann, eigene erzählende Werke zu verfassen. Seit 1926 verband ihn eine enge Freundschaft mit Klaus Mann, und auf Vermittlung Thomas Manns erschien 1932 Schlüters erster Roman „Die Rückkehr der verlorenen Tochter“ im S.-Fischer-Verlag.
Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung im Jahre 1933 begab sich Herbert Schlüter für ein halbes Jahr nach Paris, kehrte jedoch anschließend nach Deutschland zurück. Da unter dem neuen Regime keine weiteren Werke Schlüters erscheinen durften, reiste der Autor 1935 über Zürich und Barcelona nach Cala Ratjada auf Mallorca, wo sich zu jener Zeit eine Gruppe deutscher Exilanten aufhielt. Nach dem faschistischen Putsch des Generals Franco und dem Beginn des Spanischen Bürgerkriegs im Jahre 1936 verließ Schlüter Spanien und reiste über mehrere Zwischenstationen auf dem Balkan nach Ischia, wo er sich in den darauffolgenden Jahren aufhielt; er wurde während dieser Zeit unterstützt durch Hubertus Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg. 1941 zog Schlüter nach Florenz um, wo er seine Einberufung zur Wehrmacht erhielt. Er war bis 1943 als Dolmetscher einer Luftwaffeneinheit im sizilianischen Catania tätig. Nachdem er an Malaria erkrankt war, wurde er in ein Lazarett in Deutschland verlegt. Bei Ende des Zweiten Weltkriegs geriet er in Kriegsgefangenschaft.
Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft lebte Herbert Schlüter in München, wo er von 1948 der Redaktion der Literaturzeitschrift „Die Fähre“ angehörte und als Verlagslektor arbeitete. Ab Mitte der Fünfzigerjahre lag der Schwerpunkt seiner Arbeit auf dem Übersetzen. Er übertrug erzählende Werke und Sachbücher aus dem Italienischen, Englischen, Französischen und Spanischen.
Herbert Schlüter war Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller und des Deutschen PEN-Zentrums. Er wurde 1977 mit dem Tukan-Preis und 2001 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 2000 erhielt er in Anerkennung seines Lebenswerkes den ersten Übersetzerpreis der Landeshauptstadt München.
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