Dálnice 3

Autobahn in Tschechien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dálnice 3

Die Dálnice 3 (tschechisch für „Autobahn 3“) ist eine noch überwiegend in Planung befindliche Autobahn in Mittelböhmen und Südböhmen, die fertiggestellt vom Autobahnring Prag über Tábor und Budweis zur Staatsgrenze nach Österreich führen soll und dort an die österreichische Mühlviertler Schnellstraße S 10 anknüpfen wird, die nach Linz und weiter als Mühlkreis-Autobahn A 7 zur West Autobahn A 1 verläuft. Eine 70 Kilometer lange Strecke zwischen Mezno (Bezirk Benešov) und České Budějovice ist bereits im Betrieb, ebenso ein Abschnitt bis Kaplice nádraží, weitere 15,5 Kilometer sind im Süden bis zur Staatsgrenze bis 2027 im Bau.

Schnelle Fakten
Vorlage:Infobox hochrangige Straße/Wartung/CZ-D
Dálnice D3 in Tschechien
Dálnice 3
 Dálnice 3
Karte
Dálnice 3
Dálnice 3
Basisdaten
Betreiber: Ředitelství silnic a dálnic ČR
Gesamtlänge: 171,7 km
  davon in Betrieb: 97,7 km
  davon in Bau: 15,6 km
  davon in Planung: 58,4 km

Kraj (Region):

Dálnice 3 bei Soběslav
Straßenverlauf
Středočeský kraj
Neubau geplant bis 2030
(0)  Jesenice/Zlatníky D0
(4)  Psáry
Libeř (1517 m)
Zahořany (571 m)
Kamenná Vrata (1690 m)
(9)  Jílové 104
Luka (1843 m)
Sázava (787 m)
(13)  Hostěradice 106
Hostěradice (377 m)
Vršky (137 m)
Krňany (231 m und 117 m)
Krňany (432 m)
Maskovice (434 m)
Netvořice (574 m)
(20)  Dunávice
Dunávice
(24)  Václavice 112
Prostřední Vrch (960 m)
Grünbrücke (40 m)
(30)  Neštětice 114
Tisem (342 m)
Zderadický potok (807 m)
Grünbrücke (40 m)
Minartice
über Olbramovice–Sedlčany
Nový potok (222 m)
(41)  Voračice S18
(249 m)
Mastník (283 m)
(134 m)
Divišovický potok (220 m)
(49)  Loudilka 121
Voračického potok (462 m)
Mastník sowie
über České Budějovice–Veselí nad Lužnicí (925 m)
(413 m)
Talbrücke Miličín (207 m)
(62)  Mezno S3 603
Übergang aus S3 E55
Mitrovice
Jihočeský kraj
unter České Budějovice–Veselí nad Lužnicí
(70)  Chotoviny
Čekanice (474 m)
(76)  Čekanice S19
unter Horní Cerekev–Tábor
(79)  Měšice S3 S19
(85 m)
(84)  Planá nad Lužnicí 409
rybník Koberný (575 m)
Myslkovickým potok (323 m)
Černovický potok (765 m)
(95)  Soběslav 135
(100)  Dráchov S23
Lužnice sowie
über České Budějovice–Veselí nad Lužnicí (1063 m)
(104)  Veselí nad Lužnicí-sever S3
(107)  Veselí nad Lužnicí-jih S24
Bukovský potok (91 m)
Bošilecký potok (62 m)
(118)  Ševětín
unter 603
unter České Budějovice–Veselí nad Lužnicí
Chotýčany
(125)  Lhotice 146
potok Kyselá voda (192 m)
(131)  Úsilné S34 E49 E551
Pohůrka (999 m)
(136)  Pohůrka 157
(138)  Hodějovice 156
unter České Velenice–České Budějovice
Malši (778 m)
(141)  Roudné 143
Plavnice (437 m)
Otmanka (190 m)
(147)  Krasejovka 603
über St. Valentin–České Budějovice
(150)  Dolni Třebonín S39 155
Martvartíký potok (140 m)
Velesín-vpravo
über lokale Straße (125 m)
Velesín-vlevo
(159)  Kaplice nádraží 157
vorauss. Fertigstellung 2026/2027
Žďárský potok (153 m)
(165)  Kaplice 603
Zdíky (612 m)
Suchdol (857 m)
Suchdol
vorauss. Fertigstellung 2026
Trojanský potok (74 m)
Trojany (141 m)
(174)  Dolní Dvořiště 163 603
Grenzübergang Dolní Dvořiště (CZ) -
Wullowitz (AT)
Weiter auf  Linz
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    Planungsgeschichte

