Coupe de France féminine

Pokalwettbewerb im französischen Frauenfußball Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Coupe de France féminine

Die Coupe de France féminine ist der Pokalwettbewerb im französischen Frauenfußball. Der Wettbewerb wird seit 2001/02 ausgespielt und vom französischen Fußballverband FFF ausgerichtet; bis einschließlich der Saison 2010/11 hieß er Challenge de France féminin.[1] Rekordsieger ist Olympique Lyon mit zehn vor dem HSC Montpellier und dem Paris Saint-Germain FC mit je drei Titeln. Zusammen mit der neuen Bezeichnung hat die Coupe auch ein neues, in den Farben Lila und Rosa gehaltenes Logo erhalten.[2]

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Die Pokalsiegerinnen von 2011

Modus und Antrittsprämien

Zusammenfassung
Kontext

Prinzipiell können alle dem französischen Fußballverband angeschlossenen Vereine an diesem Wettbewerb teilnehmen, ab der Spielzeit 2023/24 auch solche aus Frankreichs überseeischen Territorien. Für Letztere beziehungsweise deren anreisende Gegnerinnen übernimmt die FFF Flug- und Unterkunftskosten.[3] Eine Teilnahmeverpflichtung besteht aber lediglich für die Vereine der drei höchsten Ligen. Bei der ersten Austragung (Saison 2001/02) nahmen insgesamt 372 Klubs teil, bei der zweiten nur noch 344. In den folgenden Jahren pendelten die Teilnehmerzahlen weiterhin im oberen 300er-Bereich: 2005/06 371, 2009/10 376 und 2011/12 397. Ab der Mitte des zweiten Jahrzehnts hat sich dieser Wert deutlich erhöht, und das nahezu jährlich. So meldeten 2013/14 469 Vereine, eine Saison darauf 488, 2016/17 stieg der Rekord auf 626 Anmeldungen, 2018/19 auf 687,[4] 2019/20 auf 759 und 2021/22 auf 888.[5]

Zunächst gibt es in den Verbandsregionen Ausscheidungsspiele, an denen alle meldenden unterklassigen Vereine teilnehmen. Die zwölf Erstligisten griffen in den Anfangsjahren und erneut seit 2018/19 erst in der Runde der letzten 32 Frauschaften (Sechzehntelfinale) in den Wettbewerb ein; dazwischen mussten sie dies eine Runde früher (Zweiunddreißigstelfinale) tun. Die Zweitligisten (seit 2016 24, ab 2023 nur noch zwölf) greifen sogar zwei Runden vorher in den Pokal ein, nämlich in der ersten landesweiten Runde (1er tour fédéral). Die Frage, wie viele Teams aus den jeweiligen Regionen sich für diese Runde qualifizieren, hängt von der dortigen Zahl weiblicher Vereinsmitglieder ab. Für den Wettbewerb 2022/23 beispielsweise stellte sich diese Verteilung wie folgt dar:[6]

Weitere Informationen Region, Unterklassige Gemeldete ...
Regionale Verteilung 2022/23
RegionUnterklassige
Gemeldete
Mannschaften
in D1 / D2
Plätze für
Unterklassige
Auvergne-Rhône-Alpes 140 7 8
Grand Est 109 3 7
Paris Île-de-France 106 5 8
Bretagne 075 3 5
Hauts-de-France 072 2 5
Pays de la Loire 072 3 4
Nouvelle-Aquitaine 066 2 4
Occitanie 058 6 4
Normandie 052 1 3
Bourgogne-Franche-Comté 047 1 3
Méditerranée 039 2 2
Centre-Val de Loire 031 1 2
Corse 007 --- 1
Insgesamt 874 36 56
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Gespielt wird im K.-o.-System. Steht ein Spiel nach 90 Minuten unentschieden, wird das Spiel nicht verlängert, sondern es folgt sofort ein Elfmeterschießen zur Ermittlung des Siegers. Das Finale findet auf neutralem Platz statt. Im Gegensatz zur bisherigen Praxis im deutschen Pokal wird das Finale nicht im gleichen Stadion wie das Männerfinale ausgetragen.

2016 erhielt der Pokalsieger eine Prämie von 60.000, der unterlegene Endspielteilnehmer von 40.000 und die beiden Halbfinalisten von je 20.000 Euro,[7] während alle anderen Teilnehmer leer ausgingen. Mit der Saison 2021/22 wurde der Gesamtbetrag auf 520.000 Euro verdreifacht, und jede qualifizierte Mannschaft erhält bereits ab der ersten Bundesrunde eine Antrittsprämie. So hat der Zweitligist FF Yzeure AA, der das Endspiel erreichte und verlor, kumuliert 43.500 Euro eingenommen.[8]

