DJ Shadow (bürgerlich Joshua Paul Davis; * 29. Juni 1972 in San José, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Hip-Hop-DJ, Vinylsammler und Musikproduzent.

Thumb
DJ Shadow (2006), mit einem Akai MPC auf dem T-Shirt
Thumb
DJ Shadow (2006)

Werdegang

Davis wurde 1972 in San José geboren und wuchs im kalifornischen Hayward auf.

Ab den frühen 1990er Jahren etablierte er sich unter dem Pseudonym DJ Shadow als einer der Vorreiter des Turntablism. Er gilt als wichtige Figur bei der Entwicklung des experimentellen Hip-Hops, der gemeinhin mit dem Londoner Label Mo’ Wax von James Lavelle verbunden wird. Zu diesem trug er mit seiner Single In/Flux und dem in Zusammenarbeit mit DJ Krush entstandenen Stück Duality maßgeblich bei.

Shadow begann seine musikalische Karriere als DJ im College Radio. Die Idee, als DJ im Hintergrund zu bleiben, reizte ihn, weshalb er den Namen DJ Shadow wählte.[1] Gemeinsam mit Musikern wie Blackalicious und Lyrics Born produzierte er ab 1991 erste Mixtapes und gründete 1993 das Underground-Label Solesides. Als erste Veröffentlichung des Labels erschien 1993 die Single Entropy.

Sein erstes Album Endtroducing..... aus dem Jahr 1996 stellt einen Meilenstein in der Hip-Hop-Szene dar und war das erste Album, das ausschließlich aus Samples zusammengestellt wurde. Bis 1998 arbeitete er mit James Lavelles Projekt UNKLE zusammen und veröffentlichte mit ihm das Album Psyence Fiction (Gastinterpreten: Thom Yorke, Beastie Boys, Richard Ashcroft).

Seine älteren Produktionen bestehen zu 100 Prozent aus Samples aller Richtungen. Plattenspieler und Mischpult werden als Instrument begriffen und eingesetzt. Ein Großteil seiner Produktionen sind auf einer einzelnen Akai MPC 60 entstanden. Mittlerweile setzt er allerdings auch Synthesizer ein.

2006 trat er im Vorprogramm der britischen Trip-Hop-Band Massive Attack auf.

Davis produzierte den Soundtrack des 2013 erschienenen Videospiels Grand Theft Auto V von Rockstar Games, dessen Musik von Tangerine Dream, The Alchemist, Woody Jackson und Oh No komponiert wurde.

Im Juni 2016 erschien sein fünftes Studioalbum The Mountain Will Fall, für das Davis unter anderem mit dem Rap-Duo Run the Jewels und dem deutschen Komponisten Nils Frahm zusammenarbeitete. Im Juli 2017 folgte die EP The Mountain Has Fallen mit Gastbeiträgen von Nas, Danny Brown und Oscar-Preisträger Steven Price.

Am 15. November 2019 erschien sein Doppelalbum Our Pathetic Age (11 Tracks Instrumentals und 15 Tracks Kooperationen u. a. mit De La Soul, Nas und Run The Jewels).

Am 27. Oktober 2023 erschien sein neuestes Album Action Adventure.

Diskografie

Studioalben

Weitere Informationen Jahr, Titel ...
Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1996 Endtroducing..... UK17
Platin
Platin

(10 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 16. September 1996
2002 The Private Press DE75
(2 Wo.)DE
UK8
Gold
Gold

(4 Wo.)UK
US44
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 4. Juni 2002
2006 The Outsider UK24
(3 Wo.)UK
US77
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 19. September 2006
2011 The Less You Know, the Better UK34
(1 Wo.)UK
US149
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 27. September 2011
2016 The Mountain Will Fall DE57
(1 Wo.)DE
AT41
(1 Wo.)AT
CH23
(1 Wo.)CH
UK19
(2 Wo.)UK
US77
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 24. Juni 2016
2019 Our Pathetic Age UK53
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 15. November 2019
2023 Action Adventure
Erstveröffentlichung: 27. Oktober 2023
Schließen

Mixalben

  • 1997: Camel Bobsled Race – mixed by DJ QBert
  • 1999: Brainfreeze – with Cut Chemist
  • 2000: Schoolhouse Funk
  • 2001: Product Placement – with Cut Chemist
  • 2003: Diminishing Returns
  • 2005: Schoolhouse Funk II
  • 2005: Funky Skunk – with Shepard Fairey
  • 2007: The Hard Sell – with Cut Chemist
  • 2008: The Hard Sell (Encore) – with Cut Chemist

Remixalben

  • 2003: The Private Repress
  • 2005: Endtroducing..... Excessive Ephemera
  • 2010: The DJ Shadow Remix Project

Livealben

  • 2004: In Tune and on Time – Live
  • 2006: Live at Brixton Academy

Kompilationen

Weitere Informationen Jahr, Titel ...
Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1997 Preemptive Strike US118
(4 Wo.)US
Schließen

Weitere Kompilationen

  • 2007: The 4-Track Era Volume 1 – Best of the KMEL Mixes 1991
  • 2007: The 4-Track Era Volume 2 – Best of the Remixes and Megamixes 1990–1992
  • 2008: The 4-Track Era Volume 3 – Best of the Original Productions 1990–1992
  • 2012: Total Breakdown – Hidden Transmissions from the MPC Era 1992–1996
  • 2012: Reconstructed – The Best of DJ Shadow

EPs

  • 2006: Bay Area EP
  • 2011: I Gotta Rokk
  • 2011: I’m Excited
  • 2014: The Liquid Amber EP
  • 2017: The Mountain Has Fallen

Singles

Weitere Informationen Jahr, Titel Album ...
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK
1993 In/Flux
UK89
(1 Wo.)UK
mit Groove Robbers
Charteinstieg erst 1995
1994 Lost And Found – S.F.L.
UK82
(1 Wo.)UK
1995 What Does Your Soul Look Like
Endtroducing.....
UK54
(4 Wo.)UK
Höchstplatzierung erst nach Wiedereinstieg 1998
1996 Midnight in a Perfect World
Endtroducing.....
UK54
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 2. September 1996
Stem
Endtroducing.....
UK74
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 21. Oktober 1996
1997 High Noon
UK22
(2 Wo.)UK
Camel Bobsled Race
UK62
(3 Wo.)UK
2002 You Can’t Go Home Again
The Private Press
UK30
(2 Wo.)UK
Six Days
The Private Press
UK28
(2 Wo.)UK
2007 This Time (I’m Gonna Try It My Way)
The Outsider
UK54
(1 Wo.)UK
Schließen

Weitere Singles

  • 1993: Entropy
  • 1998: The Number Song
  • 2002: Monosylabik
  • 2002: Mashin’ on the Motorway
  • 2005: 3 Freaks
  • 2006: Enuff
  • 2007: Gabracadabra
  • 2010: Def Surrounds Us
  • 2016: Nobody Speak (feat. Run the Jewels, US: GoldGold)
  • 2017: Systematic (feat. Nas)

Kooperationen

  • 1998: UNKLE: Psyence Fiction
  • 1999: Quannum: Quannum Spectrum

Soundtracks

  • 2000: Dark Days, Dokumentarfilm; Komposition
  • 2013: Grand Theft Auto V, Computerspiel; Produktion
Commons: DJ Shadow – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Wikiwand in your browser!

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.

Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.