    Zusammenfassung
    Kontext

    Obwohl nach dem Münchner Abkommen und der Besetzung des Sudetenlandes 1938 sowie mit der vollständigen Zerschlagung der Tschechoslowakei 1939 auf dem Gebiet des durch den NS-Staat errichteten Protektorats Böhmen und Mähren zahlreiche Reichsautobahnen geplant und zum Bau freigegeben wurden, fand sich in den Netzplänen zunächst keine Verbindung zwischen Prag über Budweis nach Linz.[1][2] Im Mai 1941 ist erstmals eine solche Reichsautobahnplanung im Netzplan verzeichnet.[3] Allerdings fehlte sie im Netzplan vom 1. August 1941 wieder.[4]

    Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, der Gründung der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik und dem Kalten Krieg bestand für diese Verkehrsverbindung über lange Zeit kein Bedarf an der Errichtung einer Autobahn. Deshalb fand die Linie auch keinen Eingang in das durch Beschluss der Regierung Nr. 286 vom 10. April 1963 geplante Autobahnnetz. Erst 1987 kam mit Regierungsbeschluss Nr. 24 die Strecke Prag – Budweis – Österreich hinzu. Nach der Teilung der Tschechoslowakei 1993 wurde durch die Regierung der Tschechischen Republik mit dem Regierungsbeschluss Nr. 631/93 die D3 in das Autobahnnetz aufgenommen und ein Bau bis 2005 vorgenommen. Allerdings erfolgte 1996 eine Überprüfung des Projektes mit der Folge, dass im Februar 1997 mit dem Beschluss Nr. 86/1997 die Autobahn D3 aus dem Autobahnbauplan bis 2005 ausgeschlossen wurde. Die Vorentwürfe für nahezu die gesamte Trasse in Mittelböhmen waren zu dieser Zeit bereits ausgearbeitet. 1999 wurde durch Entscheidung der Regierung Nr. 741 die Autobahn D3 wieder in die Netzplanung bis 2010 aufgenommen, südlich von Český Krumlov allerdings als Schnellstraße R3. Daraufhin wurden die Planungsarbeiten vorangetrieben und der Bau vor allem hoch belasteter Teilabschnitte begonnen.[5] Mit dem Änderungsgesetz Nr. 268/2015 wurde die gesamte Strecke mit Wirkung zum 1. Januar 2016 zur Dálnice 3 umklassifiziert.

    Bau und fertiggestellte Abschnitte

    Zusammenfassung
    Kontext

    Prag – Nová Hospoda

    Mit dem Bau des nördlichen Teils der Dálnice 3, der vom Autobahnring Prag (Dálnice 0) abzweigen, westlich von Benešov und parallel zur bisherigen Silnice I/3 verlaufen sowie schließlich bei Nová Hospoda in die bereits fertiggestellten Teile der D 3 münden soll, ist bisher noch nicht begonnen worden. Im Einzelnen ist folgender Planungsstand erreicht:[6]

    Weitere Informationen Nr. des Abschnitts, Abschnitt ...
    Nr. des AbschnittsAbschnittLängeStatusBaubeginnFertigstellungQuerschnittEntwurfs-
    geschwindigkeit
    Besonderheit
    301Prag – Jílové09,514 kmProjektplan genehmigtgeplant: 2027geplant: 2031D27,5120[7]einschließlich südlicher Umgehung von Jílové u Prahy als Silnice II/105[8]
    302Jílové – Hostěradice04,486 kmProjektplan genehmigtgeplant: 2027geplant: 2031D27,5120[9]
    303Hostěradice – Václavice11,292 kmProjektplan genehmigtgeplant: 2027geplant: 2031D27,5120[10]einschließlich Zubringer Týnec und Benešov (Silnice II/112) sowie Rastplatz Dunávice (beidseitig)[11]
    304Václavice – Voračice16,700 kmProjektplan genehmigtgeplant: 2027geplant: 2031D27,5120[12]einschließlich Rastplatz Minartice beidseitig
    305/IVoračice – Nová Hospoda16,454 kmProjektplan genehmigtgeplant: 2027geplant: 2031D27,5120[13]
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    Nová Hospoda – České Budějovice

    Der mittlere Teil der Dálnice 3 von Nová Hospoda bis České Budějovice ist bereits fertiggestellt:[6]