Pokalüberraschungen

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Kontext

In der relativ kurzen Wettbewerbsgeschichte hat es noch keine Frauschaft aus einer unteren Liga geschafft, dauerhaft mit dem Etikett einer Überraschungself versehen zu werden. Dazu trägt nicht nur das relativ geringe mediale Interesse bei, sondern vor allem das starke Leistungsgefälle zwischen den Spitzenteams der ersten Division und dem Rest der Teilnehmer. Bis einschließlich der Austragung 2023/24 haben es überhaupt nur neun Teams, die unterhalb der zweiten Liga spielten, bis in die Runde der letzten acht Teilnehmer (Viertelfinale) geschafft, und nur zweimal kamen unterklassige Fußballerinnen sogar noch eine Runde weiter. Dies gelang 2003/04 dem drittklassigen Racing Besançon, der zuvor unter anderem einen Zweit- (FC Vendenheim) und einen Erstdivisionär (Juvisy FCF) ausgeschaltet hatte, ehe er, auch nur nach Elfmeterschießen, gegen D1F-Teilnehmer USCCO Compiègne unterlag. 2016/17 erreichte Drittdivisionär FCF Hénin-Beaumont ebenfalls das Halbfinale, musste dazu allerdings mit der ASJ Soyaux auch nur einen Vertreter aus den beiden höchsten Ligen ausschalten.[9]

Es gelang bisher auch erst zweimal einer Zweitligaelf, das Frauenpokalendspiel zu erreichen: 2008/09 dem UC Le Mans, in der Saison 2021/22 dem FF Yzeure AA.

Fernsehrechte

Die Übertragung von Spielen des Hauptwettbewerbs einschließlich des Finales erfolgt bis 2027 auch weiterhin vorrangig durch France Télévisions, die öffentlich-rechtliche Anstalt des Landes. Das Recht zur Übertragung zusätzlicher Spiele hat 2023 für zunächst vier Jahre BeIn Sports, ein aus Al Jazeera hervorgegangener katarischer Privatsender, erworben, der außerdem auch Spiele des Pokalwettbewerbs der Männer sowie der Coupe Gambardella ausstrahlt.[10]

Die bisherigen Endspiele

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Kontext

In den Schiedsrichtergespannen bei den bisher 22 Endspielen (bis einschließlich der Austragung 2023/24) wurde Élodie Coppola am häufigsten berücksichtigt, einmal als Schiedsrichterin und viermal – zuletzt 2020 – als Assistentin. Florence Guillemin (dreimal), Sabine Bonnin (geborene Louiset) und Noëlle Robin (je zweimal) haben als einzige mehr als eine Finalpartie geleitet.[7]

Mit 12.480 Zuschauern war das bestbesuchte Endspiel dasjenige der Saison 2017/18 im Stade de la Meinau von Strasbourg.

Weitere Informationen Jahr, Sieger ...
JahrSiegerFinalistErgebnisEndspielort
2002FC ToulouseFC Lyon2:1Tournon-sur-Rhône
2003FC LyonHSC Montpellier4:3Montceau-les-Mines
2004FC LyonUSCCO Compiègne2:0Tulle
2005Juvisy FCFOlympique Lyon1:1, 5:4 i. E.Buzançais
2006HSC MontpellierOlympique Lyon1:1, 4:3 i. E.Aulnat
2007HSC MontpellierOlympique Lyon3:3, 3:0 i. E.Saint-Denis (a)
2008Olympique LyonParis Saint-Germain3:0Saint-Denis (a)
2009HSC MontpellierUC Le Mans (D2)3:1Lyon
2010Paris Saint-GermainHSC Montpellier5:0Bondoufle
2011AS Saint-ÉtienneHSC Montpellier0:0, 3:2 i. E.Buxerolles
2012Olympique LyonHSC Montpellier2:1Bourges
2013Olympique LyonAS Saint-Étienne3:1Clermont-Ferrand
2014Olympique LyonParis Saint-Germain2:0Le Mans
2015Olympique LyonHSC Montpellier2:1Calais
2016Olympique LyonHSC Montpellier2:1Grenoble
2017Olympique LyonParis Saint-Germain1:1, 7:6 i. E.Vannes
2018Paris Saint-GermainOlympique Lyon1:0Strasbourg
2019Olympique LyonOSC Lille3:1Châteauroux
2020Olympique LyonParis Saint-Germain0:0, 4:3 i. E.Auxerre
2021Wettbewerb frühzeitig abgebrochen
2022Paris Saint-GermainFF Yzeure AA (D2)8:0Dijon
2023Olympique LyonParis Saint-Germain2:1Orléans
2024Paris Saint-GermainFC Fleury1:0Montpellier
2025
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(a) 
2007 im Stade Auguste-Delaune, 2008 im Stade de France

Titelträger

Weitere Informationen Titel, Verein ...
TitelVereinSaisons
10Olympique Lyon2008, 2012, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2019, 2020, 2023
4Paris Saint-Germain2010, 2018, 2022, 2024
3HSC Montpellier2006, 2007, 2009
2FC Lyon2003, 2004
1FC Toulouse2002
1Juvisy FCF2005
1AS Saint-Étienne2011
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Siehe auch

Einzelnachweise

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