    Weitere Informationen Nr. des Abschnitts, Abschnitt ...
    Nr. des AbschnittsAbschnittLängeStatusBaubeginnFertigstellungQuerschnittEntwurfs-
    geschwindigkeit
    Besonderheit
    305/IINová Hospoda – Mezno01,700 kmunter VerkehrJuli 2008 (Vorarbeiten: 2007)22. Dezember 2009D26,5120[14]
    306/IMezno – Chotoviny06,800 kmunter Verkehr24. Juni 200417. Dezember 2007D26,5120[14]einschließlich Autobahnmeisterei Chotoviny
    306/IIChotoviny – Tábor08,757 kmunter Verkehr1988Juni 2005D26,5120[14]Ortsumgehung Tábor: begonnen 1988, einbahnig fertiggestellt im Juni 1991, im Oktober 2008 im Autobahnquerschnitt dem Verkehr übergeben; Teilstrecke Chotoviny – Čekanice: Baubeginn Februar 2002, Fertigstellung: Juni 2005
    307A, B und CTábor – Soběslav16,295 kmunter Verkehr2. Oktober 200827. Juni 2013D27,5120[15]
    308A und 308BSoběslav – Veselí nad Lužnicí08,715 kmunter Verkehr2. Oktober 200827. Juni 2013D27,5120[15]
    308CVeselí nad Lužnicí – Bošilec05,125 kmunter Verkehr7. April 201512. Oktober 2017D27,5120[16]im August 1998 bereits Umgehungsstraße Veselí nad Lužnicí einbahnig als Teil der künftigen Autobahn fertiggestellt
    309/IBošilec – Ševětín08,137 kmunter Verkehr22. September 201524. Juni 2019D27,5120[17]
    309/IIŠevětín – Lhotice10,680 kmunter Verkehr15. März 201710. Dezember 2019D27,5120[18]einbahnig zwischen 1987 und 1994 errichtet; Tank- und Rastanlage Chotýčany (beidseitig), fertiggestellt am 14. September 2023[19]
    309/IIILhotice – Úsilné03,160 kmunter Verkehr7. April 201527. September 2017D27,5120[20]
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    České Budějovice – Staatsgrenze CZ/A

    Der südliche Teil der Dálnice 3 von České Budějovice bis zur Staatsgrenze zu Österreich ist noch nicht dem Verkehr übergeben. Ein 28,3 Kilometer langer Abschnitt zwischen České Budějovice und Kaplice-nádraží, der am Anfang als Umfahrung von České Budějovice dienen wird, wurde am 21. Dezember 2024 in Betrieb genommen.[21] Die Trasse des 15,5 km langem Abschnitts von Kaplice-nádraží bis Staatsgrenze ist seit Januar sowie Juni 2024 im Bau und soll bis September 2027 fertig gebaut sein.[22] Der Abschnitt zwischen Třebonín und der Staatsgrenze mit Österreich war ursprünglich als Schnellstraße (rychlostní silnice) R3 geplant, wurde seit der Umwidmung der tschechischen Autobahnen und Schnellstraßen mit Wirkung zum 1. Januar 2016 Bestandteil der D3.[23] Dieser Abschnitt ist daher nur mit einem Querschnitt 25,5 geplant worden. Im Einzelnen sind Bau und Planungen wie folgt vorangeschritten:[6]

    Weitere Informationen Nr. des Abschnitts, Abschnitt ...
    Nr. des AbschnittsAbschnittLängeStatusBaubeginnFertigstellungQuerschnittEntwurfs-
    geschwindigkeit
    Besonderheit
    310/IÚsilné – Hodějovice07,197 kmunter Verkehr17. April 201921. Dezember 2024D27,5120[24]
    310/IIHodějovicen – Třebonín12,550 kmunter Verkehr29. März 201921. Dezember 2024D27,5120[25]
    311Třebonín – Kaplice nádraží08,577 kmunter Verkehr4. Februar 202221. Dezember 2024D25,5120[26]mit Rastplätzen Velešín-Westseite und Velešín-Ostseite
    312/IKaplice nádraží – Nažidla11,990 kmim Bau28. Juni 2024geplant: 2026/2027D25,5120[27]
    312/IINažidla – Dolní Dvořiště (Staatsgrenze)03,543 kmim Bau9. Januar 2024geplant: 2026D25,5/D26130[28]Rastplatz Suchdol (beidseitig) geplant
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    Commons: Dálnice 3 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

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